Versteckte Perle mit deutschen Wurzeln und internationaler Ausrichtung ownCloud: Sicheres Netzwerk-Dateisystem für File-Sharing
Netzdienste zur Datensynchronisation und ortsunabhängiger Speicherplatz erfreuen sich großer Beliebtheit, auch betreten immer mehr Anbieter dieses lukrative Marktsegment. Eine versteckte Perle mit deutschen Wurzeln und internationaler Ausrichtung ist ownCloud, ein Cloud Service, über den sich Daten sicher austauschen und ablegen lassen.
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Neben eher für den Privateinsatz konzipierten Lösungen wie Dropbox, Box.net, SkyDrive oder neuerdings auch Google Drive mehren sich auch File-Sharing-Angebote, die sich primär an Unternehmenskunden richten. So auch das Opensource-Projekt ownCloud, das es seit wenigen Wochen auch als kommerziellen Dienst gibt.
OwnCloud ist eine Suite, die einen ortsunabhängigen Speicherbereich für Daten zur Verfügung stellt. Das Opensource-Projekt, auf dessen Basis laut ownCloud bereits mehr als 400.000 Anwender die kostenlose OpenSource-Software ownCloud einsetzen, um Adressen, Termine, Bookmarks, Office-, Foto- und Musik-Dateien zu verwalten und mit ihren verschiedenen Endgeräten zu synchronisieren, hat einen kommerziellen Dienst hervorgebracht, welcher mit zusätzlichen Services und Leistungen die Bedarfe der Unternehmen abdecken soll. Dieses Angebot erweitert unter anderem die kostenlose Opensource-Version um Desktop-Clients und Mobile Apps. Dabei wird besonderer Wert auf die Belange der IT-Abteilungen und die Interessen und Wünsche der eigentlichen Endanwender gelegt.
Datenschutz und Datensicherheit
OwnCloud lässt sich auf den eigenen Servern einsetzen und unterstützt derzeit u.a. die Protokolle WebDAV und CalDAV. Der Server kann an vorhandene Directories wie LDAP oder Active Directory angebunden werden, was eine effiziente Verwaltung der Nutzer und Gruppen ermöglicht. Die Übertragung der Daten zwischen Server und Client erfolgt verschlüsselt. Aber auch der Betrieb bei einem Service Provider ist möglich. Hierdurch wird der IT-Abteilung die Wahlfreiheit gegeben, die Bereitstellung nach den individuellen Anforderungen abbilden zu können. Gleichfalls wird der oftmals intern geführten Diskussion zu den Themen Datenschutz und Datensicherheit Rechnung getragen, ohne auf die benötigten Services verzichten zu müssen.
Anwender können den Service klassisch über den Desktop nutzen – unterstützt werden Mac, Linux und Windows – oder auf ihren mobilen Geräten. Gegenwärtig wird hier Android unterstützt. Die App für iOS befindet sich noch in einer geschlossenen Beta und wird in den kommenden Wochen verfügbar sein. Neben diesen Zugriffsoptionen ist für Anwender insbesondere das Management der privaten und geschäftlichen Daten klug geregelt. Das Single-Interface ermöglicht zwischen Business- und Privatdaten zu unterscheiden und diese entsprechend zu orchestrieren. In anderen Worten: Es wird der Zugriff auf unterschiedliche Server – die physikalisch getrennt sein können – aus einer für den Anwender bequemen Umgebung ermöglicht.
ownCloud setzt auf den Channel
Beim Marktangang setzt ownCloud umfassend auf den Channel. Und so wichtig der IT-Channel für ownCloud ist, so interessant sind auch die Services für den Channel. Insbesondere national oder lokal orientierte Hoster können ihren Kunden für die identifizierten Bedarfe an File-Sharing- und File-Synchronisierungs-Lösungen, unter Einsatz von ownCloud, adäquate Services anbieten.
Für die Marktansprache haben sie hier gegenüber Unternehmen wie Dropbox oder Box.net bezogen auf Themen wie Datenschutz oder Datensicherheit gute argumentative Vorteile. Auch können sie sie durch zusätzliche Services monetarisieren. Integratoren und Berater bekommen durch den dualen Ansatz die Möglichkeiten, ihre Kunden umfassender zu unterstützen und bei möglichen Migrationsprojekten zu begleiten. Gleichfalls können sie durch Ergänzungen – beispielsweise für einfache Workflows – zusätzliche Mehrwerte erbringen.
Ein Unternehmen, welches sich für diesen Weg entschieden hat, ist der in Hannover ansässige Service Provider net.de. Die Kombination aus dem „nahen“ (nationalen) Rechenzentrum, die Erfahrung im Hosting und mit Services sowie ownCloud sollen hier einen Mehrwert für Anwender bringen. Weitere Partner sind unter anderem B1-Systems oder dass-IT. Insgesamt wird gegenwärtig mit 18 Solution Providern kooperiert.
Fazit
Unternehmen wie Dropbox haben einen Markt geschaffen, in dem sie bis dahin latente Bedarfe der Anwender adressiert haben. Die Organisation und der Austausch von Daten – sei es im privaten oder geschäftlichen Umfeld – zwischen Geräten oder Menschen hat ein enormes Potenzial, welches gerade geweckt wird. Quasi wöchentlich steigt die Zahl der Anbieter oder Services. Aktuell gehen wir davon aus, dass eine Konsolidierung in ca. 12 bis 15 Monaten stattfinden wird. Es gilt deshalb, auf offene und zukunftsfähige Konzepte zu setzen.
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