HP braucht Geld für Neuinvestitionen in zukünftige Geschäftsfelder HP entläßt 27.000 Mitarbeiter um drei Milliarden einzusparen
Zeitgleich mit den Ergebnissen für das zweite Quartal bestätigt HP die schon länger kursierenden Gerüchte über einen massiven Stellenabbau. HP rechnet für die Umstrukturierung mit Rückstellungskosten vor Steuer von 1.7 Milliarden im Fiskaljahr 2012 und bis 2014 mit weiteren Kosten von 1.8 Milliarden Dollar.
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Ab 2014 will der IT-Gigant HP drei bis dreieinhalb Milliarden Dollar jährlich einsparen. Im Rahmen eines großangelegten Restrukturierungsprogramms sollen dazu 27.000 Mitarbeiter weltweit entlassen werden. Dies entspricht nach Angaben von HP ungefähr acht Prozent der Belegschaft. Der Hersteller legt dazu ein Vorruhestandsprogramm auf. Nach der Anzahl der Mitarbeiter, die diese Möglichkeit nutzen, richtet sich dann jeweils regional bedingt die Anzahl der Entlassungen.
Die Entlassungen sind auch eine Gegenmaßnahme gegen das schnelle Personalwachstum des Herstellers, der in der Zeit von Oktober 2010 auf Oktober 2011 von 324.600 auf 349,600 Mitarbeiter gewachsen ist. Zur Umsetzung der Restrukturierung in Deutschland sagte der HP-Deutschland-Chef Volker Smid der Nachrichtenagentur dpa: „Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es noch keine konkreten Pläne, wie der Stellenabbau in den verschiedenen Ländern und Regionen umgesetzt werden soll.“
Zudem will der Hersteller seine Lieferketten und Bestandshaltung optimieren und seine Marktstrategien vereinfachen. “Diese Initiativen bauen auf unserer Neuausrichtung auf und verbessern unsere Prozesse und entfernen Komplexität aus unserem Geschäft” sagt Meg Whitman, neuer HP President and Chief Executive Officer.
Reinvestition in die Zukunft
HP will das eingesparte Geld in strategische Geschäftsfelder für die Zukunft investieren und sich eine Neuausrichtung geben. Dazu gehört das Cloud Computing. Dort investiert HP in größere Service-Kapazitäten, Sicherheit und Analytics. Damit will HP sein Portfolio auf einen profitableren Mix von Services mit hohem Wachstumspotenzial umstellen.
Die kriselnde Software-Sparte soll durch Investitionen in Sicherheit, Big Data und dem Management von Applikations- und Infrastrukturlösungen wieder auf Kurs gebracht werden. Die Analysten Alys Woodward, Carla Arend und Douglas Hayward von IDC berichten von einem dreiprozentigen Rückgang der Softwareumsätze im letzten Quartal. Der Gründer und CEO von Autonomy Mike Lynch ist eines der ersten Opfer nach Quelle von IDC der Restrukturierung. Sein Unternehmen wurde für 10.3 Milliarden Dollar letztes Jahr noch von Leo Apotheker gekauft und ist mitverantwortlich für ein wie Whitmann sagte “sehr enttäuschendes” Ergebnis der Softwareumsätze.
Auch die Sparten Enterprise Server, Storage und Networking erhalten Entwicklungsgelder, um die Converged Infrastructure weiter auszubauen, die HP als Grundlage für Cloud, Virtualisierung und Big Data hält.
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