Spaßbremse für Sportfans oder Moderation der Prioritäten? Bandbreiten-Management – eine olympische Disziplin

Autor / Redakteur: Florian Malecki / Ulrike Ostler

Als am vergangenen Freitag rund eine Milliarde Menschen die Eröffnungsfeier der 30. Olympischen Spiele in London ansahen, war dies für hiesige Firmen kein Problem – Die Zeremonie fand am Abend statt. Doch insgesamt locken über 300 Veranstaltungen in nur 17 Tagen. Da sollten Administratoren verhindern können, dass Videos, Live-Streaming und Social Media rund um Olympia Bandbreiten und Produktivität belasten.

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Velodrom der olympischen Spiele 2012
Velodrom der olympischen Spiele 2012
(Bild: Olympische Spiele London 2012)

TV und Kabelnetze auf der ganzen Welt sorgen für eine höhere Reichweite und Zugänglichkeit als je zuvor. Doch anders als bei früheren Olympischen Spielen sind viele Mitarbeiter nicht mehr auf den Arbeits-PC angewiesen, um Streaming-Video anzuschauen oder der Audio-Live-Berichterstattung von Ereignissen zu folgen. 2012 wird voraussichtlich das Jahr sein, in dem Smartphones und Tablet-Geräte die bevorzugte Methode sind, um die Wettkämpfe der beliebtesten Sportarten und Athleten zu verfolgen.

Tag 20 der Weitergabe des Opympischen Feuers - Zeitpunkt der Aufnahme: 14.05.2012 17:58:06
Tag 20 der Weitergabe des Opympischen Feuers - Zeitpunkt der Aufnahme: 14.05.2012 17:58:06
(Bild: Olympischen Spiele London 2012)
Eine aktuelle Umfrage unter US-Amerikanern ergab, dass 40 Prozent derjenigen, die die Olympischen Spiele sehen werden, dafür mehr als ein Gerät nutzen werden. Bei all diesen Rekordzahlen ist die ernüchternde Tatsache für Unternehmen, dass ein erheblicher Teil der Wettbewerbe während der Bürozeiten stattfindet und zu Lasten der Bandbreite des Unternehmensnetzwerks geht. Wer möchte schon den eigenen Datentarif für das Mobiltelefon belasten, wenn man über das Unternehmen online gehen kann?

Aber Video-Streaming ist nicht die einzige Netzwerk-Herausforderung für Unternehmen im Zusammenhang mit Olympia. Während der letzten Olympischen Spiele im Jahr 2008 gab es rund 100 Millionen Nutzer von Facebook. Nun liegt die Zahl bei fast einer Milliarde.

Olympia im social Netz

Es tauchen Zehntausende von Facebook Fan-Seiten auf, die aus der ganzen Welt zugänglich sind – auch aus Unternehmensnetzwerken. So hat der jamaikanische Athlet Usain Bolt über sieben Millionen Fans auf seiner Facebook-Seite. Schwimmerstar Michael Phelps rund 4 Millionen. Immerhin rund 30 Prozent der 392 deutschen Athleten des Olympiateams besitzen laut einer Studie des Beratungsunternehmens kpunktnull eine Facebook-Page.

Und dann gibt es Twitter, das seit der Olympiade in Peking von 6 auf 140 Millionen Benutzer gewachsen ist. Über 18 Prozent des deutschen Teams nutzen dieses Kommunikations-Tool. Zwar ist eine 140-Zeichen-Nachricht nichts ist in Bezug auf die Daten in einem Unternehmensnetzwerk, doch wenn es mehrere tausend werden und einige davon Links auf inspirierende, coole oder lustige YouTube-Videos enthalten, wird auch Twitter zum Alptraum für den IT-Administrator.

Somit sind die Olympischen Spiele nicht nur eine der weltweit größten Veranstaltungen mit bester Unterhaltung für alle, sondern sie stellen auch eine Herausforderung von olympischen Ausmaßen dar, wenn Unternehmen auf den Ansturm auf ihre Bandbreite unvorbereitet sind.

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