Security als Enabler IT-Sicherheit macht Digitalisierung erst möglich
Die Digitalisierung ist in vollem Gange. Und der Wettbewerb wird dadurch immer intensiver. Gemäß einer Studie führt dies dazu, dass in den nächsten fünf Jahren nicht weniger als 40 Prozent der derzeit führenden Unternehmen zurückgeworfen werden oder ganz verschwinden. In diesem Umfeld ist eine Konzentration auf das Wesentliche entscheidend, also die Geschäftsstrategie sowie die schnelle, flexible Erfüllung von Kunden- und Marktanforderungen.
Anbieter zum Thema

Eine wichtige Voraussetzung, um im Zuge der Digitalisierung nicht, wie in der IMD-Studie vorhergesagt, den Anschluss zu verlieren, bildet eine hohe Sicherheit der IT-Systeme. Für manchen mag dies überraschend klingen. Schließlich wird Security bislang meist als nachträglicher Aspekt angesehen, der „halt auch noch“ zu berücksichtigen ist. Selbst heute sehen ihn viele Unternehmen als lästigen Kostenfaktor und schrecken vor neuen digitale Ansätzen zurück – weil sie sich zum deren Sicherheit sorgen.
Doch im Zuge von Cloud Computing, mobilen Systemen und umfassender Vernetzung durch das Internet der Dinge lässt sich diese Haltung immer schwerer durchhalten. Im Gegenteil: Heute muss ein umfassender, intelligenter Sicherheitsansatz den Einsatz neuer Technologien ermöglichen, um die Chancen der Digitalisierung nutzen zu können. Nur dann können Daten ausgetauscht, umfassende Informationen analysiert und daraus wertvolle Erkenntnisse für die künftigen Geschäftstätigkeiten gewonnen werden.
Sicherheit ist damit ein „Enabler“ für die Digitalisierung und Erweiterung der Business-Prozesse. Dies lässt sich auch mit einer Analogie verdeutlichen: Stellen Sie sich einen Rennwagen vor. Er sollte möglichst schnell fahren können, um reelle Siegchancen zu besitzen. Neben einem leistungsfähigen Motor benötigt er aber auch exzellente Bremsen, da die meisten Kurse enge Kurven aufweisen. Sonst kann er sich nur im Schneckentempo bewegen, wenn er auf der Strecke bleiben will.
Nur wer stark bremsen kann, kann also auch schnell fahren. Daher müssen Unternehmen die Rolle der IT-Sicherheit überdenken: Statt der „Vermeidung von Gefahren“ dient sie heute vor allem als „Wegbereiter für schnellere Business-Prozesse“. Wer also Cybersecurity als Grundlage für seine digitalen Wachstumsstrategien betrachtet, profitiert von aktuellen Innovationen und Chancen. Ohne diese Basis kann ein Unternehmen nicht das Vertrauen in seine eigenen Systeme besitzen, um digitale Prozesse und Technologien einzuführen. Doch nur diese können Innovationen und Wachstum antreiben und damit die Wettbewerbschancen des Unternehmens im digitalen Zeitalter erhöhen.
Das erkennen immer mehr Unternehmen. Schon heute sehen laut der Studie „Cybersecurity as a Growth Advantage“ mehr als 30 Prozent der Führungskräfte IT-Sicherheit primär als Wachstumstreiber in Verbindung mit Digitalisierung. 44 Prozent der befragten Führungskräfte betrachten Cybersecurity als Wettbewerbsvorteil für ihr Unternehmen und nur noch 56 Prozent als Kostenfaktor.
Trotz dieser Fortschritte sagen aber 71 Prozent der Führungskräfte, dass Bedenken in Bezug auf Cybersicherheit mögliche Innovationen in ihren Unternehmen hemmen. 39 Prozent haben sogar bereits geschäftskritische Initiativen aufgrund von Cybersecurity-Bedenken gestoppt. Gemäß der Studie verpassen Firmen dadurch in den kommenden zehn Jahren weltweit ein Geschäftspotential von 5,8 Billionen US-Dollar.
Wer kann sich heute noch verpasste Chancen leisten? Zudem springen dann schnell Startups in die Bresche und nutzen die Geschäftsmöglichkeiten, die etablierte Unternehmen liegen lassen. Daher benötigen auch traditionelle Firmen einen umfassenden Sicherheitsansatz, der vor, während und nach einem Angriff wirkt. Denn nur mit einer hervorragenden Bremse können sie auf der Geschäftsstraße so schnell fahren, dass sie die Konkurrenten überholen.
* Volker Marschner ist Security Consultant CISSP bei Cisco.
(ID:44399398)