Expertenkommentar zu Cyberangriffen Deutsche Behörden müssen sich besser schützen
Autor / Redakteur: Frank Kölmel / Susanne Ehneß
Den jüngsten Berichten des Bundesamtes für Verfassungsschutz (BfV) zufolge, gibt es in Deutschland eine hohe Anzahl zielgerichteter Cyberangriffe. Die Zahlen zeigen einen deutlichen Anstieg von Cyberangriffen auf Ziele aus Regierungs- und Industriekreisen. Das BfV berichtet von täglich 3.000 Cyberangriffen auf die Bundesregierung.
„Lokale Behörden sind der Gefahr durch Cyberkriminelle ausgesetzt, die ihre eigenen Fähigkeiten oder die Abwehrmechanismen ausländischer Regierungsnetzwerke testen wollen.“
(Bild: FireEye)
Deutschland ist das zweithäufigste Ziel von zielgerichteten Angriffen (Advanced Targeted Attacks) innerhalb der EMEA-Region. Die hohe Leistungsfähigkeit der Industrie und der entwickelte Finanzsektor in Deutschland machen das Land zu einem attraktiven Ziel für finanziell motivierte Bedrohungen und Wirtschaftsspionage.
Sprungbrett für weitere Angriffe
Deutsche Landesregierungen sowie weitere Behörden und Ämter sind stark gefährdet, weil ihre Sicherheitsnetzwerke nicht ausreichend geschützt sind. Solche Angriffe auf Institutionen der Länder können als Sprungbrett für weitere Angriffe genutzt werden und erlauben es Cyberkriminellen, Angriffe über lokale Netze auch auf nationaler Ebene auszuführen.
Folglich sind Institutionen, deren Netzwerke mit denen anderer lokaler Behörden verbunden sind, auch potenziellen Risiken durch Akteure ausgesetzt, die sich von einem anfänglich kompromittierten Netzwerk aus bewegen. Wir haben beobachtet, dass die Bedrohungsurheber nach dem Eindringen in ein Geldinstitut Zugang zu den Netzwerken anderer Branchen des Landes erlangen konnten.
Motivierte Angreifer
Des Weiteren erwarten wir, dass Regierungsbehörden und staatliche Einrichtungen auch in Zukunft mit finanziell motivierten Bedrohungsurhebern auf der Suche nach sensiblen Daten konfrontiert werden. Zentrale Behörden und Einrichtungen, die – wie beispielsweise Geldinstitute – Daten zu Bürgern verwalten sind besonders gefährdet, da sie potenziell wertvolle Informationen in ihren Netzwerken speichern.
Lokale Behörden sind zudem der Gefahr durch Cyberkriminelle ausgesetzt, die ihre eigenen Fähigkeiten oder die Abwehrmechanismen ausländischer Regierungsnetzwerke testen wollen.
IT-Strategie überdenken
Manchmal ist es für Unternehmen schwierig, ihre wertvollsten Technologien und Produkte zu schützen. Sie müssen sich im Klaren darüber sein, dass es nicht möglich ist, einen solchen Angriff mit traditionellen, Signatur-basierten Lösungen zu erkennen oder abzuwehren, da diese Lösungen nur für wiederkehrende, bekannte Angriffsmuster entwickelt werden.
Frank Kölmel, Vice President Central and Eastern Europe bei Fire Eye (Bild: FireEye)
Fortschrittliche Angriffe vermeiden solche Muster und umgehen damit Firewalls, Next-Generation-Firewalls, IPS, Antivirus-Lösungen und Security Gateways. Daher sollten der öffentliche Sektor und die Industrie ihre IT-Strategien überdenken und ihre grundlegenden Schutzmaßnahmen mit Systemen ergänzen, die fortschrittliche Angriffe erkennen und die aus ihnen resultierenden Risiken minimieren.
Der Autor
Frank Kölmel ist Vice President des Security-Anbieters Fire Eye.
Aufklappen für Details zu Ihrer Einwilligung
Stand vom 30.10.2020
Es ist für uns eine Selbstverständlichkeit, dass wir verantwortungsvoll mit Ihren personenbezogenen Daten umgehen. Sofern wir personenbezogene Daten von Ihnen erheben, verarbeiten wir diese unter Beachtung der geltenden Datenschutzvorschriften. Detaillierte Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.
Einwilligung in die Verwendung von Daten zu Werbezwecken
Ich bin damit einverstanden, dass die Vogel IT-Medien GmbH, Max-Josef-Metzger-Straße 21, 86157 Augsburg, einschließlich aller mit ihr im Sinne der §§ 15 ff. AktG verbundenen Unternehmen (im weiteren: Vogel Communications Group) meine E-Mail-Adresse für die Zusendung von redaktionellen Newslettern nutzt. Auflistungen der jeweils zugehörigen Unternehmen können hier abgerufen werden.
Der Newsletterinhalt erstreckt sich dabei auf Produkte und Dienstleistungen aller zuvor genannten Unternehmen, darunter beispielsweise Fachzeitschriften und Fachbücher, Veranstaltungen und Messen sowie veranstaltungsbezogene Produkte und Dienstleistungen, Print- und Digital-Mediaangebote und Services wie weitere (redaktionelle) Newsletter, Gewinnspiele, Lead-Kampagnen, Marktforschung im Online- und Offline-Bereich, fachspezifische Webportale und E-Learning-Angebote. Wenn auch meine persönliche Telefonnummer erhoben wurde, darf diese für die Unterbreitung von Angeboten der vorgenannten Produkte und Dienstleistungen der vorgenannten Unternehmen und Marktforschung genutzt werden.
Falls ich im Internet auf Portalen der Vogel Communications Group einschließlich deren mit ihr im Sinne der §§ 15 ff. AktG verbundenen Unternehmen geschützte Inhalte abrufe, muss ich mich mit weiteren Daten für den Zugang zu diesen Inhalten registrieren. Im Gegenzug für diesen gebührenlosen Zugang zu redaktionellen Inhalten dürfen meine Daten im Sinne dieser Einwilligung für die hier genannten Zwecke verwendet werden.
Recht auf Widerruf
Mir ist bewusst, dass ich diese Einwilligung jederzeit für die Zukunft widerrufen kann. Durch meinen Widerruf wird die Rechtmäßigkeit der aufgrund meiner Einwilligung bis zum Widerruf erfolgten Verarbeitung nicht berührt. Um meinen Widerruf zu erklären, kann ich als eine Möglichkeit das unter https://support.vogel.de abrufbare Kontaktformular nutzen. Sofern ich einzelne von mir abonnierte Newsletter nicht mehr erhalten möchte, kann ich darüber hinaus auch den am Ende eines Newsletters eingebundenen Abmeldelink anklicken. Weitere Informationen zu meinem Widerrufsrecht und dessen Ausübung sowie zu den Folgen meines Widerrufs finde ich in der Datenschutzerklärung, Abschnitt Redaktionelle Newsletter.