Google Drive hat 2021 die meisten Malware-Downloads Cloud-Apps sind beliebte Ziele von Angreifern
Der aktuelle Bericht der Netskope Threat Labs deutet auf einen Anstieg der Sicherheitsrisiken bei Cloud-Anwendungen hin, zumal auch mehr als die Hälfte aller verwalteten Cloud-Anwendungsinstanzen Ziel von Credential-Angriffen sind.
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Mehr als zwei Drittel der Malware-Downloads im Jahr 2021 stammen demnach von Cloud-Apps. Zudem verdoppelte sich bei den Malware-Downloads im vergangenen Jahr der Anteil der bösartigen Office-Dokumente. Google Drive wurde dabei als die App mit den meisten Malware-Downloads identifiziert und löst damit Microsoft OneDrive ab.
Der Report „Cloud and Threat Spotlight: January 2022“ zeigt die wichtigsten Trends bei den Aktivitäten von Cloud-Angreifern und den Risiken für Cloud-Daten im Jahr 2021 im Vergleich zu 2020 auf. Die in regelmäßiger Folge von Netskope Threat Labs veröffentlichten Forschungsberichte analysieren kritische Tendenzen bei der Nutzung von Cloud-Diensten und -Apps in Unternehmen, Bedrohungen aus dem Internet und der Cloud sowie Datenmigrationen und -übertragungen aus der Cloud. Für den Report wurden anonymisierte Daten von Millionen Nutzern der Netskope Security Cloud Plattform im Zeitraum vom 1. Januar bis zum 30. November 2021 ausgewertet.
Die wichtigsten Ergebnisse
Malware wird inzwischen wesentlich häufiger über die Cloud als über das Internet verbreitet. Im Jahr 2021 stieg der Anteil von Malware, die von Cloud-Apps heruntergeladen wurde, auf 66 Prozent aller Malware-Downloads im Vergleich zu herkömmlichen Websites. Anfang 2020 betrug der Anteil noch 46 Prozent. Google Drive ist die App mit den meisten Malware-Downloads im Jahr 2021 und übernimmt damit den Spitzenplatz von Microsoft OneDrive.
Die mittels Microsoft Office über die Cloud verbreitete Malware hat sich laut Netskope von 2020 bis 2021 fast verdoppelt. Der Anteil bösartiger Microsoft Office-Dokumente an allen Malware-Downloads stieg von 19 Prozent Anfang 2020 auf 37 Prozent Ende 2021 an. Dabei war die Emotet-Malspam-Kampagne im zweiten Quartal 2020 der Auftakt zu einem kontinuierlichen Anstieg bösartiger Microsoft Office-Dokumente durch Nachahmungstäter. Dieses geht jetzt bereits eineinhalb Jahre – ohne Anzeichen einer Abschwächung.
Mehr als die Hälfte der verwalteten Cloud-App-Instanzen sind Ziel von Credential-Angriffen. Angreifer versuchen fortwährend, gängige Passwörter und entwendete Anmeldedaten von anderen Diensten zu nutzen, um Zugang zu sensiblen Informationen zu erhalten, die in Cloud-Anwendungen gespeichert sind. Während das Gesamtniveau der Angriffe konstant blieb, veränderten sich die Quellen der Angriffe erheblich: 98 Prozent der Angriffe kamen von neuen IP-Adressen.
„Der Bericht erinnert uns daran, dass die Apps, die wir für legitime Zwecke nutzen, angegriffen und missbraucht werden können“, kommentiert Ray Canzanese, Threat Research Director der Netskope Threat Labs. „Das Sperren von Cloud-Apps kann Angreifer daran hindern, sie zu infiltrieren, während das Scannen auf eingehende Bedrohungen und ausgehende Daten dazu beitragen kann, Malware-Downloads und Datenexfiltration zu verhindern.“
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