Barracuda-Umfrage Lösegeld-Zahlungen nach Ransomware-Angriffen steigen enorm an
Angriffe durch Ransomware sind im laufenden Jahr und im Vergleich zum Jahr 2017 gesunken, zugleich ist die Zahlungsbereitschaft der Unternehmen aber um mehr als das sechsfache gestiegen, so das Ergebnis einer Umfrage von Barracuda, bei der rund 630 Organisationen weltweit, davon 145 in EMEA befragt wurden.
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In der diesjährigen Ransomware-Umfrage von Barracuda geben 30 Prozent der befragten Unternehmen an, Opfer eines Ransomware-Angriffs geworden zu sein. Das bedeutet einen Rückgang im Vergleich zum Vorjahr um 48 Prozent. Gleiches gilt für die Einschätzung der Bedrohungslage, auch wenn immer noch eine überwältigende Mehrheit (84 %) Ransomware für eine Bedrohung der Unternehmenssicherheit hält (91 % in 2017).
Jedoch zeigte sich ein starker Anstieg in der Bereitschaft von Unternehmen, Lösegeld zu bezahlen: Während 2017 gerade einmal drei Prozent der betroffenen Organisationen ihre verschlüsselten Daten von Cyberkriminellen freikauften, stieg 2018 die Bereitschaft zu Lösegeldzahlungen auf 19 Prozent an – damit hat sich dieser Wert in nur einem Jahr mehr als versechsfacht. Ein möglicher Grund hierfür könnte eine sinkende Hemmschwelle bei Unternehmen sein, Daten freizukaufen, wenn sie dies bereits in der Vergangenheit getan haben; ebenso wie ein gestiegenes Bewusstsein für die negativen Folgen eines Datenverlusts.
Phishing-Angriffe
74 Prozent der Ransomware-Angriffe erfolgten 2018 per E-Mail. Gegenüber 2017 (70 %) stieg diese Angriffsmethode als der Hauptbedrohungsvektor noch einmal leicht an. Ein umfassender Plan zur Abwehr von Phishing-Angriffen inklusive Mitarbeiterschulungen für die Unternehmenssicherheit ist deshalb eine notwendige Konsequenz daraus.
Empfehlungen
Kein Lösegeld zu bezahlen, bleibt die Best-Practice-Empfehlung durch offizielle Stellen und Sicherheitsexperten. „Zwar bestätigen Ausnahmen die Regel: Etwa, wenn Leib und Leben bedroht sind. Generell aber raten wir davon ab, Kriminellen Lösegeld zu zahlen, da dies die Entschlüsselung der Dateien nicht garantiert und Kriminelle dazu ermutigt, das Opfer in Zukunft wieder ins Visier zu nehmen“, sagt Klaus Gheri, Vice President & General Manager Network Security bei Barracuda Networks.
Je weniger Unternehmen bereit sind zu zahlen, desto schneller sinkt die Attraktivität von Ransomware für Cyberkriminelle als lukratives Geschäft. Regelmäßige Backups und die Einhaltung der „3-2-1-Backup“-Regel begrenzen zudem die Auswirkungen von Ransomware erheblich und stellen sicher, dass betroffene Unternehmen nicht gezwungen sind, verschlüsselte Daten freikaufen zu müssen.
Die „3-2-1-Backup“-Regel lautet:
- Drei Kopien sämtlicher Daten erstellen.
- Diese Kopien in zwei verschiedenen Umgebungen abspeichern (zum Beispiel Cloud und On-Premises).
- Eine Sicherungskopie außerhalb des Unternehmens aufbewahren, damit sie vor physischen Bedrohungen wie Naturkatastrophen geschützt ist.
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