FI-TS stellt SAP in der Cloud sicher mit Red Hat Enterprise Virtualization bereit Sichere SAP-Umgebung aus der Cloud

Autor / Redakteur: Jürgen Wasem-Gutensohn * / Florian Karlstetter

Der IT-Dienstleister Finanz Informatik Technologie Service (FI-TS) unterstützt Banken und Versicherungen mit einer hochskalierbaren und sicheren SAP-Umgebung aus der Cloud. Die SAP-Anwendung cloud.app.sap nutzt umfangreiche Technologien von Red Hat. Sie lässt sich vollautomatisiert sowie kostengünstig bereitstellen und flexibel an den aktuellen Bedarf anpassen.

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Moderne IT-Infrastruktur auf Basis von Cisco, Red Hat und SAP: Der Finanzdienstleister FI-TS stellt Banken und Versicherungen eine hochskalierbare und sichere SAP-Umgebung aus der Cloud bereit.
Moderne IT-Infrastruktur auf Basis von Cisco, Red Hat und SAP: Der Finanzdienstleister FI-TS stellt Banken und Versicherungen eine hochskalierbare und sichere SAP-Umgebung aus der Cloud bereit.
(Bild: FI-TS)

Lange Jahre haben Banken die Mehrzahl ihrer Kernanwendungen selbst entwickelt. Das war aufwendig, langwierig und teuer. Zu Beginn des letzten Jahrzehnts kauften sie Standardsoftware, die sich im Vergleich zu den selbst erstellten Applikationen schneller produktiv einsetzen ließ. Bevorzugte Plattformen waren UNIX-Server. Im Vergleich zu den zuvor vielfach genutzten Mainframes boten sie eine kosteneffiziente, zuverlässige und performante Alternative.

Unter verschärftem Kostendruck

Die Erwartungen erfüllten sich jedoch nur zum Teil, denn die Anwendungen mussten in der Folgezeit an ständig neue gesetzliche Vorgaben und regulatorische Anforderungen angepasst werden. Endgültig verschärft wurde ab 2008 bei vielen Instituten die Situation durch die Auswirkungen der Finanzkrise. Der Kostendruck stieg und die Branchen-Konsolidierung sorgte zusätzlich für einen Sparzwang.

In der Folge beauftragten Geldinstitute zunehmend externe Anbieter, wie FI-TS aus Haar bei München, mit dem ausgelagerten Betrieb, zumindest von Teilen ihrer IT; insbesondere dann, wenn UNIX-Systeme oder die eingesetzten Applikationen das Ende ihres Lebenszyklus erreichten und eigentlich – im Rahmen einer umfangreichen Investition – komplett hätten ausgetauscht werden müssen.

Ein häufig genanntes Argument für Outsourcing ist „Kosten sparen“. Dabei haben Finanzinstitute nicht nur die Ausgaben für den Hardware-Kauf (CAPEX, CAPital EXpenditure) im Auge, sondern auch Lizenz-, Administrations- und Wartungskosten sowie die Ausgaben für Strom, Kühlung und Fachpersonal (OPEX, OPerational EXpenditure). Der Einsatz proprietärer UNIX-Systeme fördert heterogene IT-Infrastrukturen, bindet Ressourcen und erfordert einen hohen administrativen Aufwand, verglichen mit Umgebungen, die auf x86-Standard-Hardware und Linux als Betriebssystem basieren.

Vom Outsourcing zur Prozessoptimierung mit Cloud-Services

Als etablierter IT-Outsourcing-Partner bietet FI-TS bereits seit dem Jahr 2004 IT-Serviceleistungen und SAP-Lösungen auf Basis standardisierter Technologien für die Banken-, Versicherungs- und Finanzdienstleistungsbranche an und betreibt hochsichere Rechenzentren. „Wir haben uns sehr frühzeitig mit Cloud Computing und den damit verbundenen innovativen Möglichkeiten befasst“, berichtet Mario Brugnera, Abteilungsleiter Kompetenzcenter SAP bei FI-TS. „Für uns ist Cloud Computing die nächste Stufe des Outsourcings.“

Die Anfänge von FI-TS cloud.app.sap reichen zurück bis ins Jahr 2007. Entwickelt und getestet wurde der Cloud-Service auf kostengünstiger x86-Standard-Hardware, Red Hat Enterprise Linux als Betriebssystem und einer 10-GB-Ethernet-Netzwerk-Infrastruktur. Diese IT-Landschaft orientiert sich an einem klaren Ziel: Der Aufbau einer kostengünstigen, leistungsfähigen und skalierbaren Alternative zu proprietären UNIX-Systemen. Diese kamen lange Jahre als Standard für ausgelagerte SAP-Anwendungen zum Einsatz und werden zum Teil auch heute noch in Einzelfällen genutzt.

„Die Vorgabe lautete, eine mindestens gleich hohe oder gar bessere Leistung als eine UNIX-Umgebung zu erzielen und dies zu einem günstigeren Preis“, berichtet Christian Sonderleittner, SAP-Administrator bei FI-TS. „Red Hat Enterprise Linux ist ein zentraler Baustein, um diese Anforderungen zu erfüllen. Einer der Gründe dafür: Die UNIX-Abteilung von FI-TS hatte bereits für verschiedene Infrastrukturanwendungen, wie File- und Druckdienste, Red Hat Enterprise Linux und Red Hat Satellite im Einsatz und kannte daher die Stärken des Open-Source-Betriebssystems.“

Die erste SAP-Cloud-Generation von FI-TS nahm Mitte 2009 den Regelbetrieb auf und nutzte als Hardwareplattform Standard-x86-Server. Als Hypervisor kam anfangs Xen zum Einsatz, das in Red Hat Enterprise Linux 5 enthalten ist. Mit der Verfügbarkeit von Red Hat Enterprise Virtualization 3 im Jahr 2012 startete FI-TS die Entwicklung und den Test der zweiten SAP-Cloud-Generation. Basierend auf dem KVM (Kernel-based Virtual Machine) Hypervisor überzeugte Red Hat Enterprise Virtualization 3.2 durch leistungsstarke Funktionen in den Bereichen Performance, Stabilität und Management und ist eine ideale Ergänzung zu Red Hat Enterprise Linux für SAP.

Red Hat Enterprise Virtualization 3.2 ist für SAP-Geschäftsanwendungen zertifiziert, die unter Red Hat Enterprise Linux laufen. Die Zertifizierungskriterien gelten für zwei Bereiche: Performance und Monitoring. Als empfohlenes Enterprise Operatingsystem für SAP-Anwendungen bietet Red Hat Enterprise Linux die Zuverlässigkeit und Performance, die Unternehmen für den effizienten Betrieb von SAP-Applikationen benötigen.

Kombination von Cisco UCS, NetApp und Red Hat

Änderungen gab es auch bei der zugrundeliegenden Server-Infrastruktur. FI-TS hat in seiner zweiten Cloud-Generation das Cisco Unified Computing System (UCS), bestehend aus UCS-Bladeservern, Netzwerk, Verwaltung und Speicherzugriff im Einsatz. Im Storage-Bereich verwendet FI-TS ein NetApp Storage MetroCluster. „Die Cisco-UCS-Bladeserver sind unter technologischen Aspekten sehr gut auf Red Hat Enterprise Linux und Red Hat Enterprise Virtualization abgestimmt. Das zeigt sich etwa in der alltäglichen Administration“, erläutert Sonderleittner. „Ein anderer wichtiger Aspekt ist die vereinfachte Bereitstellung und damit schnellere Nutzung von Ressourcen in virtualisierten Umgebungen. Da alle Komponenten hervorragend miteinander harmonieren, können wir heute beispielsweise ein Testsystem für einen Kunden in wenigen Stunden anstatt in Tagen bereitstellen.“

Offen für Neues in einem sicheren Cloud-Umfeld

FI-TS cloud.app.sap stellt IT-Ressourcen individuell zugeschnitten auf die Anforderungen der Finanzbranche bereit. Die Gesamtlösung aus Servern, Betriebssystem und Virtualisierung in Form von Red Hat Enterprise Virtualization, Applikationen, Netzwerk und Storage lässt sich hochflexibel als Cloud-Service an aktuelle Anforderungen anpassen.

Eine wichtige Rolle spielt dabei die enge technische Zusammenarbeit von Cisco, Red Hat und SAP. Einer der damit verbundenen Vorteile: Der IT-Betrieb lässt sich nach dem Modell der IT-Industrialisierung weiter automatisieren. Dadurch ergeben sich Kostenoptimierungen, die sowohl zu einer erhöhten Wettbewerbsfähigkeit des IT-Dienstleisters FI-TS als auch seiner Kunden beitragen.

Community Cloud und trotzdem sicher

Cloud ist eine Sache des Vertrauens. Da bestehende Cloud-Angebote oft nicht die hohen Sicherheitsanforderungen anspruchsvoller deutscher Kunden erfüllen, versteht sich die Lösung von FI-TS explizit als „Community Cloud“ speziell für den Finanzsektor. Mit cloud.app.sap erfüllt FI-TS dabei anspruchsvolle Compliance- und Governance-Auflagen und strenge Datenschutzrichtlinien, wie sie in der Finanz- und Versicherungsbranche gefordert werden. Der IT-Dienstleister betreibt seine Rechenzentren nur in Deutschland.

„SAP-Lösungen im Bankenumfeld benötigen eine sehr hohe Leistung. Sie müssen sicher, hochskalierbar und hochverfügbar sein. Durch die Kombination von Red Hat Enterprise Virtualization und der Cisco UCS Platform stellen wir Finanzdienstleistern eine SAP-Umgebung in der Cloud bereit, die ihnen hilft, ihre Betriebskosten spürbar zu reduzieren“, resümiert Brugnera. „Bei Bedarf können Banken und Versicherungen zusätzliche IT-Ressourcen dazu buchen oder bei sinkendem Bedarf wieder abgeben. Abgerechnet wird nach realer Nutzung.“

* Jürgen Wasem-Gutensohn ist freier Journalist in München.

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