Proofpoint Cybersecurity – The Board Perspective 2023 Deutsche Vorstände sehen KI als neue IT-Security-Bedrohung

Von Peter Schmitz Lesedauer: 2 min |

Anbieter zum Thema

Deutsche Vorstände werden sich zusehends der Gefahren durch Cyberkriminalität bewusst. Der internationale Vergleich zeigt allerdings, dass deutsche Unternehmensleitungen dem Risikobewusstsein und der Investitionsbereitschaft der meisten ihrer internationalen Kollegen hinterherhinken. So halten es fast drei Viertel (73 Prozent) der deutschen Vorstände für wahrscheinlich, von einem schwerwiegenden Cyberangriff getroffen zu werden.

Deutsche Vorstandsmitglieder und deutsche CISOs setzen unterschiedliche Schwerpunkte bei der Bewertung von Cyberrisiken.
Deutsche Vorstandsmitglieder und deutsche CISOs setzen unterschiedliche Schwerpunkte bei der Bewertung von Cyberrisiken.
(Bild: Gorodenkoff - stock.adobe.com)

55 Prozent aller deutschen Unternehmensvorstände gehen davon aus, dass ihre Organisation nicht auf einen gezielten Angriff vorbereitet ist. Im internationalen Vergleich liegen diese Werte in etwa auf demselben Niveau wie in den anderen Ländern die von Proofpoints aktueller Studie „Cybersecurity: The Board Perspective 2023“ behandelt werden. In entscheidenden Bereichen schneiden deutsche Unternehmensleiter allerdings schlechter ab: 59 Prozent der deutschen Studienteilnehmer (international 73 Prozent) betrachten Cybersicherheit als Priorität, 57 Prozent (international 72 Prozent) glauben, dass sie die Cyberrisiken, denen sie ausgesetzt sind, klar verstehen und 63 Prozent (international 70 Prozent) gehen davon aus, dass sie angemessen in die Cybersicherheit investiert haben.

Deutsche Sonderrolle

Der Report untersucht drei zentrale Bereiche: die Cyber-Bedrohungen und -Risiken, mit denen sich Vorstände konfrontiert sehen, ihre Bereitschaft, sich gegen diese Bedrohungen zu wappnen und ihre Abstimmung mit CISOs basierend auf den Ansichten, die Proofpoint in seinem Report „Voice of the CISO 2023“ ermittelt hat. In letzterer Hinsicht offenbart sich eine weitere deutsche Sonderrolle: Während international eine größere Übereinstimmung zwischen Vorständen und CISOs als im Jahr zuvor zu beobachten ist, gehen die Ansichten der beiden Personengruppen in Deutschland stark auseinander. So betrachten deutsche Vorstandsmitglieder die Kompromittierung von Cloud-Konten (45 Prozent), Insider-Bedrohungen (41 Prozent) und Malware (33 Prozent) als die größten Bedrohungen für ihr Unternehmen. Deutsche CISOs hingegen machen sich größere Sorgen um E-Mail-Betrug/Business E-Mail Compromise (31 Prozent), DDoS-Angriffe (29 Prozent) und Smishing/Vishing (28 Prozent).

Sorge um Missbrauch von KI-Tools

Die Ergebnisse der neuen Studie spiegeln die anhaltende Volatilität der Bedrohungslandschaft wider, einschließlich anhaltender geopolitischer Spannungen und der Zunahme zerstörerischer Ransomware- und Lieferkettenangriffe. Dabei hat die Führungsetage den Missbrauch generativer KI-Tools wie ChatGPT für cyberkriminelle Zwecke deutlich auf dem Schirm: 61 Prozent der deutschen Studienteilnehmer sehen in diesen Tools ein Sicherheitsrisiko für ihr Unternehmen. Das ist der höchste Wert aller europäischen Länder.

Einordnung

Bert Skaletski, Resident CISO für EMEA bei Proofpoint, ordnet die Ergebnisse der Studie ein: „Obwohl die Unternehmensleitungen im Allgemeinen zufrieden mit der Zeit und den Ressourcen sind, die sie in die Bekämpfung von Cyberrisiken investieren, hat sich die Cybersicherheitslage noch nicht wesentlich verändert. Unsere Ergebnisse zeigen, dass es weiterhin schwierig ist, das Bewusstsein für Cybergefahren in wirksame Cybersicherheitsstrategien umzusetzen, die Menschen und Daten schützen. Der Ausbau der Beziehung zwischen Vorstand und CISO wird von entscheidender Bedeutung sein, damit Direktoren und Sicherheitsverantwortliche relevantere Gespräche führen und sicherstellen können, dass sie in die richtigen Prioritäten investieren.“

Über die Studie: Für den neuen Proofpoint-Report wurden weltweit 659 Vorstandsmitglieder von Organisationen mit 5.000 oder mehr Mitarbeitern aus verschiedenen Branchen befragt. Die Befragung fand im Juni 2023 in den folgenden zwölf Ländern statt (pro Land wurden mindestens 50 Führungskräfte befragt): USA, Kanada, Vereinigtes Königreich, Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien, Australien, Singapur, Japan, Brasilien und Mexiko.

(ID:49685787)

Jetzt Newsletter abonnieren

Täglich die wichtigsten Infos zur IT-Sicherheit

Mit Klick auf „Newsletter abonnieren“ erkläre ich mich mit der Verarbeitung und Nutzung meiner Daten gemäß Einwilligungserklärung (bitte aufklappen für Details) einverstanden und akzeptiere die Nutzungsbedingungen. Weitere Informationen finde ich in unserer Datenschutzerklärung.

Aufklappen für Details zu Ihrer Einwilligung