Report zu den ökonomischen Auswirkungen der Cyberkriminalität McAfee: Cybercrime kostet Arbeitsplätze

Autor / Redakteur: Dr. Andreas Bergler / Peter Schmitz

Cybercrime kostet den Unternehmen und Betroffenen nicht nur viel Geld, sondern führt auch zum Verlust vieler Arbeitsplätze. Die Zusammenhänge hat McAfee jetzt in einer Studie ans Licht gebracht.

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Die Kosten von Cybercrime können auch zum Verlust von Arbeitsplätzen führen.
Die Kosten von Cybercrime können auch zum Verlust von Arbeitsplätzen führen.
(Bild: Texelart - Fotolia.com)

Zwischen 100 und 500 Milliarden US-Dollar kosten kriminelle Online-Aktivitäten jedes Jahr. Das hat der von McAfee gesponserte Report „The Economic Impact of Cyber Crime and Cyber Espionage“ des „Center for Strategic and International Studies“ (CSIS) herausgestellt. Hierfür wurden unter anderem Urheberrechts- und Sicherheitsexperten befragt. Doch den Autoren lag nicht daran, nur mit dürrem Zahlenwerk zu klappern, sondern hinter den Kosten des Cybercrime auch die menschlichen Schicksale aufzuzeigen.

„Der Bericht stellt erstmals eine Verbindung zwischen Internetkriminalität und Arbeitsplatzverlusten her", sagen die Autoren der Studie. Um diese Zusammenhänge aufzudecken, nutzten die Autoren Informationen des US-amerikanischen Handelsministeriums, die das Verhältnis von Exporten zu Arbeitsplätzen in den USA in Relation stellen. Auf Basis dieser Zahlen kamen die Analysten zu einer Schätzung von rund 508.000 US-Arbeitsplätzen, die potenziell aufgrund von Cyber-Spionage verloren gehen können.

Bösartige Internetaktivitäten teilten die Analysten von CSIS für die Studie in sechs Bereiche ein:

  • Verlust des geistigen Eigentums
  • Cyber-Kriminalität
  • Verlust von vertraulichen Geschäftsinformationen sowie mögliche Börsenmanipulation
  • Opportunitätskosten – dazu gehören Service-Unterbrechungen und gesunkenes Vertrauen in Online-Aktivitäten
  • Zusätzliche Kosten für die Sicherung von Netzwerken, Versicherungen und Wiederherstellung nach Cyber-Angriffen
  • Rufschädigung des gehackten Unternehmens

Alle diese Faktoren müssen laut CSIS berücksichtigt und miteinander kombiniert werden, um die Gesamtkosten zu beurteilen. Um möglichst akkurate Ergebnisse zu erzielen, verzichteten die Studienautoren auf Umfragen, da Unternehmen häufig nicht wüssten, was genau entwendet wurde oder wie hoch der Wert des geistigen Eigentums zu beziffern sei. Zudem könne der Auswahlprozess bei Befragungen die Ergebnisse noch verfälschen. Die einzelnen Kostenfaktoren addieren sich nicht einfach, sondern schaukeln die Folgekosten im Zusammenspiel noch höher auf.

Beispielsweise verlangsamen Cyber-Kriminalität und -Spionage den Autoren zufolge das Entwicklungstempo von Innovationen, verzerren den Handel und treiben die Kosten im sozialen Sektor in Verbindung mit Kriminalität und Arbeitsplatzverlusten in die Höhe. Eine spezielle Untersuchung zu den Auswirkungen auf Innovationsgeschwindigkeit, Warenfluss und den sozialen Kosten will McAfee demnächst veröffentlichen.

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