Das Üben von Notfallplänen ist essentiell Stiefkind Notfallplanung: deutsche Unternehmen sind nachlässig

Autor / Redakteur: Ulrich Roderer / Peter Schmitz

Am 8. Mai hat ein Hardwarefehler den Handelsbeginn an der Deutschen Börse um mehr als eine Stunde verzögert. Insgesamt sollen vier Milliarden Euro Umsatzeinbußen durch IT-Schäden jährlich in Deutschland entstehen. Dennoch fehlt es an Notfallplanung.

Anbieter zum Thema

Der Ausfall der Xetra ist ein Beispiel wie wichtig Notfallpläne sind.
Der Ausfall der Xetra ist ein Beispiel wie wichtig Notfallpläne sind.
(Bild: Deustche Börse)

Das Marktforschungsunternehmen Steria Mummert kommt zu dem Schluss, dass jedes zweite deutsche Unternehmen hat keinen Notfallplan für IT-Sicherheitsvorfälle hat. Dabei sind Ausfälle teuer, die jährlichen Schäden wachsen pro Unternehmen schnell auf mehrere Hunderttausend Euro.

Die Umsatzeinbußen durch IT-Ausfälle in Deutschland werden jährlich auf mehr als vier Milliarden Euro geschätzt. Schon der Ausfall eines Etikettendruckers kann in einem Chemieunternehmen zu massiven Problemen und Kosten durch Lieferungsverzug führen.

Firmen sollten deshalb zeitnah eine umfassende Bedrohungs- und Risikoanalyse starten und die Reaktionen für den Ernstfall regelmäßig üben. Denn auch der beste Plan ist wirkungslos, wenn im Notfall das Administrator-Passwort eines wichtigen IT-Systems fehlt.

„Notfallplanung wird in vielen Unternehmen noch stiefmütterlich behandelt, da sich die Investition nur in einem Fall auszahlt, den niemand haben möchte“, sagt Dr. Gerald Spiegel von Steria Mummert Consulting. „Doch Notfallvorsorge zahlt sich auch aus, wenn kein K-Fall eintritt, denn Unternehmen beschäftigen sich mit ihren kritischen Geschäftsprozessen und können daraus Maßnahmen zur Effizienzsteigerung und Absicherung treffen.“

(ID:33849950)