Interview mit ISX-Keynote-Speaker Stefan Würtemberger KI wird für die IT-Sicherheit immer wichtiger

Das Gespräch führte Peter Schmitz Lesedauer: 3 min |

Anbieter zum Thema

Künstliche Intelligenz hat seit der Veröffentlichung von Chat GPT viel mehr Aufmerksamkeit erhalten. ISX-Keynote-Sprecher Stefan Würtemberger ist bei der Marabu GmbH & Co. KG als Vice President Information Technology für die globale IT verantwortlich und spricht mit uns darüber, welche Herausforderungen uns die KI stellt und wie AI und ML die Cybersicherheit beeinflussen werden.

Stefan Würtemberger ist Vice President Information Technology bei der Marabu GmbH & Co. KG und Keynote-Speaker auf der ISX IT-Security Conference 2023.
Stefan Würtemberger ist Vice President Information Technology bei der Marabu GmbH & Co. KG und Keynote-Speaker auf der ISX IT-Security Conference 2023.
(Bild: Marabu)

Security-Insider: Herr Würtemberger, man hat das Gefühl seit Ende letzten Jahres ist die ganze Welt im KI-Fieber, ChatGPT ist scheinbar überall und gefühlt wird täglich mindestens ein neues KI-Startup gegründet. Warum erlebt KI gerade jetzt einen so großen Durchbruch? Die entsprechenden Technologien gibt es doch in vielen Branchen teilweise seit Jahren?

Stefan Würtemberger: Das stimmt, KI ist nichts neues. Ich denke aber, dass mit ChatGPT und der generativen KI künstliche Intelligenz das erste Mal auch wirklich für alle einsetzbar ist und daher ist ein Hype entstanden.

Security-Insider: Ist KI jetzt auch für die IT-Sicherheit das Maß aller Dinge oder sind da noch immer eher die echten, menschlichen Experten gefragt?

Würtemberger: Sie wird immer wichtiger. Massendatenanalysen, Prognosen und Ableitungen für Angriffe erstellt die KI schneller und Effizienter. Man sollte aber schon noch ab und an mal drüber schauen.

Security-Insider: In welchen Bereichen kann KI denn konkret heute schon bei der Erkennung von Cyberangriffen helfen, Was findet die Maschine schneller als der Mensch und sogar besser?

Würtemberger: Die KI ist bei vielen heute dem Mensch überlegen, nehmen wir das Thema Anomalie Erkennung, wenn ich z.B. viele Programme oder Zugriffe benutze dich ich normalerweise nicht benutze erkennt das die KI ziemlich schnell und weißt mich darauf hin das hier was nicht stimmen kann. Entscheiden muss ich dann aber meist selbst ob oder ob nicht.

Security-Insider: Ist in solchen Fällen die KI dem Menschen schon so weit überlegen, dass man ihre Entscheidungen automatisieren sollte, um schneller und effizienter auf Angriffe zu reagieren?

Würtemberger: Das kommt automatisch, nur eine Automatisierung macht Sinn. Das machen aber die Hersteller schon automatisch. Ich muss es eigentlich nur noch optimieren und der Maschine die falschen Detektionen beibringen, dann läuft es schon fast von alleine.

Security-Insider: Deepfakes von Sprache oder Bild sind ja bereits die ersten Anzeichen, dass man KI auch für schlechte Zwecke nutzen kann, gibt es dagegen eigentlich irgendeine Verteidigungschance? Die Bilder und Videos sind zwar heute noch als Fälschung erkennbar, aber das wird doch nicht mehr lange so bleiben.

Würtemberger: Bisher ist das sehr schwer. Man kann aber zum klassischen Codewort zurückkehren um einen Schutz einzubauen. Aber auch hier wird es bald KI unterstütze Schutzsysteme geben. Ich denke nicht dass, das der Mensch noch selbst erkennen kann.

Security-Insider: Müssen wir eigentlich auch damit rechnen, dass Cyberkriminelle KI-Systeme irgendwann direkt nutzen werden, um Angriffe durchzuführen oder um noch bessere Malware zu entwickeln? Und wie würden wir uns dagegen dann verteidigen?

Würtemberger: Das tun die Kriminellen bereits. 4 von 10 Cyberattacken sind mit KI Unterstützung und das wird stark wachsen. Beste KI-Tools sind z.B. Algorithmen für social Engineering. Die bauen Zusammenhänge zwischen Mitarbeitern, arbeiten persönliche Informationen zwischen Mitarbeitern heraus und das in Sekunden. Damit haben die Kriminellen früher Wochen verbracht.

Über die ISX IT-Security Conference

Die ISX 2023 findet am 28. Juni in Hamburg, am 4. Juli in Mainz und am 6. Juli in München statt. Für Anwender ist die Teilnahme an der ISX kostenfrei. IT-Dienstleister nehmen mit dem Zugangscode ISX23-SEI zum reduzierten Preis von 75 Euro (inkl. MwSt.) teil.

► Mehr Infos zur ISX IT-Security Conference

 

 

(ID:49491052)

Jetzt Newsletter abonnieren

Täglich die wichtigsten Infos zur IT-Sicherheit

Mit Klick auf „Newsletter abonnieren“ erkläre ich mich mit der Verarbeitung und Nutzung meiner Daten gemäß Einwilligungserklärung (bitte aufklappen für Details) einverstanden und akzeptiere die Nutzungsbedingungen. Weitere Informationen finde ich in unserer Datenschutzerklärung.

Aufklappen für Details zu Ihrer Einwilligung