it-sa Expo&Congress 2022 in Nürnberg Fachmesse für IT-Sicherheit: „noch nie so relevant“

Von Nicola Hauptmann |

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693 Aussteller aus 29 Ländern, ausgebuchte Hallen und die bislang größte Ausstellungsfläche: Die Veranstalter der it-sa 2022 sprechen von einem vollen Erfolg. Doch nicht nur die Fläche, auch die Bedeutung der Messe als Cybersecurity-Plattform ist gewachsen, gerade für KRITIS und die Öffentliche Verwaltung.

Über 15.200 Fachbesucher kamen zur it-sa Expo&Congress 2022 in die Nürnberger Messehallen
Über 15.200 Fachbesucher kamen zur it-sa Expo&Congress 2022 in die Nürnberger Messehallen
(© NürnbergMesse / Thomas Geiger)

Seit 2009 ist die it-sa Expo&Congress Plattform für Entscheider, Experten und IT-Sicherheitsbeauftragte, doch war sie „nie so relevant wie dieses Jahr“ – sagt Frank Venjakob, Executive Director it-sa, NürnbergMesse.

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Wie wichtig der Schutz gegen Angriffe im Cyberraum gerade auch für die Öffentliche Verwaltung und die Betreiber Kritischer Infrastrukturen ist, wurde bereits bei der Pressekonferenz zur Messeeröffnung deutlich.

Gefährdungslage im Cyber-Raum hoch wie nie

Dr. Gerhard Schabhüser, Vizepräsident des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) stellte im Rahmen dieser Pressekonferenz den diesjährigen BSI-Lagebericht vor. Demnach hat sich die Bedrohungslage im Berichtszeitraum von Juni 2021 bis Mai 2022 weiter zugespitzt, die Gefährdungslage sei so hoch wie nie. Das betrifft Cyberkriminalität allgemein, besonders aber Cyberbedrohungen im Kontext des russischen Angriffs auf die Ukraine. Gleichzeitig registrierte das BSI für 2021 aber auch über 20.000 Software-Schwachstellen – 10 Prozent mehr als im Vorjahr.

Bundes-CIO Dr. Markus Richter erläuterte notwendige Entwicklungen zum Schutz Kritischer Infrastrukturen und staatlicher Stellen. Wesentlich sei die Frage, „wie wir im Föderalismus intelligent zusammenarbeiten“. Dazu müsse das BSI weiterentwickelt werden, „um auch auf Ebene der Länder und Kommunen Services erbringen zu können“, eben nicht nur als Nothilfe oder im Rahmen von Verwaltungsvereinbarungen. „Dafür brauchen wir eine Grundgesetzänderung“, so Richter. Der Bundes-CIO dankte an dieser Stelle Vizepräsident Schabhüser, der das BSI aktuell leitet, und äußerte „höchsten Respekt vor den Mitarbeitenden des BSI“ und deren Expertise. Eine weitere Änderung des Grundgesetzes sei nötig, damit der Bund „komplementär für die Gefahrenabwehr im Cyberraum mit zuständig sein darf“. Relevant seien auch Investitionen, um die Resilienz zu erhöhen, zudem müsse die Zusammenarbeit mit der Wirtschaft, mit Innovationsträgern, weiterentwickelt werden.

Jahrestagung der IT-Sicherheitsbeauftragten

Die Jahrestagung der IT-Sicherheitsbeauftragten der Länder und Kommunen fand ebenfalls im Rahmen des „Congress@it-sa“ am 24. und 25. Oktober im Convention Center der Messe Nürnberg statt

(© NürnbergMesse / Frank Boxler

Bitkom: Ausgaben für IT-Sicherheit steigen

Angesicht der zunehmenden Bedrohungen durch Cyberangriffe steigen die Ausgaben für IT-Sicherheit in Deutschland, wie eine neue Erhebung des Digitalverbands Bitkom e.V. zeigt. 2022 werden diese Ausgaben rund 7,8 Milliarden Euro betragen, das entspricht einem Anstieg von 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, erklärte Bitkom-Hauptvorstand Udo Littke auf der Pressekonferenz. 2023 sollen es dann bereits 8,5 Milliarden sein und auch für die folgenden Jahre erwarten die Experten Ausgabensteigerungen; 2025 soll die 10-Milliarden-Marke überschritten werden.

Das Besucherinteresse war groß: Über 15.200 Fachbesucher nutzten die Messetage vom 25. bis 27. Oktober, um sich vor Ort auszutauschen und Neues zu lernen. Auch Spannung und Action kamen nicht zu kurz. Wie es der bayerische Finanz- und Heimatminister Albert Füracker beim Staatsempfang am Vorabend der Messe formulierte: „Hier werden Lösungen präsentiert, die Lust und Mut machen sollen auf dem Weg zu mehr IT-Sicherheit weiterzugehen.“

Aktionen, Trainings und Live-Vorführungen gab es nicht nur an den Messeständen, auch die rund 350 Fachvorträge und Live-Hackings in den fünf offenen Foren der Messe zogen die Besucher an.

Während die Fachmesse die ganze Bandbreite an Dienstleistungen, Hard-und Software sowie Beratung zur Cybersecurity abbildete, setzten die Veranstalter gleichzeitig Schwerpunkte:

  • Zum einen beim Thema Fachkräftemangel: In der Vortragsreihe „Women in Cybersecurity“ stellten Expertinnen Berufswege und Perspektiven in der IT-Sicherheitsbranche vor. Mit der Gewinnerpräsentation des Ethical-Hacker-Wettbewerbs „Deutschlands bester Hacker“ sollte die Suche nach jungen Talenten unterstützt werden.
  • Quanten-Kryptografie war das Thema der Special Keynote der it-sa 2022: Jaya Baloo, CISO bei Avast, sprach über den Forschungsstand und erste praktische Umsetzungen quantenkryptografischer Verfahren. Letztere seien in China schon deutlich weiter fortgeschritten. Europa investiere hier deutlich weniger, verfüge aber über die führenden Köpfe im wissenschaftlichen Betrieb, so Baloo. Dieses Wissen aus der Forschung müsse aber über Startups kanalisiert werden, um bei dieser Zukunftstechnologie nicht abgehängt zu werden, mahnte sie.
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