Backup-Konto und externes Laufwerk Mit Schattenkopien Daten und Backup gegen Ransomware schützen

Autor / Redakteur: Thomas Joos / Rainer Graefen

Um sich vor Ransomware zu schützen, ist nicht nur eine Software notwendig, die solche Angreifer erkennt und bekämpft. Als zusätzlicher Schutz sollte auch alle Variationen der Datensicherung mit einbezogen werden.

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Schattenkopien schützen Dateiserver, Arbeitsplatzrechner und auch private Rechner vor Ransomware. Dazu muss die Funktion jedoch aktiviert werden.
Schattenkopien schützen Dateiserver, Arbeitsplatzrechner und auch private Rechner vor Ransomware. Dazu muss die Funktion jedoch aktiviert werden.
(Bild: Thomas Joos)

Greift Ransomware Rechner an, auf denen Daten gespeichert sind, besteht die Gefahr, dass zumindest ein Teil der Daten verschlüsselt werden, bevor der Virenschutz den Angreifer erkennt und blockiert. In diesem Fall kann eine effektive Sicherungs-Strategie hilfreich sein, da die verschlüsselten Daten einfach wiederhergestellt werden können. Damit die Daten aber aktuell sind, und vor allem in ausreichender Menge wiederhergestellt werden können, muss die Sicherungsstrategie optimiert sein.

Von einer optimierten Sicherungsstrategie profitieren große Unternehmen genauso, wie kleine Unternehmen oder Privatanwender. Werden die eigenen Daten optimal gesichert, lassen sich diese auch wiederherstellen. Das vermeidet unnötigen Datenverlust, der bei Privathaushalten ärgerlich, für Unternehmen teuer ist. Selbstverständlich sollten die Sicherungen automatisiert und regelmäßig erfolgen.

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Häufige Datensicherungen durchführen

Wenn Daten aus der Sicherung wiederhergestellt werden müssen, sollten diese natürlich aktuell sein. Um vor Ransomware zu schützen, reicht eine herkömmliche, tägliche Sicherung nicht aus. Unternehmen sollten mehrmals täglich sichern, um die Arbeit der Anwender im Notfall schnell und aktuell wiederherstellen zu können. Durch die mehrfache Sicherung gehen weniger Daten verloren, wenn ein Angreifer es schafft, die Daten zu verschlüsseln.

Schattenkopien nutzen

Setzen Unternehmen auf Windows-Rechner, können die Schattenkopien der Datenträger als Schutz vor Ransomware mit einbezogen werden. Wenn eine Ransomware Daten verschlüsselt, werden zwar die hauptsächlichen Daten manipuliert, aber nicht deren Schattenkopien. Es bietet sich also an die Schattenkopiefunktion auf Windows-Rechnern zu nutzen, vor allem wenn Dateiserver auf Basis von Windows zum Einsatz kommen.

Die Schattenkopie-Funktion wird im Windows-Explorer über die Eigenschaften der Datenträger gesteuert. Auf der Registerkarte „Schattenkopien“ wird die Funktion für jeden Datenträger aktiviert. Zusätzlich können über die Schattenkopien auch Einstellungen vorgenommen werden, um die Schattenkopien an die eigenen Anforderungen anzupassen. Auch ein Zeitplan zum Erstellen von Schattenkopien kann erstellt werden. Hier gilt das gleiche wie beim Erstellen einer Strategie zur Datensicherung. Es sollte ein möglichst kurzer Zeitraum gewählt werden, damit im Notfall aktuelle Daten wiederhergestellt werden können.

Archivierung und Sicherung in der Cloud

Wer seinem Cloud-Anbieter vertraut, kann seine Daten auch regelmäßig in die Cloud sichern oder zumindest archivieren. Davon profitieren kleine Unternehmen und Privatanwender genauso, wie große Unternehmen. Cloud-Speicher stehen für alle Anforderungen zur Verfügung, teilweise sogar kostenlos.

Generell kann es sinnvoll sein, neben der Sicherung von Daten im lokalen Netzwerk zusätzlich eine Sicherung in der Cloud durchzuführen. Dadurch erhalten Unternehmen eine weitere Sicherungsstufe. Viele Softwarehersteller, zum Beispiel auch Microsoft, bieten Lösungen an, mit denen sich Daten über Agenten in die Cloud sichern lassen.

Microsoft Azure Backup kann zum Beispiel regelmäßig Daten von lokalen Rechnern in die Cloud sichern. Die Software steht auch für kleine Netzwerke zur Verfügung, zum Beispiel über Windows Server Essentials.

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Datensicherung ausreichend sichern

Selbstverständlich besteht auch für Datensicherungen die Gefahr, dass die Daten durch Ransomware verschlüsselt werden. Aus diesem Grund sollten die Sicherungsmedien nicht dauerhaft verbunden sein, oder durch normale Benutzerkonto zugreifbar sein.

Die Datensicherung sollte durch Kennwörter gesichert, eventuell verschlüsselt werden, und nur dann zur Verfügung stehen, wenn die Sicherung durchgeführt wird. Am besten erhält nur ein einzelnes Benutzerkonto Zugriff auf die Sicherungsmedien. Dieses Benutzerkonto sollte zur Sicherung verwendet werden, und sonst keine anderen Zwecke erfüllen. Wichtig ist, dass die Sicherungen nicht erreichbar sind von herkömmlichen Rechnern.

Profi-Lösungen für Unternehmen einsetzen

Unternehmen sollten zur Sicherung möglichst nicht auf einfache Software setzen, sondern angemessen investieren, um die eigenen Daten zu schützen. Da die Daten im Unternehmen wichtig für die Existenz ist, kann es sinnvoll sein auf Sicherungslösungen zu setzen, die Daten redundant speichern, verschlüsseln und wechselnde Sicherungsmedien unterstützen. Das schützt die Daten nicht nur vor Ransomware, sondern auch vor anderen Gefahren.

Aber auch kleine Unternehmen wie Privatanwender können ihre Daten durchaus auf mehrere Datenträger sichern. Diese sollten unabhängig voneinander angeschlossen werden. Dadurch wird das Risiko vermindert. Neben professionellen Lösungen gibt es zahlreiche Tools, die Daten effektiv sichern können. Bordmittel wie Robocopy sind dazu in der Lage über Skripte und Windows-Aufgaben Daten zu sichern. Hier sind nicht unbedingt teure Tools notwendig.

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