Auf dem IP-Insider-Prüfstand – Praxistest Fluke AirCheck WiFi-Tester, Teil 2 Konkreter Fall, praktischer Einsatz – so schlägt sich der WLAN-Tester

Autor / Redakteur: Josef Brosdetzko / Dipl.-Ing. (FH) Andreas Donner

Im zweiten Teil des Praxistest soll anhand eines konkreten Einsatzes vor Ort beschrieben werden, wie sich das Gerät einsetzen lässt, um Störungen in einem Firmen-WLAN aufzuspüren und zu beheben.

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Für den zweiten Test kommt ein Zubehörteil zum Zug, das nicht zum Standardlieferumfang des Testers gehört: eine externe Antenne, die über ein 0,5 m langes Koaxialkabel an den AirCheck angeschlossen wird; siehe Abbildung 1.

Im mitgelieferten gedruckten Handbuch wird die externe Antenne nicht erwähnt, da sie Teil eines optionalen Zubehörpakets namens Frontline-Fehlerbehebungs-Kit ist. Erst nach Installation des Manuals von der CD erhält man Informationen zum Gebrauch dieses Features.

Der verwendete Stecker ist vom Typ RSMA und somit ein normübliches Verbindungsbauteil. Abbildung 2 zeigt den Stecker. Da die Antenne an der Geräteunterseite mit dem AirCheck verbunden wird, ist es bei angeschlossener Antenne nicht möglich, den Tester abzulegen ohne das Antennenkabel direkt am Stecker stark zu knicken. Dieses Manko fällt bei erster Benutzung des Zubehörs auf, stellt jedoch kein größeres Problem dar.

Das Fehler-Szenario

In einem Firmen-WLAN sind insgesamt drei Accesspoints vorhanden, von denen zwei mit derselben SSID im G-Modus zur Abdeckung der Büroräume in Betrieb sind. Ein weiterer AP arbeitet im N-Modus zur Versorgung des Freiraums mit anderer SSID. Dieser verrichtet problemlos seinen Dienst, da er im 5-GHz-Bereich unter anderem Netznamen mit keiner anderen Funkzelle kollidiert.

Im Versorgungsbereich der beiden 802.11g-Zellen kommt es jedoch immer wieder zu Verbindungsabbrüchen, schwankender Signalstärke und Instabilitäten. Um der Ursache dieser Fehler auf die Spur zu kommen und diese zu beseitigen, kommt der AirCheck mit angeschlossener Richtantenne zum Einsatz.

Durchführung

Die erste Besonderheit nach Anschluss der externen Antenne ist, dass nun auch mit hinterlegten Zugangsdaten im AirCheck kein Anmelden an einem WLAN mehr möglich ist. Die Betriebsart dient also ausschließlich zur Diagnose der Signalparameter und zur Ortung, jedoch nicht zur Berichterstellung und Erfassung sicherheitsrelevanter Daten. Das macht auch Sinn, denn die Richtantenne soll vor allem bei schwachen Signalen einen besseren und flexibleren Empfang ermöglichen, um Störeinflüssen entgegenzuwirken und diese zu beseitigen. Unter solchen Umständen ist eine Authentifizierung also überflüssig.

Das Handbuch liefert diese Anleitung zur Verwendung der externen Antenne:

„Den Bereich in vier Abschnitte aufteilen, in die Mitte des Bereichs gehen. Netzwerke oder Access Points auswählen, dann … zum Bildschirm Access Point-Details navigieren. Orten drücken. Lokalisieren des AP drücken. Die Antenne in jede Ecke des Bereichs richten. In die Mitte des Abschnitts gehen, der das stärkste Signal aufweist.

Die Schritte 2, 5 und 6 wiederholen, bis der Access Point gefunden ist. Falls der Access Point nicht gefunden werden kann, auf dem nächst höheren und dem nächst tieferen Stockwerk suchen.

Die Antenne auf konstanter Höhe halten. Beim Drehen der Antenne in andere Richtungen, den Arm nicht bewegen. Den Tester und die Antenne in einer Position halten und den Körper drehen.“

Abbildung 3 verdeutlicht, wie im Handbuch die Aufteilung des Raumes und die Vorgehensweise bei der Ortung erklärt wird.

Aus dieser Anleitung lässt sich schon erahnen, dass das Handling etwas „wackelig“ ist; zudem ist man durch das Halten des Geräts in der einen Hand und das Schwenken der Antenne in der anderen Hand nicht mehr richtig in der Lage, den Tester zu bedienen.

Im konkreten Einsatz ließ sich jedoch dennoch einer der beiden G-Mode-APs sehr schnell orten, der über einer abgehängten Decke installiert war, und von dem niemand mehr wusste, wo genau der Sender angebracht wurde. Mittels Schwenkantenne und akustischem Ortungssignal konnte auf Anhieb die richtige Deckenplatte entfernt werden.

Der zweite AP war in einem Büroschrank „versteckt“ und auch mittels Tonsignal schnell aufzufinden.

weiter mit: Fehlereingrenzung und -beseitigung

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