Volle Lizenzierung der IT als Schutz vor Data Hacks und Malware CIOs bewerten unlizenzierte Software als riskant und gefährlich

Autor Elke Witmer-Goßner |

Unternehmen können sich vor Hackerangriffen sowie Malware auch dadurch schützen, indem sie Unterlizenzierung verwendeter Software vermeiden und effektive Software-Asset-Management-Prozesse einführen und somit den reibungslosen Ablauf ihrer Geschäftsprozesse gewährleisten.

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Gut verwaltete Software schützt vor Cyberangriffen und damit einhergehendem Datenverlust.
Gut verwaltete Software schützt vor Cyberangriffen und damit einhergehendem Datenverlust.
(Bild: gemeinfrei Geralt - Pixabay / CC0 )

Zu diesem Ergebnis kommt die neueste Auflage der Global Software Studie der BSA | The Software Alliance, dem weltweiten Verband der Softwareindustrie. Global gesehen zeigt sich, dass immer weniger Unternehmen nichtlizenzierte Software in Anwendung haben. Trotz dieses positiven Trends entstehen den Software-Herstellern aber immer noch erhebliche Schäden. In Deutschland ist noch immer Software im Wert von 1,3 Mrd. Euro ohne Lizenz im Einsatz, d.h. jedes fünfte Programm (20 Prozent) ist unlizenziert. Dies stellt aber einen Rückgang um zwei Prozentpunkte gegenüber der letzten Studie aus dem Jahr 2016 dar. Im Euroraum sind noch immer 32 Prozent der Software unlizenziert (minus ein Prozentpunkt im Vergleich zu 2016), bei einem Wert von 10,3 Mrd. Euro. Die stärkste positive Entwicklung weist China auf: Hier sank die Rate um vier Prozentpunkte auf 66 Prozent. Der Wert der unlizenzierten Software ging um rund 1,5 Mrd. Euro auf 5,7 Mrd. Euro zurück. Weltweit beträgt der Wert der unlizenziert eingesetzten Software rund 38 Mrd. Euro bzw. 37 Prozent.

Dieser weltweit zu beobachtende Rückgang hat laut BSA eine Reihe von Ursachen. Zum einen das stärkere Wachstum des Software-Marktes in Ländern mit einem höheren Anteil lizenzierter Software, zum anderen der Trend zu Abonnement-Modellen bei der Software-Nutzung. Vor allem in Deutschland und anderen entwickelten Märkten spielt auch die zunehmende Professionalisierung der Software-Verwaltung durch SAM-Prozesse (Software Asset Management) eine starke Rolle. Laut Georg Herrnleben, Senior Director Compliance Programs EMEA bei der BSA, gäbe es gerade im Unternehmensbereich immer noch zu viele Geschäftsführer, die bei der ordnungsgemäßen Lizenzierung der Software bremsen und ihre Firmen der Gefahr von Sicherheitslücken aussetzen. „Wer sich nicht um die vollständige Lizenzierung seiner Software kümmert, geht eine Reihe von Risiken ein: rechtlich, betrieblich, sicherheitstechnisch. Nicht zuletzt auch persönlich strafrechtlich“, warnt Herrnleben. Dabei können Unternehmen durchaus von der sorgfältigen Prüfung ihrer Software-Lizenzen insofern profitieren, dass sie die Sicherheit verbessern und sogar ihre IT-Kosten senken.

In einer Umfrage als Teil der BSA-Studie gaben CIOs weltweit an, dass unlizenzierte Software ihre Organisation ernsten Sicherheitsrisiken aussetzt. Die aktuelle Global Software Studie der BSA analysierte den prozentualen Anteil und Wert unlizenzierter Software in 110 Ländern und wertete Antworten von 23.000 Endanwendern, Mitarbeitern und CIOs zu Fragen der Lizenzverwaltung aus. Mehr als die Hälfte der befragten CIOs nennen dabei Cyber-Sicherheitsrisiken als den wichtigsten Grund, unlizensierte Software in Unternehmen zu vermeiden (54 Prozent), das Risiko rechtlicher Verfolgung wird als zweitwichtigstes Motiv genannt, auf die ordentliche Lizenzierung der Softwarebestände zu achten (43 Prozent). Tatsächlich hat Malware, die von unlizenzierter Software stammt, Unternehmen weltweit rund 300 Mrd. Euro gekostet. Somit erweist sich striktes Software Management auch als wirtschaftlicher Faktor: Organisationen können durch die Einführung starker SAM-Prozesse und Lizenz-Optimierungsverfahren bis zu 30 Prozent der jährlichen Kosten für Software einsparen.

Anteil unlizenzierter Software nach Regionen

  • Nordamerika: 16 %
  • Westeuropa: 26 %
  • Lateinamerika: 52 %
  • Afrika und Mittlerer Osten: 56 %
  • Zentral- und Osteuropa: 57 %
  • Asien und Pazifik: 57 %

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