Hybride IT und das Thema Datenbanken Schlüsselposition Datenbank-Administrator
Unabhängig davon, wo IT-Experten ihre Anwendungsworkloads hosten – lokal, in der Cloud oder beides –, sollten sie das Thema Datenbanken im Griff haben. Denn Anwendungsprobleme resultieren oft aus Datenbankproblemen – und ein bloßer Umzug der Datenbank in die Cloud löst noch keine grundsätzlichen Probleme.
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Datenbanken zählen fraglos zu den wichtigsten Komponenten des Geschäftserfolgs – und können gleichzeitig besonders komplex und problematisch sein, wenn es um Ressourcenverbrauch und Kosten geht.
Auch wenn es nicht unbedingt offensichtlich ist, so haben gerade vor diesem Hintergrund Datenbankexperten doch auf verschiedene Weise Einfluss auf die Finanzen der IT-Abteilung. Zum einen kann Budget eingespart werden, wenn man statt Workloads von Datenbankverwaltungssystemen mit hohen Lizenzkosten solche mit günstigeren oder Open-Source-Systemen nutzt. Diese Strategie des Wechsels von einer traditionellen, bisher genutzten Datenbank wie Oracle oder SAP hin zu MySQL oder PostgreSQL kann erhebliche Kosteneinsparungen mit sich bringen.
Doch die größte Chance für Kosteneinsparungen liegt für DBAs in der proaktiven Datenbankverwaltung: Damit können Ausfallzeiten vermieden und die Effizienz des Unternehmens weiter gewährleistet werden, denn langsame Datenbanken beeinträchtigen die Produktivität jedes einzelnen Benutzers einer jeden Anwendung. Außerdem kann es enorme finanzielle Auswirkungen haben, wenn IT-Experten sicherstellen, dass Datenbanken nicht nur funktionieren, sondern gut funktionieren. Die gute oder mangelhafte Leistung einer Datenbank – ob in der Cloud, lokal oder beides – kann sich deutlich in den Betriebskosten niederschlagen, die ein Unternehmen jeden Monat stemmen muss.
Dennoch: Trotz der zentralen Rolle, die Anwendungen für moderne Unternehmen sowie Datenbanken für Anwendungen spielen, ist häufig die Leistung der zugrundeliegenden Datenbank schuld, wenn ein Problem mit der Anwendungsleistung oder -verfügbarkeit auftritt. Noch immer gehört die Datenbank zu den Komponenten der Rechenzentrumstechnologie, die wir am wenigsten durchblicken.
Daher versuchen Unternehmen regelmäßig, Leistungsprobleme von Anwendungen mit kostspieligen Lösungen zu beheben. Oft besteht beispielsweise die erste Reaktion auf eine sinkende Datenbankleistung darin, zusätzliche, schnellere Hardware bereitzustellen. Manche Unternehmen übertragen leistungsschwache lokale Datenbanken einfach in die Cloud, ohne die dem Problem zugrundeliegende Ursache zu kennen. Eine solche Datenbank wird in der Cloud weiterhin nur mangelhaft funktionieren und teure Ressourcen verbrauchen.
Andere Unternehmen versuchen, Arbeitsspeicher zum Server hinzuzufügen, auf dem die Datenbank ausgeführt wird, die Datenbank auf eine Instanz mit höherer CPU-Kapazität oder auf eine SSD zu verschieben und dergleichen mehr. Sie probieren diverse potenzielle Lösungen aus, die schlussendlich jeden Monat zu einer deutlich erhöhten Rechnung führen. Dabei verstehen nur wenige, was in einer Datenbank passiert und worin der Engpass bestehen könnte, der die Leistung beeinträchtigt. Somit werden Entscheidungen häufig ohne das Wissen getroffen, was tatsächlich welchen Einfluss auf die Datenbankleistung hat.
All das führt zu kontinuierlich steigenden Infrastrukturausgaben, die die meisten Unternehmen einfach als Nebeneffekt dafür akzeptieren, ein technologiebasiertes Unternehmen zu sein, ohne je die wirkliche Problemursache zu beheben.
Problemlöser: Datenbank-Administrator
In solchen Fällen können DBAs eingreifen und als technologisches Bindeglied für das Unternehmensmanagement dienen, unabhängig davon, ob sich die Datenbanken lokal oder in der Cloud befinden. Mit den geeigneten Tools zur Leistungsoptimierung, die einen umfassenden Überblick darüber bieten, was die Datenbank in welcher Zeit tut, können DBAs einen Drilldown durchführen und somit Abfragen optimieren, Engpässe identifizieren und beheben sowie die zugrundeliegenden Ursachen von Leistungsproblemen ermitteln. Diese Methode legt den Grundstein für einen strategischeren Ansatz zur Fehlerbehebung.
So fügt ein DBA beispielsweise nur CPU-Kapazität hinzu, wenn die CPU auch tatsächlich den Engpass verursacht, und er weiß genau, welche Leistungssteigerung die zusätzliche Investition mit sich bringt. Auch SSDs wird er nur einsetzen, wenn er weiß, dass der Speicher-Lese-/Schreibdurchsatz signifikant zur Leistung beiträgt.
Im Ergebnis erreichen wir das, was als Leistungsgewissheit bezeichnet werden könnte: Datenbankadministratoren wissen, welche Leistung ihr System liefert, warum dies der Fall ist, welche Faktoren die Leistung beeinflussen und, dass das System entsprechend optimiert wurde, um die maximal mögliche Geschwindigkeit zu bieten und dabei die minimal erforderlichen Ressourcen zu verbrauchen. Wenn ein DBA seinen Fokus darauf legt, die Leistung der Datenbanksysteme des eigenen Unternehmens zu verstehen und zu überblicken, schafft er letztendlich eine effizientere Anwendung, die weniger Infrastrukturressourcen benötigt und somit im Betrieb kostengünstiger ist: Insgesamt eine deutlich strategischere Investition.
Best Practices
Das Zeitalter der hybriden IT will es Unternehmen ermöglichen, die Betriebsabläufe schlanker zu gestalten, indem sie die Dienste von Cloud-Anbietern neben eigenen, herkömmlichen lokalen Systemen nutzen. Dies bringt DBAs in eine ideale Position, um mit dem Management zusammenzuarbeiten und mithilfe der Leistungsverwaltung Kosten einzusparen.
Die folgenden Tipps sollen DBAs dabei unterstützen, die Leistung von Datenbanken in hybriden IT-Umgebungen erfolgreich zu verwalten und eine durchgängige Konsistenz zwischen Leistung und Kosten zu schaffen, die sich günstig auf den Gewinn des Unternehmens auswirken kann.
- Strategie ist entscheidend: Wenn ein Unternehmen einige Anwendungen in die Cloud migriert, sollten IT-Experten vorzeitig eine Strategie umsetzen. Dabei sollte ein Zeitplan entwickelt werden, um die Kosten von Workloads zu senken und Schwierigkeiten zu vermeiden. Zu diesem Plan gehört auch, dass man die SLAs und Möglichkeiten des Dienstanbieters genau kennt und die von ihm empfohlene Architektur und die Wartungspläne eingehend prüft. IT-Experten sollten dabei folgendes nicht vergessen: Die Cloud ist nicht der Weisheit letzter Schluss. Eine Datenbank, die vor Ort eine schlechte Leistung bringt, wird sich auch in der Cloud nicht anders verhalten, wenn die zugrundeliegende Ursache nicht behoben wird.
- Eine zentrale Übersicht schaffen: Es ist enorm wichtig, lokale Bereitstellungen zu überwachen und zu optimieren – und in der Cloud ist es aufgrund der dynamischen Natur noch wichtiger. Idealerweise nutzt man für beide Seiten der hybriden IT ein einheitliches Toolset. DBAs sollten umfassende Verwaltungs- und Überwachungsprogramme nutzen, die ein zentrales Leistungs-Dashboard sowie die Möglichkeit bieten, einen Drilldown über verschiedene Datenbanktechnologien und Bereitstellungsmethoden einschließlich der Cloud hinweg durchzuführen. So stellt man sicher, dass das eigene Unternehmen keine wertvollen IT-Mittel dadurch verschwendet, ein Datenbankleistungsproblem mit der falschen Lösung anzugehen.
- Eine proaktive Herangehensweise entwickeln: Statt nur reaktiv Brandherde zu bekämpfen, müssen DBAs zu strategischen Positionen übergehen, um die Datenbank proaktiv zu verbessern. Auf diese Weise gewinnt man Zeit, die man nutzen kann, um Wissen zu neuen Technologien zu erwerben, und senkt gleichzeitig die Kosten. Für eine solch proaktive Herangehensweise an die Leistung müssen IT-Experten über den Ressourcenverbrauch und langsame Abfragen hinausblicken und leistungsorientierte Methoden wie die Wartezeitanalyse ins Auge fassen.
Fazit
Datenbankadministratoren sind schon immer an vorderster Front, wenn es darum geht, einen elementar wichtigen und doch oft übersehenen Bestandteil des Geschäftserfolgs zu verwalten: die Datenbank. Wenn DBAs ihre eigene Bedeutung für den Unternehmensumsatz erkennen und die oben genannten Best Practices einsetzen, um den Übergang hin zur hybriden IT zu vereinfachen, können sie es ihren Unternehmen ermöglichen, die verfügbaren IT-Mittel zu maximieren. Einsparungen aufgrund der strategischen Leistungsoptimierung können weiteren Projekten zugutekommen, für die zusätzliche Ressourcen dringender benötigt werden.
Über den Autor
Gerardo Dada ist Head Geek und Vice President of Product Marketing bei SolarWinds.
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