IBM-Datenleck-Report Kosten einer Datenpanne erreichen Hoch

Von Barbara Miletic Lesedauer: 3 min |

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Datenleck – und sensible Daten sind weg. Kein Einzelfall, wenn man sich so umhört. Unternehmen investieren mehr in die Früherkennung einer möglichen Datenpanne, was Entscheidern einiges an teuren Folgekosten erspart. Auch andere Maßnahmen können helfen.

IBM zeigt in einem Report: Die Kosten für Sicherheitsvorfälle steigen. Ein Weckruf für Unternehmen weltweit, eine proaktive Haltung zur Cybersicherheit einzunehmen und in fortschrittliche Bedrohungserkennungssysteme sowie Security-Awareness-Schulungen zu investieren.
IBM zeigt in einem Report: Die Kosten für Sicherheitsvorfälle steigen. Ein Weckruf für Unternehmen weltweit, eine proaktive Haltung zur Cybersicherheit einzunehmen und in fortschrittliche Bedrohungserkennungssysteme sowie Security-Awareness-Schulungen zu investieren.
(Bild: Bo Dean - stock.adobe.com)

Der kürzlich von IBM veröffentlichte Security Cost of a Data Breach Report 2023 weist auf einen beunruhigenden Trend in der Cybersicherheitslandschaft hin. Die durchschnittlichen Kosten einer Datenpanne weltweit erreichen ein Allzeithoch von 4,45 Millionen US-Dollar. Dies entspricht einem Anstieg von 15 Prozent.

„Diese Tatsache unterstreicht die Dringlichkeit, dass Unternehmen proaktive Maßnahmen zum Schutz ihrer Daten ergreifen, um potenziellen Datenschutzverletzungen vorzubeugen“, kommentiert Dr. Martin J. Krämer, Security Awareness Advocate bei KnowBe4, einem Profi in Sachen Security Awareness Trainings aus Berlin.

In den vergangenen Wochen kursierten verschiedene Datenleck-Vorgänge bei Banken, Krankenkassen und Versicherungen in den Medien. Dabei kommen Daten ungewollt abhanden. Häufig betroffen sind personenbezogene Daten wie Passwörter oder Kreditkarteninformationen.

IBM: Die durchschnittlichen Kosten einer Datenpanne weltweit erreichen ein Allzeithoch von 4,45 Millionen US-Dollar.

Auffällig bei den Ergebnissen des Berichts ist, dass die Kosten für Erkennung von Datenschutzverletzungen um 42 Prozent gestiegen sind. Dies deutet zum einen auf komplexere Untersuchungen von Sicherheitsverletzungen hin, zum anderen auf die zunehmende Raffinesse von Cyberangreifern. Gerade durch generative KI werden die Angriffe bekanntlich immer ausgeklügelter. Daher erkennen Unternehmen auch immer mehr, wie wichtig es ist, in eine frühzeitige und robuste Erkennungs- und Reaktionsfähigkeit zu investieren, um verheerende Auswirkungen zu minimieren.

Nach einem Datenleck können Hacker Log-in-Daten im Dark Web erwerben und erhalten so Zugriff auf das Unternehmensnetzwerk. Mit Dark Web Monitoring können Unternehmen beispielsweise auf Datenschutzverletzungen reagieren und sich besser für die Zukunft wappnen.

Phishing ist die kostenintensivste Bedrohung

Phishing zählt zu den häufigsten erfolgreichen Angriffen und fällt auch in diesem Bericht mit 16 Prozent auf. Vergleicht man die Kosten und Frequenz der anderen Angriffe, ist Phishing darunter ganz vorne. Die Kosten, die nach einem solchen Angriff entstehen, sind die zweithöchsten. Angeführt wird die Riege von Insider-Bedrohungen. Organisationen, die nach einem Datenleck investieren, befassen sich mit Incident Response Planning (50 %) und vor allem auch der Schulung von Mitarbeitern (46 %).

Besonders die Mitarbeiterschulung gilt als zweitwichtigster Faktor zur Reduzierung der Kosten eines Datenlecks. Danach folgen die Integration von Sicherheitsprozessen schon während der Produktentwicklung. Der Bericht zeigt außerdem höhere Investitionen in Trainingsmaßnahmen.

Remote Work stellt einen negativen Faktor dar, der die Kosten eines Vorfalls im Schnitt erhöht. Auch hier können entsprechende Schulungen Mitarbeitern aufzeigen, wie sie sich im Homeoffice oder unterwegs besser schützen können.

Der KnowBe4-Benchmarking-Report 2023 legt dabei den Verdacht nahe, dass fast ein Drittel der Mitarbeiter der untersuchten Organisationen wahrscheinlich auf eine Phishing-E-Mail klicken würde. Berechtigt also, sich diese Zahlen mit Blick auf Kosten in Bezug auf ein Datenleck vor Augen zu führen. Security-Awareness-Schulungen und Trainings bewähren sich hier als erfolgreich. Weitere Ergebnisse seitens KnowBe4 zeigen nämlich, dass 90 Tage nach der Durchführung von monatlichen oder häufigeren Awareness-Schulungen der durchschnittliche PPP-Wert (Phish Prone Percentage) auf 20 Prozent sank. Nach zwölf Monaten Training und simulierten Phishing-Sicherheitstests sank der durchschnittliche PPP-Wert auf sechs Prozent.

Der so genannte Phish Prone Percentage (PPP) bemisst die Wahrscheinlichkeit, dass ein Nutzer einen infizierten Link in einer Phishing-E-Mail anklickt.

Für die Studie wurden 553 Unternehmen, darunter 45 aus Deutschland, untersucht. Die Datenschutzverletzungen ereigneten ich zwischen März 2022 und März 2023. Die untersuchten Verstöße in der gesamten Studie ereigneten sich in 16 Ländern und Regionen sowie in 17 verschiedenen Branchen.

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