Bitkom Expertenumfrage zu Cybersecurity Fachkräftemangel: In Deutschland fehlen Experten für IT-Sicherheit

Redakteur: Peter Schmitz

In Deutschland fehlen derzeit Fachleute für IT-Sicherheit. Der Mangel wird voraussichtlich in den kommenden Jahren deutlich größer werden. Das ergab eine aktuelle Umfrage des BITKOM unter IT-Sicherheitsexperten. Der Mangel an Sicherheitsexperten wirkt sich schon heute aus: In vielen Unternehmen wird deshalb notwendigen Sicherheitsmaßnahmen nicht die nötige Aufmerksamkeit entgegengebracht.

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Nach einer Umfrage des Branchenverbands Bitkom fehlen in Deutschland derzeit vermehrt Fachleute für IT-Sicherheit. Der Bitkom geht davon aus, dass ich der Mangel an Fachkräften in den nächsten Jahren weiter verschärfen wird und das obwohl bereits jetzt erste Auswirkungen zu spüren sind.

„Erfahrene Spezialisten für IT-Sicherheit sind schon heute schwer zu finden, das erschwert den Kampf von Unternehmen und Behörden gegen die wachsende Zahl der Cyberangriffe und bedroht mittelfristig den weltweit guten Ruf von ,IT-Security made in Germany’“, sagte Bitkom-Präsident Prof. Dieter Kempf.

Die Nachfrage nach Sicherheits-Experten betrifft alle Wirtschaftsbereiche. Besonders ausgeprägt ist der Bedarf bei den Anbietern von IT-Sicherheitsprodukten und -dienstleistungen. Jedes zweite Unternehmen aus diesem Bereich geht von Zuwächsen von mehr als 10 Prozent bei ihren Beschäftigten aus.

Bei Anwendern aus der Wirtschaft und Behörden soll jede vierte Sicherheitsabteilung in ähnlichem Maße personell verstärkt werden. Kempf: „Angesichts der wenigen vorhandenen Qualifizierungsangebote wird es schwer, geeignetes Fachpersonal zu rekrutieren“, so Kempf. „Wir brauchen nicht nur Experten für die technische Sicherheit, sondern auch Fachleute für die Organisation von Sicherheit in den Anwenderunternehmen, also Sicherheitsmanager.“

Mittelstand spürt Fachkräftemangel

Der Mangel an Sicherheitsexperten ist bereits heute in mittelständischen Unternehmen spürbar. Oftmals wird hier aus Personalmangel dem Thema IT-Sicherheit nicht die nötige Aufmerksamkeit geschenkt. So besitzt nur jedes dritte mittelständische Unternehmen derzeit ein Sicherheitskonzept.

„IT-Sicherheit und das Management von IT-Risiken sollten in der technischen und betriebswirtschaftlichen Ausbildung an Hochschulen stärker berücksichtigt werden“, forderte Kempf. In einer Umfrage Ende 2008 unter Studenten der Informatik und benachbarter Studiengänge sagte jeder Vierte, zur IT-Sicherheit gebe es an seiner Hochschule gar keine Lehrangebote.

Der Bitkom hat für die Studie die Antworten von 63 führende IT-Sicherheitsexperten ausgewertet, rund die Hälfte kam aus der ITK-Branche, je ein Viertel von Behörden sowie aus Anwenderbranchen wie Banken. Die Befragung fand im Juni 2011 statt.

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