Video-Tipp #59: Nextcloud Security Essentials Mehr Sicherheit für die eigene Nextcloud

Von Thomas Joos Lesedauer: 5 min |

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Nach der Installation oder Aktualisierung von Nextcloud sollten Admins auch Sicherheits-Einstellungen in der privaten Cloud überprüfen und anpassen, wo das notwendig ist. Wir zeigen in diesem Video-Tipp, welche „Security Essentials“ wichtig sind und wie man sie korrekt konfiguriert.

Mit Nextcloud lässt sich einfach eine private Cloud anlegen. Es gibt aber ein paar wichtige Punkte zu beachten, damit die Daten in der eigenen Cloud auch sicher sind.
Mit Nextcloud lässt sich einfach eine private Cloud anlegen. Es gibt aber ein paar wichtige Punkte zu beachten, damit die Daten in der eigenen Cloud auch sicher sind.
(Bild: kras99 - stock.adobe.com)

Um die Sicherheit in Nextcloud nach der Installation und Aktualisierung zu verbessern, sollten sich Admins so schnell wie möglich den Bereich „Verwaltung“ im Menü „Administration stettings“ anschauen. Dieser ist über das Benutzer-Icon oben rechts zu finden. Nach dem Aufrufen der Einstellungen sind oben die persönlichen Einstellungen für das Benutzerkonto zu finden, auch für den Admin. Diese Einstellungen kann jeder Benutzer selbst anpassen.

Wie man die eigene private Cloud mit Nextcloud auch sicher macht, zeigen wir hier im Video-Tipp und in der Bildergalerie.

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Persönliche Einstellungen für mehr Sicherheit

Über den Menüpunkt „Sicherheit“ bei „Persönlich“ sind zunächst Sicherheitseinstellungen für das jeweilige Konto zu finden. Dieser Punkt spielt bei Admin-Kontos eine besonders wichtige Rolle, da diese besonders geschützt sein sollten. An dieser Stelle kann nicht nur das Kennwort gesetzt werden, sondern auch die Zwei-Faktor-Authentifizierung lässt sich hier steuern. Das geht natürlich nur dann, wenn diese in der Umgebung auch aktiviert ist. Wie das geht, zeigen wir im nächsten Abschnitt.

Übersicht zu den Sicherheitseinstellungen herstellen

Nachdem das Admin-Konto selbst so sicher wie möglich ist, geht es an die Sicherheit der kompletten Umgebung. Dazu sollte im ersten Schritt ein Blick in den Bereich „Verwaltung“ und den Menüpunkt „Übersicht“ gehen. Auch dieser ist oben rechts nach dem Klick auf das Benutzer-Icon mit „Administration settings“ zu finden.

Hier zeigt Nextcloud auf einen Blick Probleme im Bereich der Konfiguration und damit auch der Sicherheit an. Für die einzelnen Fehler sind an dieser Stelle zum großen Teil auch Hilfen zu finden, wie sich das Problem beheben lässt. Die hier angezeigten Fehler sollten so schnell wie möglich behoben werden. Nach jedem Klick auf „Übersicht“ bei „Verwaltung“ wird die Umgebung neu gescannt. Damit sind die Probleme und Fehlkonfigurationen an dieser Stelle immer aktuell.

An dieser Stelle sind Sicherheitseinstellungen und andere Konfigurationen vermischt. Es ist generell sinnvoll die Sicherheitsoptionen so schnell wie möglich zu optimieren und sich danach an die anderen Konfigurationen zu machen. Für die meisten Einstellungen sind hier auch Links zu finden, wie sich das jeweilige Problem beheben lässt.

Aktuelle Version von Nextcloud installieren

Wie bei jeder Software auch, ist auch bei Nextcloud eine Aktualisierung der Software sinnvoll. Bei „Verwaltung -> Übersicht“ ist im Bereich „Aktualisieren“ im unteren Bereich zu sehen, ob eine neue Version von Nextcloud vorliegt. An dieser Stelle kann Nextcloud auch gleich aktualisiert werden. Mit „Updater öffnen“ lässt sich die Aktualisierung starten.

Bei Veröffentlichung von Nextcloud über das Internet den Nextcloud Security Scan nutzen

Über die URL https://scan.nextcloud.com stellen die Nextcloud-Entwickler einen Dienst zur Verfügung, der über das Internet zugängliche Nextcloud-Installationen auf Sicherheitsprobleme scannt. Die hier gefundenen Lücken sollten so schnell wie möglich geschlossen werden. Parallel dazu sollte bei der Veröffentlichung von Nextcloud im Internet auch fail2ban installiert und eingerichtet werden.

Wie man die eigene private Cloud mit Nextcloud auch sicher macht, zeigen wir hier im Video-Tipp und in der Bildergalerie.

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Mehr Sicherheit durch die richtigen Apps sicherstellen und Apps aktualisieren

Über den Menüpunkt „Apps“ steht für Admins im oberen rechten Bereich ein Menüpunkt zur Verfügung, mit dem sich zusätzliche Apps installieren und nicht mehr notwendige Apps deinstallieren lassen. Generell sollten hier zunächst die Apps deaktiviert werden, die in der Umgebung nicht benötigt werden. Das schließt nicht notwendige Sicherheitslücken.

Als Nächstes sollten die Apps aktualisiert werden, die in der Umgebung verbleiben. Auch hier lassen sich dadurch unnötige Sicherheitslücken schließen. Sind nicht mehr notwendige Apps deaktiviert und notwenige Apps aktuell, besteht der nächste Schritt darin wichtige Apps zu aktivieren, mit denen die Sicherheit der Umgebung verbessert wird. Dazu gehören die Apps „Two-Factor TOTP Provider“ und „Antivirus for files“. Hier kann zum Beispiel mit den folgenden Befehlen der kostenlose Virenscanner ClamAV installiert werden:

sudo apt install clamav clamav-freshclam clamav-daemon -ysudo service clamav-freshclam stopsudo freshclamsudo service clamav-freshclam start

SELinux mit Nextcloud nutzen

Für sichere Nextcloud-Umgebungen ist es sinnvoll SELinux zu konfigurieren. Allerdings ergeben sich hier oft Berechtigungsprobleme in Nextcloud. Die Nextcloud-Entwickler empfehlen in diesem Fall die folgenden Einstellungen, die für die jeweilig richtigen Pfade gesetzt werden sollten:

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semanage fcontext -a -t httpd_sys_rw_content_t '/var/www/html/nextcloud/data(/.*)?'semanage fcontext -a -t httpd_sys_rw_content_t '/var/www/html/nextcloud/config(/.*)?'semanage fcontext -a -t httpd_sys_rw_content_t '/var/www/html/nextcloud/apps(/.*)?'semanage fcontext -a -t httpd_sys_rw_content_t '/var/www/html/nextcloud/.htaccess'semanage fcontext -a -t httpd_sys_rw_content_t '/var/www/html/nextcloud/.user.ini'semanage fcontext -a -t httpd_sys_rw_content_t '/var/www/html/nextcloud/3rdparty/aws/aws-sdk-php/src/data/logs(/.*)?'restorecon -Rv '/var/www/html/nextcloud/'

Bei der Aktualisierung von Nextcloud sollten zuvor noch Anpassungen vorgenommen werden, wenn SELinux zum Einsatz kommt. Dazu ist folgender Befehl notwendig:

setsebool httpd_unified on

Nach der Aktualisierung können die Einstellungen wieder mit dem folgenden Befehl wieder zurückgenommen werden:

setsebool -P httpd_unified off

Mehr dazu ist in der Nextcloud-Dokumentation zu finden.

SSL und Nextcloud mit Apache und Co.

Selbstverständlich ist es sinnvoll so schnell wie möglich SSL für Nextcloud zu aktivieren und sicherzustellen, dass die SSL-Einstellungen so sicher wie nur möglich gesetzt sind. Für die Verwendung von SSL muss natürlich zunächst für den eingesetzten Webserver und die Nextcloud SSL aktiviert werden. Diese Einstellung erfolgt direkt für den jeweiligen Webserver. Greifen Anwender per HTTP zu, ist es sinnvoll die Zugriffe automatisch auf HTTPS umzuleiten. Am Beispiel von Apache kann das mit der folgenden Konfiguration der beteiligten VirtualHosts erfolgen:

<VirtualHost *:80> ServerName cloud.nextcloud.com Redirect permanent / https://cloud.nextcloud.com/</VirtualHost>Parallel dazu empfehlen die Nextcloud-Entwickler das Setzen des HTTP Strict Transport Security-Headers, zum Beispiel mit:<VirtualHost *:443> ServerName cloud.nextcloud.com <IfModule mod_headers.c> Header immer gesetzt Strict-Transport-Security "max-age=15552000; includeSubDomains" </IfModule> </VirtualHost>

Mit „preload“ wird noch sichergestellt, dass HTTPS für die mit Nextcloud verwendete Domäne zwingend vorgeschrieben ist.

Wie man die eigene private Cloud mit Nextcloud auch sicher macht, zeigen wir hier im Video-Tipp und in der Bildergalerie.

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