Nur das Nötigste von sich preisgeben Datensicherheit durch Life Management Platforms
Über eine Life Management Platform kann ein Anwender seine persönlichen Daten im Web vor unerwünschten Zugriffen schützen. In diesem Beitrag widmen wir uns der Frage, wie das Konzept funktioniert und welche Vorteile daraus entstehen.
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Das Thema „Life Management Platforms" hat deutlich an Fahrt aufgenommen, seit ich es erstmals in meiner Kolumne aufgegriffen habe. Sowohl auf der EIC (European Identity and Cloud Conference) 2012 im April in München als auch beim IIW (Internet Identity Workshop) Anfang Mai in den USA waren diese Plattformen ein wichtiges Thema.
Life Management Platforms sind Systeme, mit denen sich persönliche Daten in sicherer Weise nutzen und bei Bedarf auch an andere Parteien weitergeben lassen. Eine Grundlage dafür sind Lösungen für das Personal Data Management. Dabei handelt es sich typischerweise um Internet-Plattformen, in denen persönliche Daten gespeichert werden können.
Der Zugriff und die Weitergabe dieser Informationen werden vom Eigner gesteuert. Die Kontrolle bleibt also – im Gegensatz zu den gängigen Ansätzen sozialer Netzwerke – bei diesem. Bei reinen Plattformen für die Speicherung und das Teilen von persönlichen Informationen besteht aber das Problem, dass man keine Kontrolle mehr über einmal weitergegebene Daten hat.
Diesem Umstand kann man mit einem Konzept begegnen, das Kim Cameron von Microsoft in seinen 7 Laws of Identity als „minimal disclosure“ bezeichnet hat. Man gibt dabei nur die Informationen weiter, die auch wirklich übermittelt werden müssen. Das ist viel weniger, als meist weitergegeben wird. So reicht es oft, in gesicherter Weise zu wissen, dass jemand über 18 ist und damit auf bestimmte Inhalte zugreifen darf, ohne dass man das genaue Geburtsdatum kennen muss.
Einsatzszenario für Life Management Platforms
Genau hier kommen Life Management Platforms ins Spiel. Ein Beispiel dafür ist die Suche nach dem günstigsten Mietwagen. Das hängt von einer Reihe von Faktoren ab wie beispielsweise den Orten, an denen das Fahrzeug gemietet und abgegeben werden soll. Es hängt aber auch davon ab, ob man bereits Kunde bei Autovermietern ist, von der präferierten Fahrzeugklasse, den Optionen für die Miete oder manchmal auch davon, ob man beispielsweise als ADAC-Mitglied noch einen Rabatt bekommt.
Man kann nun natürlich alle in Frage kommenden Mietwagenfirmen anrufen oder sich die Preise über deren Web-Plattformen besorgen. Das ist zeitaufwändig und man muss bereits eine Menge an Informationen über sich preisgeben, um den günstigsten Preis zu ermitteln. Man könnte alternativ einer Plattform im Internet nutzen, die verspricht, den günstigsten Preis zu finden.
Dieser Plattform muss man aber nun viele Daten dazu liefern, ohne zu wissen, was diese damit macht. Außerdem kann man sich nicht sicher sein, den günstigsten Preis genannt zu bekommen – es könnte auch das Angebot herauskommen, bei dem die Provision für den Dienstleister am interessantesten ist, wie unlängst bei einem solchen Anbieter in den USA geschehen.
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