Datendiebstahl-Studie von Iron Mountain Daten oft bei Jobwechsel entwendet

Redakteur: Stephan Augsten

Fast jeder dritte Arbeitnehmer hat schon einmal vertrauliche Informationen versehentlich weitergeleitet oder bewusst aus dem Unternehmen entfernt, so eine Studie von Iron Mountain. Sensible Daten sind insbesondere dann in Gefahr, wenn Mitarbeiter den Arbeitgeber wechseln.

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Sind dann mal weg: Ein absehbarer Jobwechsel verführt Angestellte dazu, Informationen mitzunehmen.
Sind dann mal weg: Ein absehbarer Jobwechsel verführt Angestellte dazu, Informationen mitzunehmen.

In der Studie „Opinion Matters“ beleuchtet Iron Mountain den Umgang von IT-Angestellten mit sensiblen Informationen. An der nicht repräsentativen Umfrage hatten sich 2.000 Büroangestellte im Alter ab 16 Jahren und aus allen Branchen in Frankreich, Deutschland, Spanien und dem Vereinigten Königreich beteiligt. Europaweit haben 51 Prozent der Befragten zugegeben, schon vertrauliche Unternehmensdaten bei einem Jobwechsel mitgenommen zu haben.

Ein Argument: die Informationen könnten im neuen Job ja nützlich sein. In Deutschland wurden meist Firmenpräsentationen (57,4 Prozent) und Kundendatenbanken (53,7 Prozent) entwendet. Die Starthilfe im neuen Berufsumfeld war für 63 Prozent der deutschen Befragten eine beliebte Rechtfertigung. Europaweit stellten gar 71 Prozent der Befragten diese Schutzbehauptung auf.

Einer der maßgeblichen Beweggründe für den Diebstahl: Viele Täter meinen, einen Besitzanspruch auf gewisse Daten zu haben. 35,2 Prozent der deutschen Umfrage-Teilnehmer entwendeten alle Dokumente, an deren Entstehungsprozess sie beteiligt waren. 69 Prozent der deutschen Befragten glauben sogar, dass sie dazu berechtigt sind.

Im Falle der gekündigten Angestellten ergibt sich ein anderes Bild. Jeder Dritte der europäischen Befragten würde im Falle einer Kündigung vertrauliche Informationen gezielt entfernen oder austauschen. Deutsche Angestellte liegen in diesem Punkt mit 22,1 Prozent weit unter dem Schnitt.

Klare Richtlinien gefordert

Für Iron Mountain liegt der Schluss nahe, dass es an geeigneten Richtlinien für die Verwaltung der Informationen mangelt oder an deren Umsetzung hapert. Dies zeige ein anderes Befragungsergebnis: Nur gut die Hälfte der europäischen Befragten gab an, dass ihnen immer klar war, dass es sich bei den entfernten Daten um vertrauliche Informationen handelte.

Jeder Dritte war sich nicht bewusst, dass er mit seinem Handeln gegen bestehende Unternehmensrichtlinien verstoßen habe und damit entlassen werden könne. In Deutschland scheinen die Angestellten zumindest um die Rechtslage zu wissen: Hier waren sich 66,6 Prozent der Befragten des Vergehens bewusst.

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