F-Secure veröffentlicht Mobile Threat Report Q1/2014 Auf Android entfallen 99 Prozent der Schadcodes

Redakteur: Stephan Augsten

Android ist nach wie vor das beliebteste Ziel mobiler Malware, innerhalb des vergangenen Jahres hat sich die Angriffsrate weiter erhöht. Dies zeigt der neue F-Secure Mobile Threat Report fürs erste Quartal 2014. In diesem Zeitraum feierten gleichzeitig neue Schadcode-Arten Premiere, darunter eine Litecoin-Mining-App und ein Bootkit.

Anbieter zum Thema

Fast alle Angriffe durch mobile Schadcodes zielten im ersten Quartal 2014 laut F-Secure auf Android ab.
Fast alle Angriffe durch mobile Schadcodes zielten im ersten Quartal 2014 laut F-Secure auf Android ab.
(Bild: F-Secure)

Im ersten Quartal haben die Forscher der F-Secure Labs insgesamt 277 neue Familien und Varianten mobiler Bedrohungen aufgespürt. 275 davon – also 99 Prozent – zielten auf Android-Devices ab, jeweils ein Schadcode war auf iOS- und Symbian-Geräte ausgerichtet. Im Vergleichsquartal des Vorjahres hatten die Virenjäger 149 neue Bedrohungsfamilien und –varianten identifiziert, 91 Prozent hatten seinerzeit Android als Angriffsziel.

Im ersten Quartal 2014 kamen zudem besondere Malware-Arten hinzu, so die erste App fürs Mining der Kryptowährung Litecoin. Premiere feierte laut F-Secure auch das erste Bootkit, das sich in den frühesten Stadien der Systemstart-Routine einklinkt und extrem schwer zu erkennen und zu entfernen ist. Die Sicherheitsforscher der F-Secure Labs identifizierten außerdem den ersten Tor-Trojaner und den ersten Windows-Banking-Trojaner, die auf Android übersprangen.

Die meisten mobilen Malware-Angriffe registrierte F-Secure in Großbritannien. Hier wurden 15 bis 20 Malware-Dateien pro 10.000 Benutzer geblockt. In den USA, Indien und Deutschland kamen fünf bis zehn Malware-Dateien auf 10.000 Benutzer, in Saudi-Arabien sowie den Niederlanden waren es zwei bis fünf pro 10.000 Benutzer.

Doch welchen Zweck verfolgen die verschiedenen mobilen Schädlinge, wenn sie ein Gerät infiziert haben? Laut F-Secure versenden 83 Prozent der mobilen Trojaner SMS-Nachrichten an Premium-Nummern oder SMS-basierte Abo-Dienste. Dies ist die mit Abstand häufigste, weil lukrativste der bösartigen Aktivitäten.

Zu den weiteren potenziellen Schadfunktionen gehören unter anderem das unaufgeforderte Herunterladen oder Installieren von Dateien oder Apps, unerwünschte Zugriffe auf den Standort sowie die Audio- oder Videofunktion und der Diebstahl persönlicher Daten und Kontaktinformationen. Manche Trojaner sind auch dazu in der Lage, das mobileTAN-Verfahren beim Online-Banking auszuhebeln.

Weitere Details, auch zu den Bedrohungen für iPhone und Symbian, und was Nutzer für den Schutz ihrer Mobilgeräte tun können, finden sich im Mobile Threat Report Q1 2014. F-Secure rät dazu, eine App wie die hauseigene Mobile-Security-Lösung einzusetzen.

(ID:42668871)