Cybersicherheit und Datenschutz auch im Urlaub Kriminelle machen keine Sommerferien!
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Sommerferien! Jetzt heißt es: In den Urlaub oder zum See fahren, die Sonne genießen und einfach mal abschalten. Prinzipiell ja – doch trotzdem sollten Sie das Thema Sicherheit nie außer Acht lassen und für bestimmte Tricks von Kriminellen gewappnet sein. Seien Sie also weiterhin auf der Hut – folgende Tipps können Ihnen dabei helfen.

Niemand möchte in den Sommerferien an Verbrechen und Diebstahl denken. Während Sie Ihre Pause vom Alltag genießen, reisen und Zeit mit Familie und Freunden verbringen, nehmen sich Angreifer keine Auszeit – auch Cyberkriminelle nicht. Hier finden Sie fünf einfache Tipps für einen sicheren Sommerurlaub.
Tipp 1: Nutzen Sie mobile Datentarife oder sicheres WiFi
In einer aktuellen Umfrage haben 82 Prozent der Befragten angegeben, dass sie sich unterwegs mit jedem freien öffentlichen WLAN verbinden, das verfügbar ist. Zusätzlich haben 71 Prozent angegeben, dass sie sich „überhaupt keine Sorgen" über das damit verbundene Sicherheitsrisiko machen. Wenn man nicht zu Hause ist, können für mobile Daten hohe Gebühren anfallen – dann mag öffentliches WiFi verlockend erscheinen. Doch genau über diese hohe Anzahl neuer Opfer mit geringem Wissen über Security freuen sich auch Hacker.
Die Risiken umfassen:
- Man-in-the-middle-Angriffe: Ein Hacker steht zwischen Ihnen und dem WiFi-Netzwerk und gibt sich als das Netzwerk aus, um Zugang zu Ihren Daten zu erhalten. Dies geschieht aufgrund ungesicherter Verbindungen, und alle offenen WiFi-Netzwerke sind unverschlüsselt.
- Rogue Access Points: Diese können von Angreifern im Netzwerk installiert werden und sich als echte Websites ausgeben, um Benutzer zur Preisgabe ihrer Anmeldedaten zu verleiten. Diese simulierten APs sind nur schwer zu erkennen.
- Einschleusen von Malware: Wenn jemand mit böswilligen Absichten dasselbe öffentliche WiFi wie Sie nutzt, kann er aus der Ferne Malware oder andere Viren auf Ihrem Gerät verbreiten. Dabei kann es sich um Werbung, Trojaner, Würmer oder sogar Ransomware handeln.
Praktische Tipps für die Internetsicherheit im Ausland:
- Verwenden Sie ein VPN: Nur 1 Prozent der Menschen sichern ihre Nutzung von öffentlichem WLAN durch die Verwendung eines VPN. Vermeiden Sie nach Möglichkeit eine Verbindung mit einem öffentlichen WLAN. Haben Sie keine andere Wahl, kann ein VPN helfen, Ihre Verbindung zu sichern. Wenn Sie sich nicht sicher sind, welche VPN-Software Sie verwenden sollen, wenden Sie sich an Security-Experten und fragen Sie, welche Software sie geprüft haben und empfehlen würden.
- Wählen Sie Websites sorgfältig aus: Wenn Sie eine öffentliche WiFi-Verbindung nutzen müssen, sollten Sie sich nie auf passwortgeschützten Websites einloggen, die sensible Daten abfragen oder enthalten. Beispiele hierfür sind u.a. Ihre Internet-Banking- oder Social-Networking-Seiten oder sogar Ihre E-Mails. Verwenden Sie Ihre Kreditkarte nur bei bekannten Marken und niemals auf einer Website, die nicht über eine HTTPS-Verschlüsselung verfügt.
Tipp 2: Nutzen Sie Sicherheits-Tools oder Apps für die Familie
Seien wir ehrlich – ein Urlaub mit Kindern kann stressig sein. Ob es um Babys und Kleinkinder geht, die man nicht aus den Augen lassen kann, oder um Teenager, die allein einen neuen Ort erkunden. Es kann schwer sein, sich zu entspannen, wenn man sich um seine Kinder sorgt.
Verschiedene Tools können Ihnen dabei helfen, den Aufenthaltsort sowie das Wohlergehen Ihrer Kinder im Auge zu behalten. Jedoch sollten Sie immer daran denken, dass diese Funktionen und Anwendungen nur mit dem Einverständnis Ihrer Kinder genutzt werden dürfen. Gemeinsam können Sie einen Aktionsplan für den Fall erstellen, dass sich die Kinder verirren oder in Schwierigkeiten geraten, oder Sie sprechen umfassend über Sicherheit im Internet und in der Freizeit.
- Mobile Apps: Für Android oder iOS gibt es spezielle Tracking-Apps, mit dem Sie den Standort Ihrer Kinder sicher per GPS verfolgen können. Sowohl Apple als auch Android bieten eine Kindersicherung und Security-Funktionen für Familien, mit denen auch Online-Aktivitäten verfolgt werden können.
- Wearables: Machen Sie sich Sorgen um Ihre jüngeren Kinder? Dann ist möglicherweise ein kleiner GPS-Tracker empfehlenswert, der sich zum Beispiel an Gürtelschlaufen, Schnürsenkeln oder am Rucksack befestigen lässt.
- Geeignet ist aber auch eine spezielle Tracking-Uhr, die keine SIM-Karte benötigt. Solange Ihr Kind diese Uhr trägt, können Sie seinen Standort in Echtzeit verfolgen oder sich benachrichtigen lassen, wenn Ihr Kind einen bestimmten Bereich verlässt.
Tipp 3: Schützen Sie sich vor Dieben
Im Juli gehen mehr Handys verloren als in jedem anderen Monat, denn die Sommerzeit ist eine beliebte Zeit für Diebe. Dabei haben sie es in der Regel nicht auf Ihre Urlaubsschnappschüsse abgesehen. Auf Mobiltelefonen von Reisenden befinden sich Bordkarten, Reisedokumente, Reservierungen, Karten und vieles mehr. Da heutzutage so viele Mitarbeiter ihre Handys auch beruflich nutzen, besteht zusätzlich die Gefahr, dass sensible Unternehmensdaten in die falschen Hände gelangen.
Mit folgenden einfachen, aber wirkungsvollen Maßnahmen können Sie sich schützen:
- Bildschirmsperre: Nutzen Sie die Bildschirmsperre an Ihren Mobilgeräten? Die beste Methode ist die Verwendung einer 6-stelligen PIN oder eines biometrischen Sensors. Wenn Sie sich für eine Wischsperre entscheiden, sollten Sie eine zufällige Sperre wählen –beispielsweise keinen Buchstaben. 77 Prozent der Nutzer beginnen ihr Wischmuster in einer der Ecken, wobei 44 Prozent die obere linke Ecke wählen.
- Backup: Sichern Sie Ihre Daten! Mit Google Drive oder Apples iCloud können Sie alles sichern – von Ihren Kamerafotos bis hin zu Ihrer Dokumentation.
- Gedruckte Kopien: Stellen Sie sicher, dass Ihre Reisedokumente nicht nur digital und lokal auf Ihrem Gerät gespeichert sind. Bewahren Sie sie sicher in der Cloud auf sowie eine gedruckte Kopie an einem sicheren Ort – vorzugsweise im Hotelsafe.
Tipp 4: Passen Sie auf, worüber Sie sprechen – am Telefon und in den sozialen Medien
Auch im Urlaub wird das Handy genutzt, um letzte Arbeitsanrufe zu tätigen oder mit der Familie über die geplante Reise zu sprechen. Besonders an öffentlichen Plätzen, in Zügen oder am Flughafen sollte man besonders achtsam sein, worüber man spricht, damit keine wichtigen Informationen belauscht werden können.
Im Feriendomizil angekommen, wollen wir natürlich auch unsere Urlaubsfotos und Neuigkeiten mit unseren Freunden und Familienmitgliedern teilen. Aber seien Sie vorsichtig, wenn es um die Berichterstattung in den sozialen Medien geht. Einbrecher können so ganz einfach herausfinden, ob Ihr Haus leer steht.
- Nur Freunde: Schränken Sie die Sichtbarkeit Ihrer Social-Media-Konten ein, auch wenn es nur für die Dauer Ihrer Reise ist. Bei Twitter zum Beispiel können Sie Ihre Tweets auf „Follower" beschränken, während Sie bei Facebook die Berechtigungen auf „Freunde" ändern können. „Öffentlich“ oder sogar „Freunde von Freunden“ ist als Einstellung nicht zu empfehlen.
- Denken Sie darüber nach, was Sie veröffentlichen: „Urlaubszeit!“ sagt einem Einbrecher viel weniger als „Ab nach Spanien, bin in 2 Wochen zurück!“.
Tipp 5: Verwenden Sie nur offizielle Websites
Wenn wir unsere Reisepläne abschließen, erwarten wir, dass wir von Fluggesellschaften und Hotelvertretern Bestätigungen und Aktualisierungen per E-Mail erhalten. Hacker wissen das und erstellen Phishing-E-Mails, in denen sie sich als Vertreter unseres Hotels ausgeben und uns auffordern, eine Reservierung abzuschließen oder unser Passwort zurückzusetzen. In der Hektik vor dem Urlaub kann man schnell auf solche Mails hereinfallen. Phishing-E-Mails zielen oft auf Konten wie Kreditkarten und Vielflieger-Logins ab, denn dort können wertvolle finanzielle Informationen abgegriffen werden.
Auf Reisen scheint jede Phishing-E-Mail zum Thema Urlaub zu passen. Eine E-Mail über eine Flugverspätung hat eine höhere Chance, unsere Aufmerksamkeit zu erregen – selbst, wenn sie von der falschen Fluggesellschaft stammt. Offizielle Mitteilungen über Ihr Bankkonto, Ihre Reiseroute oder sogar solche mit schlechtem Englisch und schlechter Grammatik, weil sie von einem Urlaubsort aus gesendet werden, haben eine höhere Chance, an Ihrer Abwehr vorbeizukommen. Haben Sie eine verdächtige E-Mail erhalten, können Sie diese beim jeweiligen Provider melden. Dazu gibt es bei den Providern Formulare bzw. spezielle Meldeeinrichtungen.
Zwei Tipps, um nicht auf falsche Reisehinweise reinzufallen:
- Nutzen Sie bereitgestellte Apps: Die meisten Fluggesellschaften und oft auch Hotels haben eine eigene App, die Sie über Änderungen und Aktualisierungen informiert. Installieren Sie sie, damit Sie nicht auf E-Mails angewiesen sind.
- Klicken Sie nicht! Anstatt auf eine Benachrichtigung in einer E-Mail zu klicken, gehen Sie einen Schritt zurück. Verlassen Sie die E-Mail, gehen Sie zu Ihrem Browser und geben Sie die URL der offiziellen Website ein. Suchen Sie dann direkt nach der gewünschten Aktion. Das ist zwar ein zusätzlicher Schritt, aber er verringert das Risiko deutlich.
Lassen Sie sich Ihre wohlverdiente Freizeit nicht durch Kriminelle und Cyberbedrohungen verderben. Gehen Sie auch in Ihrem Urlaub achtsam mit Ihren Daten um und schauen Sie zwei Mal hin, bevor Sie Informationen preisgeben.
Über den Autor: Dirk Rausse ist Regional Sales Director DACH von CybeReady.
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