Cybersecurity 2023 Cyberrisiken bringen neue To-dos für Unternehmen

Von Mandy Andress Lesedauer: 3 min |

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2022 war ein interessantes Jahr, und zwar nicht aus den Gründen,die viele sich erhofft hatten. Zu Beginn des Jahres 2022 herrschte noch viel Optimismus. Die meisten Länder der Welt hatten ihre Tore wieder geöffnet, die Covid-Leitlinien waren auf Eis gelegt, und in der Technologiebranche sah es nach Wachstum aus. Doch statt des von vielen Organisationen erhofften Wachstums, steht ein Großteil der Welt am Rande einer Rezession mit kontinuierlich steigenden Lebenskosten. Hinzu kommt ein anhaltender Krieg in der Ukraine, eine Energiekrise sowie die Auswirkungen des Klimawandels.

Der Ansturm auf die Cloud hat eine Vielzahl weiterer Einfallstore für böswillige Akteure eröffnet, so dass einige Unternehmen auf andere Art als bisher gefährdet sind.
Der Ansturm auf die Cloud hat eine Vielzahl weiterer Einfallstore für böswillige Akteure eröffnet, so dass einige Unternehmen auf andere Art als bisher gefährdet sind.
(Bild: Blue Planet Studio - stock.adobe.com)

Die Auswirkungen dieser Vielzahl an Krisen verändert auch die Rolle von IT- und Cybersecurity-Teams. So haben zum Beispiel viele Unternehmen die Lieferung von Produkten und Dienstleistungen an russische Unternehmen eingestellt, gleichzeitig steigt die Zahl der Cyber-Angriffe weltweit.

Diese Ereignisse prägen die Art und Weise, wie Organisationen und Cybersecurity-Verantwortliche im Jahr 2023 über Cybersecurity denken müssen.

Ansturm auf die Cloud öffnet eine Vielzahl weiterer Einfallstore für böswillige Akteure

Seit der Pandemie haben viele Unternehmen in aller Eile Cloud-Umgebungen eingerichtet, um arbeitsfähig zu bleiben. Sie müssen sich jetzt stärker auf die Sorgfaltspflicht bei der Identitäts- und Zugangsverwaltung konzentrieren. Ohne die richtigen Protokolle sind diese Firmen anfälliger für Sicherheitsverletzungen. Dies gilt zum Beispiel, wenn die Anmeldedaten eines Benutzers in die falschen Hände geraten. Unternehmen, die nicht über entsprechend sichere Prozesse verfügen, sind offen für Angriffe von Cyber-Kriminellen – was katastrophale Folgen haben kann. Die einzige Möglichkeit, das Risiko einzuschränken, besteht darin, sicherere Cloud-Umgebungen einzurichten, in denen die Benutzer nur auf das zugreifen können, was sie benötigen. Superuser sollte es nur dort geben, wo es notwendig ist.

Nach der Ukraine-Russland-Krise: Zunahme organisierter Angriffe durch Nationalstaaten

Die Ukraine-Russland-Krise ist das erste Beispiel für einen kombinierten physischen und Cyber-Krieg. Leider sollte es keine Überraschung sein, wenn eine zunehmende Anzahl an Nationalstaaten koordinierte und technisch versierte Angriffe auf Unternehmen und öffentliche Einrichtungen starten. Vor allem Behörden sollten in den Schutz ihrer Netzwerk-Umgebung und ihrer Daten investieren. Denn ansonsten besteht die Gefahr, dass sensible Daten abgefangen werden und notwendige Services durch Angriffe zeitweise unzugänglich sind. Vor allem Nationalstaaten versuchen in letzter Zeit, Länder zu destabilisieren, die sie als Bedrohung ansehen.

Reduzierte oder stagnierende Cybersecurity-Budgets

Im Jahr 2022 reduzierten renommierte Technologie-Unternehmen wie Twitter, Salesforce oder Facebook ihre Mitarbeiterzahl. Dies kann sich auch auf die Cybersecurity-Teams auswirken. Anstatt mehr zu investieren, um die wachsende Zahl von Bedrohungen abzuwehren und die Lücke bei den Cybersecurity-Fähigkeiten zu schließen, wird 2023 aufgrund der aktuellen globalen Wirtschaftsaussichten das Gegenteil der Fall sein. Größere Cybersecurity-Teams werden weiterhin mit weniger Mitteln noch mehr leisten müssen.

Entwicklungen und Einsatz von passwortlosen Lösungen

Passwortlose Lösungen wie Fingerabdruckscanner und fortschrittliche Gesichtserkennung sind zu einem festen Bestandteil von Verbrauchertechnologien geworden. Die Sicherheit dieser Lösungen geht weit über herkömmliche Passwörter, Zwei-Faktor-Authentifizierung und Token-Systeme hinaus. Ein Nutzer kann beispielsweise seine Gesichtszüge oder seinen Fingerabdruck nicht versehentlich preisgeben. Im Jahr 2023 werden wir eine weitere Verbreitung von passwortlosen Lösungen als Mittel zum Schutz und Zugriff auf sichere Umgebungen in der Unternehmenswelt sehen.

Unternehmen können sich nicht länger auf Security-Awareness-Schulungen verlassen

Menschliches Versagen wird auch in Zukunft das bei weitem größte Risiko bleiben, das Organisationen eindämmen müssen, um erfolgreiche Cyber-Angriffe zu verhindern. Allgemeine Trainings und ein entsprechendes Bewusstsein hinsichtlich Cybersecurity sind weiterhin wichtig.

Unternehmen sollten sich im Jahr 2023 aber auf zwei Dinge konzentrieren: erstens bewährte Praktiken kreativ in den Alltag der Nutzer einbinden und zweitens eine Lernkultur rund um Cybersecurity-Themen schaffen. Reale Beispiele lassen sich hierbei anonymisiert darstellen und zeigen, was schiefgehen kann, und um die Auswirkungen für Nutzer aller Ebenen zu verdeutlichen.

Über den Autor: Mandy Andress ist Chief Information Security Officer bei Elastic.

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