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NCP: Sichere Kommunikation mit Gütesiegel

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Höchste Geheimhaltung

Die Vertraulichkeit der Unternehmenskommunikation, garniert mit dem deutschen Gütesiegel, hat NCP als Marktlücke weiter ausgebaut und geschickt auf die Anforderungen aus speziellen Segmenten angepasst. „Wir haben Großkunden, die Geheimschutz-betreut sind“, lässt Patrick Oliver Graf wissen. Deshalb führt NCP seit längerer Zeit Lösungen, die vom BSI (Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik) zugelassen sind – und hat sich in der Folge auch vom Status eines reinen Software-Anbieters ein Stück weit weg bewegen müssen. Die Vorgaben des BSI verlangen bei Produkten der Sicherheitsstufe VS-NfD, die die Kommunikation schützen sollen, auch einen Hardware-Anteil. Der Sicherheits-Teil, also die VPN-Verschlüsselung, muss vom Betriebssystem – im Fall der GovNet Box (s. Kasten oben) ist das Windows – gänzlich getrennt sein. Die Box verbindet den Client mit dem VPN-Gateway des Behörden- oder Unternehmensnetzes sicher. Sie wurde zusammen mit dem Fraunhofer Institut entwickelt. Aktuell wird sie auch von Großkunden wie EADS (ehemals EADS Division Defence & Security Systems) eingesetzt.

Partnerschaften

Nachdem NCPs Technologie-Partner Juniper im Juni dieses Jahres die Software-Plattform „Junos Pulse“ für SSL-VPN, NAC (Network Access Control) und Collaboration verkauft hatte, ist, wie auch Martin Twickler von Exclusive Networks betont (s. Interview Seite 36), eine Lücke im weltweiten VPN-Markt, speziell bei SSL-VPNs, entstanden. Juniper empfiehlt derzeit offiziell die „NCP Juniper Edition“ als SSL-Plattform. Diese hatte NCP auf Nachfrage von Juniper entwickelt, um sie als Nachfolgelösung für dessen ehemaliges OEM-Produkt „NS Remote“ zu präsentieren, das mit Windows 7 nicht mehr kompatibel war.

Um den Vertrieb zu stärken, geht NCP in der Zusammenarbeit mit Partnern indes sehr selektiv vor – analog dem Premium-Gedanken in der Produkt-Entwicklung. Weil sich der klassische Distributions-Ansatz des „Produkte Durchschiebens“ für NCP als einem vornehmlich Software-basierten Anbieter überlebt hat, rücken flexible Anpassungen für das spezielle Portfolio von Anbietern oder für individuelle Netze von Kunden in den strategischen Fokus. Während die Unternehmens-Kunden von großen oder spezialisierten Systemhäusern mit VPN-Lösungen adressiert werden, kooperiert NCP sowohl mit weiteren Herstellern als auch mit Service Providern. OEM-Partnerschaften bestehen unter anderem mit Lancom, Watchguard, Sophos, Innominate und der Deutschen Telekom. Diese ist einerseits selbst Kunde von NCP, setzt also deren VPN-Lösungen im Haus ein, andererseits verkauft sie auch die Lösung als das OEM-Angebot „Telekom Secure Cloud“. Unter anderem stellt sie auch die „Managed VPN-Plattform“ von NCP für große Endkunden bereit.

Wachstum mit Industrie 4.0

Neben den Partnerschaften und der Nachfrage auf Kundenseite spielt die industrielle Entwicklung eine wesentliche Rolle bei NCP. „M2M, beziehungsweise die klassische Industrie 4.0, ist ein Thema, das noch viele beschäftigen wird, die es noch gar nicht glauben. Wir sind da schon mittendrin und sind auch schon dabei, Lösungen zu entwickeln“, lässt Graf durchblicken. Das betrifft nicht nur die sichere Anbindung beispielsweise von Geldautomaten, sondern erstreckt sich auch auf die Vielzahl der neu erschienenen Endgeräte wie Tablets, Smartphones und Phablets.

So konnte NCP in den letzten Jahren ein durchschnittliches Wachstum von rund zehn Prozent verzeichnen. Dieses Jahr sehe nun deutlich besser aus, so der NCP-Chef. Ziel ist es, die nächsten Jahre jeweils etwa zwanzig Prozent zu wachsen.

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