Studie: Unternehmen blockieren Cloud-Dienste aufgrund von Sicherheitsbedenken Mit BYOD zu BYOS beginnen erst die Probleme

Redakteur: Elke Witmer-Goßner

Wenn sie könnten, wie sie wollten, würden 70 Prozent der Unternehmen cloud-basierte Dateisynchronisationsdienste nutzen, unter der Voraussetzung, dass diese genauso robust und sicher wären, wie interne Systeme. Lieber verbieten sie aber ihren Mitarbeitern, solche Cloud-Dienste zu nutzen.

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Damit erst gar nichts passieren kann, sperren 80 Prozent der Unternehmen Cloud-Services einfach aus.
Damit erst gar nichts passieren kann, sperren 80 Prozent der Unternehmen Cloud-Services einfach aus.
(© TAlex - Fotolia.com)

Der Data-Governance-Spezialist Varonis Systems ließ im Rahmen einer Studie Entscheidungsträger zur Trendwende BYOD (Bring Your Own Device) zu BYOS (Bring Your Own Services) befragen. Dabei kristallisierte sich heraus: Die große Mehrheit der Organisationen würde gerne das Potenzial benutzerfreundlicher Dateisynchronisierungs-Technologien nutzen. Wenn da nicht die Angst vor Datenverlust, Datenschutz- und Compliance-Problemen wäre. Daher lassen derzeit nur 20 Prozent der Unternehmen den Einsatz dieser Dienste zu.

Das Gefahrenpotenzial von Bring Your Own Service

Die größte Gefahr durch BYOS liegt darin, dass sämtliche Schutzmaßnahmen der Unternehmen umgangen und Geschäftsdaten unkontrolliert verbreitet werden können. Hierauf reagieren Unternehmen auf unterschiedliche Art und Weise: Ein Teil der Organisationen lässt ihren Mitarbeitern völlig freie Hand. Die meisten Unternehmen aber blockieren Dateisynchronisierungsdienste vollständig, ohne sich bewusst zu sein, dass sich viele Mitarbeiter um das Verbot nicht scheren und die Dienste dann einsetzen, wenn sie nicht mit dem Unternehmensnetzwerk verbunden sind – zum Beispiel wenn sie von zu Hause oder unterwegs aus arbeiten. Dadurch werden die Schutzmechanismen des Unternehmens umgangen und zahlreichen neuen Sicherheitslücken Tür und Tor geöffnet.

Mögliche Schutzmaßnahmen

Um sich vor diesen Bedrohungen zu schützen und der Flut von Unternehmensdateien, die auf externe Server und Geräte gelangen, einen Riegel vorzuschieben, verwenden knapp 60 Prozent der Organisationen eine Kombination aus Richtlinien und Blockademethoden. Weitere 20 Prozent versuchen, der massenhaften Verbreitung von geistigem Eigentum und regulierten Daten allein mit Hilfe von Richtlinien Herr zu werden.

Ein ganzes Fünftel der befragten Unternehmen hat hingegen keinerlei Maßnahmen implementiert, um die Nutzung von Dateisynchronisierungs-Diensten zu unterbinden. Deren Mitarbeiter können also vertrauliche Daten jederzeit außerhalb des Unternehmens speichern. Angesichts der Tatsache, dass sie sich vor der Verbreitung bzw. dem Verlust kritischer Informationen nicht schützen können, waren 70 Prozent dieses Fünftels offensichtlich nicht beunruhigt.

Varonis Systems folgert aus den Ergebnissen der Studie, dass die Herausforderung künftig darin besteht, Unternehmen einen Dienst bereitzustellen, der über die robusten Kontrollen interner Systeme verfügt und Mitarbeiter in die Lage versetzt, ihre Aufgaben überall, jederzeit und von jedem Gerät aus zu erledigen.

Der gesamte Bericht der Studie zu cloud-basierten Synchronisierungsdiensten steht in der englischen Originalfassung unter dem Titel The Bring Your Own Services (BYOS) Paradox nach einer Registrierung zum kostenlosen Download bereit.

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