Backup in virtuellen Umgebungen – Anforderungen und Trends Die Datensicherung könnte besser sein als ihr Ruf

Autor / Redakteur: Mario Werner, Syncsort / Rainer Graefen

Die Servervirtualisierung hat die Backup-Hersteller in Zugzwang gebracht. Nie war der Ruf nach einer dynamischen Backup-Umgebung lauter. Und nie gab es mehr Möglichkeiten, die Datensicherung zu neuen Höchstleistungen zu bringen.

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Zwischen der Anwendung und dem Speichermedium organisiert der Hypervisor wichtige Backup-Funktionen.
Zwischen der Anwendung und dem Speichermedium organisiert der Hypervisor wichtige Backup-Funktionen.
(Pixelio)

Es ist Bewegung im Markt für Backup- und Disaster Recovery-Lösungen. Wie eine Studie der Enterprise Strategy Group vom Januar 2011 („2011 IT Spending Intentions Survey“) belegt, sind mehr und mehr Unternehmen auf der Suche nach einer effizienteren Lösung für die Datensicherung.

Einer der Treiber ist das steigende Datenwachstum, einhergehend mit stets neuen Forderungen nach höherer Verfügbarkeit. Flexiblere und leistungsfähigere Backup-Lösungen sind gefragt, denn trotz Datenwachstum soll gleichzeitig das Backup-Fenster sowie der Recovery-Zeitraum schrumpfen.

Virtualisierung bringt Vorteile, aber auch neue Anforderungen

Ein weiterer wichtiger Markttreiber neben der wachsenden Datenmenge ist die zunehmende Virtualisierung der Serverlandschaften in Unternehmen. Die Vorteile der Technologie liegen auf der Hand: bessere Ausnutzung der Hardware, Konsolidierung der Server durch das Zusammenlegen vieler virtueller Server auf wenigen physikalischen Servern und eine damit einhergehende Kostensenkung bei Hardware oder den Betriebskosten, um nur einige zu nennen.

Allerdings stellt die Virtualisierung und speziell die Server-Virtualisierung auch neue Anforderungen. Zwar ist es eine enorme Verbesserung, wenn ein physikalischer Server, der vorher zu lediglich etwa 10 oder 15 Prozent ausgelastet war, nun eine Auslastungsrate von bis zu 90 Prozent besitzt. Diese hohe Auslastung führt jedoch dazu, dass Backup-Prozesse, die früher ohne größere Auswirkung auf die Gesamtleistung des Systems blieben, sich nun teilweise drastisch auf die Systemleistung auswirken können.

Schließlich bleibt für sie ein deutlich geringerer Leistungsspielraum übrig. Die enorme Flexibilität, die heute bereits mit einem virtualisierten Host erreicht werden kann, bedeutet gleichzeitig weniger Systemressourcen für das Backup. Darüber hinaus gibt es andere Risiken, wie zum Beispiel den möglichen Verlust gleich mehrerer virtueller Maschinen, wenn ein physischer Server ausfällt. Mit zunehmender Server-Virtualisierung brauchen Unternehmen neue Möglichkeiten, ihren wachsenden Speicherbedarf zu befriedigen und die zunehmende Anzahl ihrer virtuellen Server zu sichern. Doch welche sind das?

Datenreduktion und schnellere Speicherzeiträume gefragt

Spätestens mit der Einbindung von geschäftskritischen Anwendungen wie ERP- oder CRM-Systemen sollten sich Unternehmen fragen, was eine gute Speicherlösung für ihre virtualisierte Umgebung ausmacht.

Die Basis bilden sicherlich der Einsatz von Disk-basierten Speicherverfahren und die Abkehr von reinen Bandsicherungsverfahren. Diese benötigen nicht nur extrem lange Sicherungsfenster. Auch die Zeiträume für die Wiederherstellung der Daten sind sehr groß.

Darüber hinaus ist es vor allem unter dem Aspekt der zunehmenden Datenmengen für die Aufrechterhaltung der Geschäftsfähigkeit das Ziel, eine deutliche Reduktion des Datenvolumens für die Speicherung zu erreichen.Grundlegende Ansätze, um Speicherplatz zu sparen, sind etwa Methoden der Datenkompression sowie die Nutzung von Techniken der Deduplizierung.

Je häufiger man sichert, desto kürzer

Mit der Kompression, bei der häufig vorkommende Zeichensequenzen innerhalb einzelner Dateien durch möglichst kurze Repräsentanzen ersetzt werden, kann sehr oft etwa die Hälfte des genutzten Speicherplatzes zurückgewonnen werden. Die Deduplikation – speziell die blockbasierte Variante mit ihrer äußerst feinen Granularität – ist sogar noch effektiver. Durch den Einsatz von Platzhaltern anstelle von sich wiederholenden Abschnitten lässt sich oftmals weit über die Hälfte des genutzten Speicherplatzes zurückgewinnen.

Ein weiterer Ansatz für effiziente und ressourcenschonende Datenspeicherung sind Snapshot-basierte Techniken. Nach einer erfolgten Vollspeicherung, beispielsweise einer Datei oder einer ganzen Datenbank, werden nur noch geänderte Datensequenzen in Form von Snapshots gespeichert. Das senkt nicht nur den Bedarf an Speicherressourcen, sondern reduziert vor allem das Speicherfenster.

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