TCP- und UDP-basierte Flood-Angriffe überfluten Unternehmen in 2021 Neue Botnet-Armeen auf dem Vormarsch
Im zweiten Halbjahr 2021 haben Cyberkriminelle nicht nur die Zahl der Internet-of-Things-Botnets (IoT-Botnets) erhöht, sondern auch leistungsstarke Server und Netzwerkgeräte mit hoher Kapazität rekrutiert. Der neueste Threat Intelligence Report von Netscout zeigt, wie die mächtigen Botnet-Armeen entstanden sind, was zu komplexeren Angriffsmöglichkeiten führte und Angreifern ein Arsenal an neue Taktiken, Techniken und Methoden für ihre Aktivitäten an die Hand gab.
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Nachdem Netscout im ersten Halbjahr 2021 einen Omnivore-Angriff in Deutschland aufgedeckt hat, bei dem 31 verschiedene Angriffsvektoren zum Einsatz kamen, ist die Zahl der Multivektor-Angriffe zum ersten Mal seit 5 Jahren zurückgegangen. Stattdessen wandten sich Angreifer direkten Angriffen (sog. Direct-path oder Non-spoofed Attacks) zu. Eine Vielzahl von Faktoren trug zu diesem Kurswechsel bei. Am bemerkenswertesten war die Einführung von Mirai für Intel-Architekturen, die unbeabsichtigt zu einer schnellen Ausnutzung von Schwachstellen in Servern mit Confluence, GitLab und Log4J führte.
Da die Cyberkriminellen mit den DDoS-Anwendungen der bestehenden Mirai-Botnets vertraut sind, waren sie in der Lage, die neuen Mirai-Botnets der Serverklasse schnell einzusetzen, um DDoS-Angriffe zu starten. Im zweiten Halbjahr 2021 wurden zwei Direct-Path-Flooding-Angriffe von mehr als 2,5 Tbps über Botnets gestartet. Netscout rechnet damit, dass sich dieser Trend fortsetzen wird. Treiber sind die Einführung von drahtgebundenen und drahtlosen 5G-Breitband-Internetverbindungen, immer leistungsstärkere Privatcomputer und IoT-Geräte.
Zu den Branchen, die von den Angriffen besonders stark betroffen waren, gehörten Softwarehersteller (Anstieg um 606 Prozent), Versicherungsagenturen und -makler (Anstieg um 257 Prozent), Computerhersteller (Anstieg um 162 Prozent) sowie Hochschulen, Universitäten und Berufsschulen (Anstieg um 102 Prozent).
Die deutliche Spezifizierung der Angriffe, die aus den Ergebnissen des Threat Intelligence Report von Netscout hervorgeht, zeigt also, dass vermehrt Wert auf DDoS-Abwehr gelegt werden sollte, auch wenn die Gesamtzahl der Angriffe im Vergleich zum Vorjahr erst einmal gesunken ist. Nichtsdestotrotz liegt die Zahl der Angriffe um 14 Prozent über dem Wert vor der Pandemie.
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