Malvertising ist „in“ Cyberkriminelle nutzen manipulierte KI-Anzeigen für sich
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Cyberkriminelle nutzen den Hype um Künstliche Intelligenz für ihre Zwecke, indem sie bösartige Codes in digitale Werbung injizieren. Das so genannte Malvertising wird immer häufiger eingesetzt – und von IT-Forensikern entdeckt.

Cyberkriminelle sind heutzutage Betrüger mit Trendbewusstsein. So nutzen sie beispielsweise den Hype um Künstliche Intelligenz (KI) für ihre Zwecke. In Anzeigen rund um KI platzieren sie Banking-Trojaner und Infostealer. Die Sophos-Forensiker haben sich den Fall „Malvertising“ genauer angesehen.
Sophos-Forensiker untersuchen Malvertising
Seit Anfang des Jahres verzeichnet Sophos X-Ops, die Forschungseinheit von Sophos, eine Wiederbelebung des Einsatzes von Malvertising in verschiedenen Malware-Kampagnen – diese tauchen sowohl in der eigenen Telemetrie als auch vermehrt in Untergrundforen auf.
Malvertising bezeichnet die Methode, schädliche Codes in digitale Werbung zu platzieren.
Diese Technik ist nicht neu, kommt allerdings in den vergangenen Monaten vermehrt zum Einsatz. Grund hierfür könnten die neuen Schutzmaßnahmen von Microsoft gegen bösartige Makros aus dem Internet – ebenfalls eine beliebte Übermittlungsmethode für Schadcodes – sein, so die Sophos-Experten.
Bei der aktuellen Untersuchung eines kriminellen Marktplatzes fand X-Ops eine Reihe von Anzeigen für manipulierte Google-Ads-Konten sowie so genannte „Black SEO“-Services. Hierbei handelt es sich um Dienste, die Angreifern dabei helfen sollen, ihre bösartigen Websites ganz oben in den Suchergebnissen zu platzieren.
BatLoader und IcedID führen die Malware-Rangliste an
Zwei der bekannten Malware-Familien, die sich in den vergangenen Monaten Malvertising zunutze machten, sind BatLoader und IcedID. IcedID tauchte erstmals 2017 als Banking-Trojaner auf, der darauf ausgelegt war, Bankzugangsdaten zu stehlen. Kurze Zeit später haben Angreifer IcedID eingesetzt, um als erste Stufe eines Ransomware-Angriffs Zugriff auf gezielte Netzwerke zu erhalten. Frühere IcedID-Malvertising-Angriffe beinhalteten bösartige Anzeigen, die über Google-Anzeigen für bürobezogene Kommunikations-Tools wie Slack, Microsoft Teams und WebEx verbreitet wurden. BatLoader ist ein Tool für Cyberkriminelle, um Nutzersysteme mit ausgefeilter Malware zu infizieren, insbesondere mit Infostealern wie RaccoonStealer.
„Malvertising hat für Kriminelle viele Vorteile. Genauso wie seriöse Werbetreibende ihre Anzeigen sorgfältig ausrichten, können Kriminelle Malvertising nutzen, um Nutzer gezielt anzusprechen“, erklärt Christopher Budd, Director Threat Research bei Sophos X-Ops. „Grundsätzlich haben wir festgestellt, dass die Angreifer technischen Trends folgen. So versuchen die neuesten, schädlichen Anzeigen nicht nur mit beliebten IT- und Kommunikations-Apps, sondern auch mit KI-Tools wie ChatGPT oder MidJourney Klicks zu generieren“, ergänzt er. Hier sei erhöhte Wachsamkeit geboten, da es sehr wahrscheinlich ist, dass Cyberkriminelle ihre Malvertising-Kampagnen weiter ausbauen und professionalisieren werden.
Detaillierte Infos zu den X-Ops-Untersuchungen gibt es im englischen Blogbeitrag.
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