Studie von McAfee Enterprise & FireEye Pandemie lässt Cyber-Bedrohungen enorm steigen
Seit Beginn der Pandemie sind Unternehmen verstärkt in den Fokus von Cyberkriminellen gerückt, wie eine Studie von McAfee Enterprise & FireEye zeigt. Außerdem könnten das Weihnachtsgeschäft und Probleme in Lieferketten zu einem Katalysator für Bedrohungen werden.
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Die Studie „Cybercrime in a Pandemic World: The Impact of Covid-19“ von McAfee Enterprise & FireEye führt den dringenden Bedarf an optimierten Cyber-Sicherheitsarchitekturen vor Augen. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass 81 Prozent der Unternehmen weltweit während der Pandemie vermehrt mit Cyber-Bedrohungen konfrontiert waren, wobei 56 Prozent Downtime aufgrund von Cyber-Vorfällen erlebten. 79 Prozent dieser Vorfälle fielen in Spitzenzeiten. Das herannahende Weihnachtsgeschäft sowie die damit verbundenen Erwartungen der Verbraucher setzen Unternehmen, Angestellte und Lieferketten unter Druck und machen sie verwundbarer für Cyber-Angriffe.
Auch in Deutschland erlebten mehr als die Hälfte der Befragten (65 %) in ihrer Branche eine Zunahme der Cyber-Bedrohung seit Beginn der Corona-Pandemie. Hierbei hatten 42 Prozent der deutschen Unternehmen mit Downtime durch Cyber-Risiken zu kämpfen, drei Viertel davon zu Spitzenzeiten. Darüber hinaus sehen 50 Prozent hierzulande Phishing als größte Bedrohung.
„Unternehmen müssen jetzt die Einführung von Cyber-Sicherheitstechnologien priorisieren, um geschützt zu bleiben – vor allem in der Hochphase des Weihnachtsgeschäfts“, sagt Bryan Palma, CEO des kürzlich fusionierten Unternehmens McAfee Enterprise & FireEye. „Unternehmen müssen sich stärker dem Thema widmen und benötigen eine intelligente Sicherheitsarchitektur, um die heutige fortgeschrittene Bedrohungslandschaft zu bewältigen. Dass Handlungsbedarf besteht, haben die Unternehmen erkannt: 94 Prozent wollen ihre ‚Cyber Readiness‘ verbessern.“
Besonders bedrohte Branchen
Durch die höhere Ausgabebereitschaft der Verbraucher in der Vorweihnachtszeit gehen 86 Prozent der untersuchten Unternehmen von einem moderaten bis wesentlichen Anstieg der Nachfrage aus. Gleichzeitig sehen sich in diesem Jahr einige Sektoren der Wirtschaft mit einem ernsthaften Mangel konfrontiert: Es fehlt an Arbeitskräften und Transportkapazitäten. Eine solche potenziell geschwächte Infrastruktur stellt einen idealen Angriffsvektor für Cyber-Kriminelle dar. Besonders gefährdet sind McAfee Enterprise & FireEye zufolge folgende Branchen:
- Logistik: Laut dem BCI Supply Chain Resilience Report 2021 berichteten 27,8 Prozent der Unternehmen von mehr als 20 Unterbrechungen der Lieferkette im Jahr 2020. Für 2019 gaben lediglich 4,8 Prozent eine so hohe Zahl an.
- E-Commerce und Einzelhandel: Laut Adobes Digital Economy Index 2021 werden die weltweiten Ausgaben im Weihnachtsgeschäft dieses Jahr um 11 Prozent auf 910 Milliarden Dollar steigen. Gleichzeitig boomt der Online-Handel ohnehin und wird wieder Herausforderungen in der Logistik mit sich bringen. Das Covid-19-Dashboard von McAfee Enterprise zeigt, dass der Einzelhandel weltweit 5,2 Prozent der insgesamt erkannten Cyber-Bedrohungen ausmacht. Besonders anfällig ist die Branche für kompromittierte Zahlungsdaten und andere Formen von Betrug und Diebstahl.
- Reisebranche: Cyber-Bedrohungen sind in der Reisebranche nichts Neues. Flughäfen, Airlines, Reise-Websites und Ride-Sharing-Apps waren in den vergangenen Jahren bereits Opfer. Aufgrund von Reisebeschränkungen befand sich diese Branche jedoch in einer Art Zwangspause. Nach Angaben der International Air Transport Association (IATA) belaufen sich die geschätzten Verluste durch Corona im Jahr 2020 auf 137,7 Milliarden Dollar, wobei die Gesamtverluste der Branche in den Jahren 2020 bis 2022 voraussichtlich 201 Milliarden Dollar erreichen werden. Da die Nachfrage nach Urlaubsreisen in den kommenden Monaten steigen wird, werden auch Cyber-Kriminelle nach Wegen suchen, den durch Arbeitskräftemangel, Lieferkettenprobleme sowie Reise- und Impfregelungen eingeschränkten Flugverkehr auf Schwachstellen zu untersuchen und diese für sich auszunutzen.
Den Ernst der Lage erkennen
Während IT-Fachleute der Studie zufolge erkannt haben, dass sich die Cyber-Bedrohungslage verschärft hat, räumten Unternehmen diesem Thema während der Pandemie nicht ausreichend Priorität ein. Die Zahlen zeigen aber, dass dies notwendig wäre:
- 60 Prozent der Unternehmen verzeichneten eine Zunahme der Online-Aktivitäten.
- 33 Prozent mussten ihre Technologie- und Sicherheitsbudgets kürzen.
- 56 Prozent hatten aufgrund eines Cyber-Problems mit Ausfallzeiten zu kämpfen, die mitunter über 100.000 US-Dollar kosteten.
- 76 Prozent finden die Aufrechterhaltung eines voll besetzten Sicherheitsteams/SOC in Spitzenzeiten noch schwieriger.
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