Im Wettbewerbsverfahren zur besten Sicherheitslösung Cyberagentur schreibt ihr bislang größtes Projekt aus
Anbieter zum Thema
Während die Meldungen über aktuelle Cyberattacken nicht abreißen, nimmt die Cyberagentur bereits die künftigen Bedrohungen der Inneren und Äußeren Sicherheit ins Visier: Mit Projektmitteln für 30 Millionen Euro sollen neue Fähigkeiten der operativen Cybersicherheit erforscht werden.

Cyberattacken auf Behörden und Kritische Infrastrukturen können erhebliche Versorgungsengpässe oder Gefährdungen für die öffentliche Sicherheit zur Folge haben. Neben gezielten Angriffen könnten auch weltweite Konflikte, die zunehmend im Cyber- und Informationsraum ausgetragen werden, lokale Effekte haben, konstatiert die Agentur für Innovation in der Cybersicherheit GmbH (Cyberagentur) und schlussfolgert: „Es besteht daher dringender Bedarf an der Entwicklung von Fähigkeiten zur Sicherung von kritischen Systemen, insbesondere besserer Methoden und Werkzeuge zur Gewährleistung eines hohen Cybersicherheitsniveaus für die Bundesrepublik Deutschland.“
Um diesen Bedarf zu decken, startet die Cyberagentur ihr bislang größtes Ausschreibungsverfahren: Mit insgesamt 30 Millionen Euro sollen Forschungsaufträge zum Thema „Existenzbedrohende Risiken aus dem Cyber- und Informationsraum – Hochsicherheit in sicherheitskritischen und verteidigungsrelevanten Szenarien“ gefördert werden.
In den beauftragten Projekten sollen neue Fähigkeiten der operativen Cybersicherheit entwickelt werden, um Behörden im Bereich der Inneren und Äußeren Sicherheit in Deutschland auf zukünftige Bedrohungen im digitalen Raum vorzubereiten. Gesucht seien ganzheitliche Konzepte, die alle vier Säulen der Cybersecurity einschließen: Prävention, Detektion, Reaktion und Attribution, also die Zuordnung des Angriffs zu einem Urheber, etwa zu einem Staat oder zu Personen. Dabei soll insbesondere die KI-gestützte Identifikation und Minimierung von Schwachstellen erforscht werden.
Konkurrenzbasiertes PCP-Verfahren für die innovativste Lösung
Für das auf fünf Jahre angelegte Hochsicherheitsprojekt nutzt die Cyberagentur erstmals das Verfahren der Vorkommerziellen Auftragsvergabe. Dieses Vergabeverfahren, auch Pre-Commercial Procurement (PCP) genannt, wurde von der EU-Kommission für die Beschaffung von Forschungs- und Entwicklungsleistungen eingeführt. Das Besondere daran ist der Wettbewerbsaspekt: Es werden nicht alle Konzepte über die gesamte Laufzeit gefördert, sondern in mehreren Stufen die jeweils besten Ansätze ausgewählt und weiterverfolgt.
Auch die Cyberagentur will in ihrer Ausschreibung die verschiedenen Forschungsansätze der Teilnehmer miteinander konkurrieren lassen, um die jeweils innovativsten Forschungen voranzutreiben. Dazu wird der Projektzeitraum in vier Wettbewerbsphasen unterteilt; am Ende jeder Phase soll eine Jury aus Mitgliedern der Cyberagentur und Vertretern der gesamtgesellschaftlichen Sicherheitsvorsorge die Lösungen evaluieren und die innovativsten auswählen. Die Anzahl der Teilnehmer wird so im Laufe des Verfahrens stufenweise reduziert.
Zur Unterstützung der Teilnehmer werden eine spezielle Q&A-Session sowie Partnering-Events angeboten.
Die Ausschreibung über 30 Millionen Euro ist die bislang größte in der Geschichte der noch jungen Cyberagentur. Im Sommer 2020 als GmbH mit der Bundesregierung als alleiniger Gesellschafterin gegründet, verfügt die Agentur bis 2023 zunächst über 280 Millionen Euro, die in erster Linie in Forschungsprojekte fließen sollen.
:quality(80)/images.vogel.de/vogelonline/bdb/1948200/1948213/original.jpg)
Forschung für die Sicherheit
Cyberagentur stellt Strategiepapier vor
(ID:48443444)