Vorteile einer Single-Vendor-Strategie Ganzheitliche Cybersecurity schlägt Best-of-Breed
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Immer mehr Unternehmensprozesse werden digitalisiert. Damit steigt die mögliche Angriffsfläche für Hacker. Endpunkt-basierte Best-of-Breed-Strategien kommen dabei an ihre Grenzen. Im Gegenzug bieten Ende-zu-Ende-Lösungen – am besten in einem Single-Vendor-Ansatz kombiniert mit Managed Security Services – eine ganzheitliche Sichtweise.

„Uns greift eh keiner an.“ Mit diesem „Argument“ drücken sich immer noch einige Unternehmen davor, eine moderne Security-Strategie umzusetzen. Darauf lässt sich nur erwidern: „Doch, jemand wird euch irgendwann angreifen.“ Im Jahr 2021 wurden 78 Prozent mehr Unternehmen weltweit Opfer von Ransomware als noch im Jahr 2020. Da immer mehr Prozesse in Firmen digital werden und immer mehr Menschen flexibel digital arbeiten, vergrößert sich die Angriffsfläche für Hacker kontinuierlich.
Steigende Anforderungen an die Cybersecurity erhöhen den Druck auf die IT-Abteilungen. Stetig komplexer werdende Multi-Cloud-Umgebungen beispielsweise müssen in ihrer Gänze überwacht werden. Mit klassischen fragmentierten Security-Lösungen, die vor allem die Endpoints im Blick haben, ist das kaum noch möglich. Den Überblick behalten Unternehmen mit Lösungen wie SIEM (Security Information and Event Management), SOAR (Security Orchestration Automation and Response) oder XDR (Extended Detection and Response). Da diese Systeme die vorhandene IT-Infrastruktur schützen sollen, kann es Vorteile haben, wenn alle Komponenten möglichst nativ miteinander kompatibel sind.
Plattform-Lösung für alle Ebenen
Ein Beispiel dafür ist Microsoft 365. Viele Betriebe nutzen dieses Paket und arbeiten außerdem mit der Azure-Cloud. Microsoft bietet darauf zugeschnitten ein ausgeklügeltes Security-Paket an. Mit Microsoft 356 Defender deckt der Softwareanbieter XDR für Office-Anwendungen, Endpoints, Identitäten und Cloud Apps ab. Diese Anwendung sammelt Meldungen systemübergreifend, ordnet sie ein, stellt Zusammenhänge her und gibt Handlungsempfehlungen. Die Ergebnisse sind über ein Dashboard einsehbar. Mitarbeiter des eigenen Security-Teams können darüber nachverfolgen, wo ein Angreifer in das System eingedrungen ist, wohin er sich bewegt, und welche Anwender und Daten betroffen sind. Mit Defender for Cloud lässt sich das auch auf alle Public-Cloud-Dienste eines Unternehmens erweitern – AWS und Google Cloud Platform eingeschlossen.
Mit Azure Sentinel lassen sich die Funktionen SIEM und SOAR abbilden. Die Lösung greift zum einen auf die Daten vom Microsoft 365 Defender und Defender for Cloud zu. Zusätzlich lassen sich mit Konnektoren ebenfalls Security-Anwendungen von Drittanbietern oder selbst entwickelte Tools als Datenquellen anzapfen. Mit KI-Unterstützung und über Threat Intelligence lässt sich mit Azure Sentinel verdächtiges Nutzerverhalten erkennen und neuartige Bedrohungen ausmachen. Über vordefinierte Playbooks reagiert die Lösung bis zu einem gewissen Grad automatisiert und informiert bei Bedarf einen Mitarbeiter.
Single-Vendor-Strategie sichert Einheitlichkeit
Diese Anwendungspalette zeigt den Vorteil einer Single-Vendor-Strategie: Alle Security-Tools kommen vom selben Hersteller, wodurch die Kommunikation untereinander reibungslos vonstattengeht und darüber hinaus die Handhabung einheitlich ist. Seit vielen Jahren investiert Microsoft in die Weiterentwicklung von Security-Technologie. Mittlerweile ist der Anbieter auf Augenhöhe mit den vormals etablierten Security-Herstellern und wird in zahlreichen Reports – etwa „Gartner Magic Quadrant“ oder „Forrester Wave“ – als führend eingestuft.
Doch eine Herausforderung, die auch eine umfassende Security-Plattform nicht löst, ist die Belastung der IT-Abteilung. Trotz aller erreichter Automatisierung muss ab einem gewissen Punkt ein Mensch in die Prozesse eingreifen – und richtig handeln. Und zur Inbetriebnahme sind die Tools richtig zu konfigurieren. Für diese Anforderungen können Unternehmen IT-Dienstleister hinzuziehen. Ein Managed Security Services Provider (MSSP) hat die Expertise, die Anwendungen in die jeweilige Systemlandschaft einzubinden und initial richtig zu konfigurieren. Falsche Einstellungen in dieser Projektphase können fatale Folgen haben. Sind die Security-Anwendungen nicht richtig eingestellt, scheint oberflächlich vielleicht alles in Ordnung zu sein. Allerdings werden so oftmals reale Bedrohungen übersehen.
Stets im Dienst und up to date
Auch nach der Inbetriebnahme kann ein MSSP unterstützen. Anwendungen wie SIEM oder XDR zu betreuen, kostet Zeit und funktioniert am besten mit tiefgreifendem Security-Know-how. Die verfügbaren Security-Ressourcen der IT-Abteilungen kommen zunehmend an ihre Grenzen – während die Angriffsfläche wächst und wächst. Im Gegenzug sind die dezidierten Experten, die sich tagtäglich mit der Materie beschäftigen, meist auf dem neuesten Stand und über aktuelle Entwicklungen noch besser im Bilde. Da MSSP häufig über umfangreiche Projekterfahrung mit Applikationen wie Microsoft 365 Defender oder Azure Sentinel verfügen, können sie auch bei Problemen schnell eingreifen.
Durch die Kombination aus Expertenwissen über die aktuelle Threat-Landschaft, den technologischen Fähigkeiten, einen Cyberangriff zu verhindern oder aufzuhalten und der tiefgreifenden Kenntnis verschiedener Lösungen, ist ein MSSP ein valider Partner: um die IT-Infrastrukturen von Unternehmen gegen moderne Hackerangriffe zu schützen.
Wer seine IT-Security ernst nimmt, muss dafür Mittel in die Hand nehmen. Aus betriebswirtschaftlicher Sicht mögen sich diese Investitionen nicht sofort rechnen. Wie wichtig die IT-Security ist, zeigt sich häufig nur, wenn man sie nicht umsetzt. Denn dann haben Cyberkriminelle leichtes Spiel – und niemand ist vor einem Angriff gefeit. Jeder Betrieb hat geschäftskritische Daten, ohne die seine Prozesse nicht funktionieren. Bedenkt man in diesem Zusammenhang noch, dass ein Security-Vorfall im Jahr 2021 betroffene Unternehmen durchschnittlich fast 4,4 Millionen Euro kostete, lassen sich auch größere Investitionen rechtfertigen.
Über den Autor: Reinhold Ferk ist Teamleiter M365 Digital Workspace bei SoftwareONE. Bereits seit 1997 ist er für das Unternehmen in verschiedenen Positionen tätig, u.a. als Teamleiter IT Infrastructure & Security oder Teamleiter IT Consulting. Zuvor hat er ein Studium der Elektrotechnik mit Fachrichtung Nachrichtentechnik erfolgreich absolviert. Heute liegen seine fachlichen Schwerpunkte auf Microsoft365, Microsoft 365 Security, Microsoft Active Directory sowie Exchange.
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