32Guards Research Note #1-2023 Spam und Malware in der DACH-Region
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Das 32Guards Research Lab für E-Mail-Sicherheit von Net at Work liefert Analysen zum E-Mail-Verkehr im deutschsprachigen Raum. Durch den regionalen Fokus bietet die aktuelle Research Note besonders wertvolle Erkenntnisse für Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Der kontinuierliche Anstieg der Malware-Bedrohungen im E-Mail-Verkehr ist kein Geheimnis – interessant wird es allerdings, wenn man einen neuen, regionalen Fokus setzt. Das geht aus der jüngst veröffentlichten Research Note des 32Guards-Research-Teams der Paderborner Net at Work hervor. Das Team analysierte dafür pro Woche rund 30 Millionen E-Mails mit 10 Millionen Anhängen und 300 Millionen Links aus dem deutschsprachigen Raum auf neue Bedrohungen und Angriffsmuster. Damit unterscheidet sich 32Guards deutlich von anderen Analyseansätzen, bei denen lokale Trends im deutschsprachigen geschäftlichen E-Mail-Verkehr oft in einer Flut privater E-Mail-Nutzer oder vieler internationaler Business-Nutzer untergehen.
Die aktuelle Research Note zieht ein Resümee mit Erkenntnissen und Empfehlungen aus der Abwehr von Spam und Malware im Jahr 2022. So variierte das Aufkommen von Malware stark im Jahresverlauf, wobei besonders im Juli und Ende Oktober ein erhöhtes Spam-Aufkommen registriert wurde. Besonders ruhig war es dagegen – wie auch in den Vorjahren – insbesondere in den ersten beiden Januarwochen. Eine Erklärung dafür bieten die diversen Feiertage. Interessant ist jedoch, dass Spammer und Angreifer versuchen, den Jahresendstress und den Shopping-Hype vor Weihnachten noch einmal gezielt mit diversen Kampagnen auszunutzen. In diesen Hochphasen für Malware sollten strikte Policies scharf geschaltet und im Vorfeld gezielt die Awareness-Trainings für Mitarbeitende durchgeführt werden.
Verschlüsselte Office-Dateien waren 2022 im DACH-Raum bei den Malware-Angriffen besonders beliebt. Sie wiesen beispielsweise eine um das 20-fache höhere Wahrscheinlichkeit auf, bösartig zu sein, als einfache ZIP-Archive. Bei der Pflege der entsprechenden Filtereinstellungen sollten Administratoren deshalb ein besonderes Augenmerk auf verschlüsselte Office-Dateien legen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt der Malware-Verbreitung sind bösartige URLs, die oft in Spam-E-Mails eingebettet sind. Hierbei waren in der DACH-Region insbesondere die TLDs .com, .fr und .pl auffällig. Bemerkenswert ist auch der hohe Anteil an bösartigen E-Mails bei weniger gebräuchlichen TLDs wie .fun oder den polnischen Domains .waw.pl und .net.pl. Wenn Sender von vertrauenswürdigen Domains aus senden, aber die enthaltenen Links zu TLDs mit geringer Reputation verweisen, ist besondere Vorsicht geboten. Für diese Konstellation sollten explizite Whitelists geführt werden.
Diese Beispiele zeigen, dass sich durch den regionalen Fokus im 32Guards-Ansatz interessante Erkenntnisse bieten. Aktuell wächst die betrachtete Datenmenge rasant und man darf gespannt sein, was die Analysen noch hervorbringen. Die vollständige 32Guards Research Note No.1/23 kann kostenfrei bezogen werden.
Über den Autor: Bernd Hoeck ist IT-Analyst, Speaker und freier Journalist. Zu seinen Themenschwerpunkten gehören Security und Informationsmanagement sowie die Positionierung und Differenzierung in neuen Trends und Märkten.
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