Passende Löschkonzepte erstellen DSGVO-konformes Löschen von Daten
Anbieter zum Thema
Unternehmen sind nach der DSGVO dazu angehalten, personenbezogene Daten von Kunden, aber auch von Mitarbeitern sicher zu löschen. Dazu ist ein Konzept notwendig, nach dem die Löschungen konform zur DSGVO durchgeführt werden können.

Das Löschen von personenbezogenen Daten konform zur DSGVO ist ein wichtiger Faktor in Unternehmen, um den Datenschutz optimal zu gewährleisten. Da hierbei oft verschiedene Anwendungen und Datenbanken beteiligt sind, sollte ein Konzept vorhanden sein, das die einheitlichen und DSGVO-konformen Vorgänge festlegt. Wir zeigen nachfolgend was dabei wichtig ist.
Warum ist ein Löschkonzept notwendig?
Ein wesentlicher Bestandteil der DSGVO ist das Prinzip der Datenminimierung, wonach Daten nur so lange gespeichert werden sollten, wie es für den beabsichtigten Zweck notwendig ist. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit eines Löschkonzepts.
:quality(80)/p7i.vogel.de/wcms/ee/e9/eee985514d59f12f1bb7f5beffb037d0/0101744008.jpeg)
Personenbezogene Daten löschen oder aufbewahren?
Löschkonzepte nach der DSGVO
Artikel 5 der DSGVO legt die Grundsätze für die Verarbeitung personenbezogener Daten fest. Einer dieser Grundsätze ist die Speicherbegrenzung. Das bedeutet, dass Daten nur so lange gespeichert werden dürfen, wie sie benötigt werden. Ein gut durchdachtes Löschkonzept reduziert das Risiko von Datenschutzverletzungen. Je weniger Daten vorhanden sind, desto geringer ist die Gefahr des Missbrauchs durch Unbefugte.
Ein klares Löschkonzept schafft Vertrauen. Kunden und Nutzer erkennen, dass ihre Daten nicht unnötig gespeichert werden. Das Löschen überflüssiger Daten erhöht die Effizienz von Datenbanken und Speichersystemen und senkt damit die Kosten. Das Konzept muss festlegen, welche Daten zu welchem Zweck und wie lange gespeichert werden.
Für jede Datenkategorie muss eine klare Frist festgelegt werden, nach deren Ablauf die Daten zu löschen sind. Regelmäßige Überprüfungen stellen sicher, dass die festgelegten Fristen und Kategorien aktuell bleiben. Wo dies möglich ist, sollten automatisierte Systeme eingesetzt werden, die Daten nach Ablauf der Löschfrist löschen. Jeder Löschvorgang und jede Löschentscheidung muss dokumentiert werden, um die Einhaltung der DSGVO nachweisen zu können. Schulungen informieren die Mitarbeiter über die Bedeutung des Löschkonzepts und fördern dessen konsequente Umsetzung. Es muss klar definiert sein, unter welchen Bedingungen Daten über die normale Aufbewahrungsfrist hinaus, zum Beispiel aufgrund gesetzlicher Vorgaben, aufbewahrt werden.
Ein Löschkonzept stellt nicht nur eine rechtliche Anforderung dar, sondern zeigt auch eine verantwortungsvolle Datenverwaltungspraxis. Es schützt die Privatsphäre der Betroffenen und trägt dazu bei, Ressourcen effizienter zu nutzen und das Risiko von Datenschutzverletzungen zu verringern.
Löschen, Anonymisieren und Pseudonymisieren
Für eine klare und einheitliche Kommunikation ist es unerlässlich, bestimmte Schlüsselbegriffe zu definieren. Unter "Löschung" verstehen wir die dauerhafte Entfernung von Daten, sodass eine Wiederherstellung nicht möglich ist. "Anonymisierung" bezeichnet den Prozess, bei dem personenbezogene Daten so bearbeitet werden, dass sie nicht mehr einer bestimmten Person zugeordnet werden können. Die "Pseudonymisierung" hingegen ersetzt identifizierende Daten durch ein Pseudonym, wodurch eine direkte Personenidentifikation erschwert wird.
Löschen, Anonymisieren und Pseudonymisieren sind zentrale Praktiken im Datenschutzmanagement, die je nach Kontext und Anforderung eigene Vorteile bieten. Online-Händler löschen oft Kundendaten, sobald die Retourenfrist abläuft und keine offenen Forderungen mehr bestehen. Gesundheitsforschungsinstitute anonymisieren Patientendaten, um Krankheitstrends zu analysieren und gleichzeitig die Privatsphäre der Einzelnen zu schützen. Streaming-Dienste sammeln Nutzungsstatistiken für internes Marketing und ersetzen dabei die Namen der Nutzer durch Pseudonyme, um ihre Privatsphäre zu bewahren.
Bestandsaufnahme vorhandener Daten
Bevor effektive Löschstrategien zum Einsatz kommen können, muss sichergestellt sein, welche Daten ein Unternehmen im Besitz hat, wo sie gespeichert sind und warum. Dies erfordert eine detaillierte Bestandsaufnahme aller Datensätze, ihrer Herkunft und ihrer Bedeutung für das Unternehmen. Nur so kann sichergestellt werden, dass keine wertvollen Daten verloren gehen und alle irrelevanten oder veralteten Daten sicher entfernt werden.
Festlegung von Löschfristen
Verschiedene Datenkategorien erfordern unterschiedliche Aufbewahrungsfristen. Einige Daten, wie Finanzdaten, müssen aus rechtlichen Gründen über einen längeren Zeitraum aufbewahrt werden, während andere, wie etwa Marketingdaten, nach einer kürzeren Dauer gelöscht werden können. Die genauen Löschfristen werden basierend auf rechtlichen, geschäftlichen und technischen Überlegungen festgelegt.
Prozesse und Verantwortlichkeiten
Klar definierte Prozesse und Verantwortlichkeiten sind das Rückgrat eines erfolgreichen Löschkonzepts. Jede Abteilung und jeder Mitarbeiter muss genau wissen, welchen Teil des Prozesses er oder sie verantwortet. Dies stellt sicher, dass Daten systematisch und rechtzeitig gelöscht werden und dass Verstöße oder Fehler schnell erkannt und korrigiert werden können.
Automatisierung und Technologie
Es gibt verschiedene Tools, mit denen Löschvorgänge automatisiert und effizient durchgeführt werden können. Durch die Implementierung solcher Systeme können Unternehmen menschliche Fehler minimieren und gleichzeitig sicherstellen, dass keine Daten über ihre festgelegte Aufbewahrungsfrist hinaus gespeichert werden.
OneTrust ist eine umfassende Datenschutzmanagement-Plattform, die Unternehmen dabei unterstützt, globale Datenschutzgesetze wie die DSGVO einzuhalten. Das Tool bietet spezielle Funktionen zur Automatisierung von Datenlöschungsanfragen. Blancco bietet spezialisierte Software zur sicheren Datenlöschung für Unternehmen. Die Software ermöglicht es, Daten von verschiedenen Gerätetypen sicher und konform mit Datenschutzbestimmungen zu löschen.
Für diejenigen, die eine Open-Source-Lösung bevorzugen, ist BleachBit eine gute Wahl. Es hilft dabei, unerwünschte Dateien zu löschen, um Speicherplatz freizugeben und die Privatsphäre zu wahren, indem es Spuren von vielen Anwendungen, einschließlich Webbrowsern, entfernt.
Ein weiteres nützliches Open-Source-Tool für Windows-Nutzer ist Eraser, welches das sichere Löschen von Daten von Festplatten und anderen Speichermedien ermöglicht. Das sind natürlich nur einige Beispiele für Tools. Es gibt zahlreiche weitere.
DBAN ist eine andere Open-Source-Software, die zum sicheren Löschen von Festplatten verwendet wird. Es ist besonders nützlich, wenn Sie sicherstellen möchten, dass alle Daten auf einem Laufwerk vor dessen Entsorgung oder Weitergabe vollständig gelöscht werden.
:quality(80)/p7i.vogel.de/wcms/0c/fc/0cfc338183b5af61f93ff10985b51a98/0105825807.jpeg)
Video-Tipp #52: Sichere Datenlöschung unter Windows und macOS
Daten auf SSD und USB-Sticks sicher löschen
Dokumentation und Protokollierung
Jeder Schritt im Datenlöschprozess muss genau dokumentiert und protokolliert werden. Dies bietet nicht nur Transparenz, sondern ist auch unerlässlich, um Compliance gegenüber Regulierungsbehörden nachzuweisen. Dazu kommen regelmäßige Schulungen und Sensibilisierungsmaßnahmen. Diese sind entscheidend, um sicherzustellen, dass jeder Benutzer im Unternehmen das Konzept versteht und befolgt.
Trotz aller Sorgfalt können unvorhergesehene Situationen auftreten, sei es durch technische Pannen, menschliche Fehler oder externe Einflüsse. Ein klarer Notfallplan hilft dabei, in solchen Fällen rasch und effektiv zu reagieren, um Datenverluste oder -verletzungen zu minimieren. Ein solcher Plan vervollständigt das Löschkonzept.
Regelmäßige Überprüfung und Aktualisierung des Konzepts
Das Umfeld des Datenmanagements ist dynamisch. Gesetzliche Rahmenbedingungen, technologische Entwicklungen oder Unternehmensbedürfnisse können sich ändern. Deshalb ist es unerlässlich, das Löschkonzept regelmäßig zu überprüfen und bei Bedarf zu aktualisieren. Dabei kann es auch darum gehen Tools und Vorgehensweisen im Löschkonzept zu ändern.
Sobald das Löschkonzept fertiggestellt ist, muss es von den verantwortlichen Entscheidungsträgern im Unternehmen genehmigt werden. Damit wird sichergestellt, dass es den Unternehmensstandards entspricht und effektiv umgesetzt wird.
Tipps für erfolgreiche Löschkonzepte
Ein gelungenes Löschkonzept basiert auf konkreten, präzisen Maßnahmen. Zunächst ist es wichtig, die Daten zu klassifizieren, da nicht alle Daten gleich sind. Durch das Unterteilen in Kategorien wie personenbezogene Daten, Vertragsdaten oder technische Logs bleibt der Überblick erhalten und es können gezielte Löschfristen festgelegt werden. Es empfiehlt sich, für jede Datenkategorie eine spezifische Aufbewahrungsfrist zu bestimmen, die sich sowohl an gesetzlichen Vorgaben als auch an betrieblichen Notwendigkeiten orientiert.
Die Bestimmung von Verantwortlichen für jeden Löschprozess gewährleistet die termingerechte Umsetzung und schafft klare Zuständigkeiten. Die Nutzung von Automatisierung durch Softwarelösungen, die regelmäßige Löschvorgänge selbstständig durchführen, minimiert menschliche Fehler und steigert die Effizienz. Dabei ist eine konsequente Dokumentation jedes Löschvorgangs essenziell.
Regelmäßige Tests garantieren, dass die Löschung korrekt und unwiderruflich durchgeführt wird. Schulungen stellen sicher, dass das gesamte Team die Wichtigkeit des Löschkonzepts versteht. Das Erarbeiten von Notfallszenarien bereitet auf mögliche Datenpannen vor und festigt den Umgang in solchen Situationen. Externes Feedback, beispielsweise durch Experten oder Auditoren, optimiert das Konzept kontinuierlich. Abschließend sollte das Löschkonzept regelmäßig an aktuelle Entwicklungen im Bereich Datenschutz und Technologie angepasst werden.
:quality(80)/p7i.vogel.de/wcms/14/3e/143e80b934bab0768af7656e0a3b6e53/95601888.jpeg)
Unternehmen müssen Ausnahmen kennen
Das Recht auf Vergessenwerden – was dafür zu tun ist
:quality(80)/images.vogel.de/vogelonline/bdb/1658700/1658713/original.jpg)
So vermeiden Unternehmen Bußgelder
Der richtige Umgang mit Betroffenenanfragen
(ID:49691647)