Sicherheitsrisiko Windows 7 5,2 Millionen Geräte nutzen alte Windows-Versionen

Autor Melanie Staudacher

Obwohl der Support für Windows 7 abgelaufen ist, läuft dieses Betriebssystem in Deutschland auf vier Millionen Computern. Zu diesem Schluss kommt der Security-Anbieter Eset und empfiehlt dringend notwendige Updates, um Sicherheitsrisiken zu vermeiden.

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In Deutschland benötigen laut Eset 5,2 Millionen Computer ein Update des Betriebssystems.
In Deutschland benötigen laut Eset 5,2 Millionen Computer ein Update des Betriebssystems.
(Bild: sasun Bughdaryan - stock.adobe.com)

Mit fast 80 Prozent Marktanteil hat Microsoft mit dem Betriebssystem Windows die Marktmacht in Deutschland.
Mit fast 80 Prozent Marktanteil hat Microsoft mit dem Betriebssystem Windows die Marktmacht in Deutschland.
(Bild: Eset)

Auf dem Betriebssystemmarkt dominiert Windows bei Notebooks und Desktop-PCs. Laut Statista lag der weltweite Marktanteil des Betriebssystem des US-Giganten Microsoft im September 2020 bei 77,12 Prozent, gefolgt von MacOS von Apple mit 17,57 Prozent und Linux mit 1,73 Prozent. In Deutschland lag der Marktanteil laut dem Security-Hersteller Eset im November 2020 bei rund 80 Prozent. Die gute Nachricht: Ein Großteil der eingesetzten Desktop-PCs und Notebooks nutzt das aktuelle Windows 10. Sieht man sich die von Eset veröffentlichten Zahlen jedoch genauer an, zeigt sich, dass insgesamt 5,2 Millionen Geräte noch auf veraltete Windows-Versionen setzen.

Einsatz trotz Support-Ende

Werden Betriebssysteme verwendet, für die keine Sicherheits-Updates durch den Hersteller mehr bereitgestellt werden, gelten sie als unsicher. In Deutschland laufen insgesamt 5,2 Millionen Desktop-PCs und Notebooks auf veralteten Winwods-Betriebssystemen.
Werden Betriebssysteme verwendet, für die keine Sicherheits-Updates durch den Hersteller mehr bereitgestellt werden, gelten sie als unsicher. In Deutschland laufen insgesamt 5,2 Millionen Desktop-PCs und Notebooks auf veralteten Winwods-Betriebssystemen.
(Bild: Eset)

Auf vier Millionen Computern ist noch immer Windows 7 installiert, obwohl der Support dafür seitens Microsoft bereits am 14. Januar 2020 endete. Das Problem beim Einsatz veralteter Systeme ist, dass aufgedeckte Sicherheitslücken durch den Hersteller nicht mehr mit Updates geschlossen werden und somit von Cyberkriminellen ausgenutzt werden können.

Weitere zwei Millionen Geräte laufen noch auf Windows 8.1. Zwar endet der erweiterte Support durch Microsoft für dieses Betriebssystem erst am 10. Januar 2023. Der allgemeine Support ist allerdings bereits Anfang 2018 beendet worden. Rund 41 Millionen Geräte in Deutschland nutzen das aktuelle Windows 10. Obwohl der Umstieg auf diese Version kostenlos möglich war, haben immer noch circa 11 Prozent der Computer ein veraltetes Betriebssystem installiert. Das sind in Deutschland über fünf Millionen Geräte. Thomas Uhlemann, Security Sepcialist bei Eset, zeigt sich erschrocken über diese Zahlen: „Dieses Verhalten ist fahrlässig. Informationen über bekannte Sicherheitslücken verbreiten sich in Untergrundforen rasant und werden für eine Vielzahl von Angriffsszenarien verwendet. Für Unternehmen kann der Einsatz sehr teuer werden, sobald auf diesen Geräten personenbezogene Daten verarbeitet werden, denn die EU-Datenschutzgrundverordnung verlangt hier klar die Einhaltung nach Stand der Technik. Ebenso sind unter Umständen Regulierungen durch Cyber-Versicherungen oder Finanzdienstleister im Schadensfall hinfällig.“

Doch nicht nur im Business-Umfeld kann die Nutzung von alten Betriebssystemen folgenschwer sein. Auch beim Online-Banking gehören ein modernes und stets aktuell gehaltenes Betriebssystem, der Einsatz einer modernen Sicherheitslösung und ein aktueller Browser zu den Empfehlungen, die Eset ausspricht. Denn im Schadensfall können Banken einen Ersatzanspruch ablehnen, da der Kunde fahrlässig seine Pflichten vernachlässigt hat. Auch Cyber-Versicherungen verweigern laut Eset in vielen Fällen eine Regulierung. Anwender sollten deshalb regelmäßig den Computer, den sie für das Online-Banking nutzen, auf Updates checken und diese installieren.

In einem Blog-Beitrag erläutert Uhlemann, warum Betriebssysteme keinen weiteren Support erhalten und somit das End-of-Life (EOL) erreichen.

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