Fußball vs. American Football Hacker schauen lieber den Superbowl

Redakteur: Stephan Augsten

Cyber-Kriminelle nutzen Großereignisse, um in Netzwerke einzubrechen oder Malware zu verteilen. Imperva hat sich das Fußball-WM-Finale 2014 und den Superbowl 2015 zum Anlass genommen, diese These zu überprüfen. Dabei ist der Sicherheitsanbieter zu einem interessanten Ergebnis gekommen.

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American Football genießt nicht nur bei US-Bürgern sondern auch bei amerikanischen Hackern einen großen Stellenwert.
American Football genießt nicht nur bei US-Bürgern sondern auch bei amerikanischen Hackern einen großen Stellenwert.
(Bild: Archiv)

Was machen Cyber-Kriminelle während sportlicher Großereignisse? Starten sie wirklich eine Hacking- und Malware-Offensive – in der Hoffnung, dass IT-Fachkräfte abgelenkt sind und Endanwender auf alles klicken? Antworten auf diese Fragen liefert Imperva mit einem aktuellen Vergleich.

Der IT-Sicherheitsspezialist hat die weltweite Hacker-Aktivität während der beiden wichtigsten und größten Sportevents analysiert: den Superbowl 2015 und das Finale der Fußball WM 2014. Dabei stellte sich heraus, dass US-Hacker während des Superbowl kurzzeitig ihre Anstrengungen einstellen. Während das Endspiel des FIFA Worldcup 2015 lief, waren die amerikanischen Hacker hingegen durchaus aktiv.

Aus sportlicher Sicht ist das natürlich nicht ungewöhnlich: ein Fußball-Ereignis – noch dazu ohne amerikanische Beteiligung – ist für den gemeinen US-Hacker weniger interessant. Die Zahlen zeigen aber auch, dass die amerikanischen Cyber-Kriminellen die Fußball-Leidenschaft der Europäer wohl gezielt ausnutzen wollten. Während des Fußball-Endspiels liefen sie zur Höchstform auf.

Am Finaltag der WM in Brasilien registrierte Imperva rund 23.000 Directory-Traversal-Attacken. Am Superbowl-Tag waren die Hacker mit knapp 2.000 derartigen Angriffsversuchen weit weniger ambitioniert. Ähnlich sah es bei den SQL-Angriffen aus: Deren Zahl belief sich zum Superbowl auf rund 6.000, WM-Finaltag waren es etwa fünf Mal so viele.

Während des Fußball-WM-Finales stammten 38 Prozent der weltweit registrierten Hacker-Angriffe aus Amerika. Der US-Anteil am Hacking-Aufkommen lag zum Superbowl lediglich bei 16 Prozent – der „Rest der Welt“ ging also weiterhin dem kriminellen IT-Handwerk nach, während die US-Kollegen zu dieser Zeit lieber vorm TV saßen.

Den Vergleich von WM-Finale und Superbowl hat Barry Shteiman, Director Security Strategy bei Imperva, im Blog seines Arbeitgebers aufgegriffen. Die Daten wurden aus dem „Community Defense“-System von Imperva gewonnen.

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