Enterprise Mobility Summit 2018 Strategien für das „Mobile Driven Business“

Zum sechsten Mal trafen sich Ende letzter Woche Spitzenvertreter aus Anbieter- und Anwenderunternehmen beim Enterprise Mobility Summit der Vogel IT-Akademie in Frankfurt am Main. Unter dem Veranstaltungsmotto „Strategies for Mobile Driven Business“ diskutierten die rund 150 Teilnehmer intensiv über Mobile-Security, Digital Workspace und den Aspekt der Mobilisierung im Rahmen der Digitalisierung.

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Der sechste Enterprise Mobility Summit fand am 18. und 19.10.2018 in der Villa Kennedy in Frankfurt am Main statt.
Der sechste Enterprise Mobility Summit fand am 18. und 19.10.2018 in der Villa Kennedy in Frankfurt am Main statt.
(Bild: Vogel IT-Akademie)

Standen im vergangenen Jahr die Themen Security und DSGVO unangefochten im Vordergrund des Enterprise Mobility Summits, scheint die Datenschutzgrundverordnung bei vielen Unternehmen heute bereits zum Alltag zu gehören – zumindest waren DSGVO und GDPR nur noch am Rande und in Detailfragen Thema des sechsten Enterprise Mobility Summits. Wesentlich raumgreifender standen neben dem Dauerbrenner Sicherheit dagegen Themen wie Digital Workspace und New Work sowie Aspekte rund um den Zusammenhang zwischen Digitalisierung und Mobilisierung im Zentrum des Gipfeltreffens.

Enterprise Mobility Summit 2018
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Und so brachte es Pascal Matzke, Forschungsdirektor des globalen CIO-Forscherteams beim Marktforschungsinstitut Forrester, gleich in seiner Eröffnungs-Keynote mit der Aussage auf den Punkt, dass „Enterprise Mobility auch ein sehr gutes Vehikel sein kann, um die Kommunikation und die Vernetzung klassischer Silos auf dem Weg der Digitalisierung zu verbessern“. Klar ist die vollkommene Abschaffung der berüchtigten Silos das Wunschziel, doch bis dahin ist es in vielen Unternehmen noch ein sehr weiter Weg – und einige Silos werden sich vielleicht nie vollständig auflösen lassen. Umso besser, wenn Mobilisierung im Allgemeinen und Enterprise Mobility im Speziellen hier eine Brücke bauen können.

Darüber hinaus ist Matzke der Meinung, dass es bei Enterprise Mobility längst nicht mehr nur um die Mobilisierung der eigenen Mitarbeiter und Prozesse geht, sondern dass Mobilisierung die Verknüpfung eines Unternehmens zu seinen Kunden und Lieferanten in einem vollkommen neuen Kontext möglich macht: „Mobilität muss die Customer-Journey neu gestalten“.

Dem pflichtet Prof. Dr. Isabell Welpe, Inhaberin des Lehrstuhls für Strategie und Organisation an der TU München und Direktorin des Bayerischen Staatsinstituts für Hochschulforschung, in ihrem Vortrag „Disruption, Innovation und Change Management“ bei, und zitiert Charles Darwin, wonach auf lange Sicht nicht der Stärkste, Klügste oder Smarteste gewinnen, sondern der Anpassungsfähigste das Rennen machen wird. Und im Kontext von Digitalisierung, Mobilisierung und Enterprise Mobility heißt das, dass nicht mehr das beste Produkt gewinnt, sondern die kundenorientierteste Lösung.

Konkret stellen Digitalisierung, Mobilisierung und Enterprise Mobility Unternehmen auf die Schwelle zur Disruption. Denn genau diese durch die Digitalisierung und Mobilisierung getriebene exponentielle Entwicklung von Geschäftsmodellen bzw. Kundenlösungen hat das Potential, den gesamten Markt wie wir in heute kennen, zu zerschlagen bzw. komplett umzukrempeln. Disruption eben! Und wer hier mangels geeigneter Ansätze und Prozesse den Anschluss verliert, wird ausradiert. Übliche Beispiele in diesem Zusammenhang sind natürlich disruptive Unternehmen wie Airbnb, der weltweit größte Unterkunfts-Makler ohne eigenen Grundbesitz; Uber, das weltweit größte Taxiunternehmen ohne eigene Fahrzeuge und Whatsapp, weltweit mächtigster Kommunikationsdienstleister ohne eigene Netze. Und dabei sieht Welpe die Digitalisierung als Disruptions-Faktor schon fast am Ende ihrer Lebenszeit. Bereits 2015 gestartet, wird die Digitalisierung als Technologie mit disruptivem Potential bereits im laufenden, spätestens im nächsten Jahr durch die Blockchain abgelöst werden.

Alles wird mobil

Die Wichtigkeit des Themas Blockchain haben aber auch die Teilnehmer des Enterprise Mobility Summits bereits erkannt, und so fiel das vom Publikum bestimmte Diskussionsthema des Surprise-Thinktanks am zweiten Summit-Tag auf das Thema Blockchain. Martin Reiner von der ConsSys IT AG moderierte das neue Format und diskutierte mit den Teilnehmern die disruptiven Fähigkeiten der Blockchain, welche Geschäftsfelder am stärksten betroffen sein werden, in wie weit Mobilität und Blockchain korrelieren oder sich künftig vielleicht sogar bedingen und was von Blockchain as a Service zu halten ist.

Fakt ist jedoch – und das hat auch der Summit erneut in epischer Breite dargelegt – ohne Mobilität geht es nicht mehr und fehlende oder schlecht und halbherzig integrierte Mobilität wird mehr und mehr zum Wettbewerbsnachteil. Und das sowohl in Sachen Mitarbeiter-Recruitment als auch im Kundenkontakt bzw. im Wettbewerbsumfeld.

Doch wachsende Mobilität birgt auch Gefahren. Eine Binsenweisheit, die seit Jahren das Thema Security zu einem der wichtigsten Bestandteile des Summits macht. Längst liegt daher nicht mehr die isolierte Mobile-Security im Interessensfokus der Teilnehmer. Vielmehr geht es heute um umfassende Sicherheitskonzepte, die für alle Geräte, Netzzugangsarten und Anwendungs-Szenarios gelten – im Idealfall unterstützt durch Künstliche Intelligenz. Besonders interessant war in diesem Zusammenhang die Live-Hacking-Keynote „Smartphone & Co. – der schmale Grat zwischen mobiler Freiheit und gefährlichem Datenverlust“ von John Shier aus dem Sophos Lab. Eindrucksvoll demonstrierte Shier, wie angreifbar eine Bluetooth-Verbindung ist und wie groß das Schadenspotenzial über diesen Angriffsweg sein kann. Dabei waren die dutzenden aktivierten Bluetooth-Schnittstellen der Teilnehmer-Smartphones im Vortragssaal eine interessante Demonstrationsbasis.

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And the Winner is…

Neben alle Vorträgem Thinktanks, Podiumsdiskussionen und Networking-Pausen war auch in diesem Jahr die Verleihung der Enterprise Mobility Awards fester Programmbestandteil des Summits. Prämiert werden dabei konkrete Anwender-Projekte mit Pilot-Charakter. Zahlreiche Bewerbungen um den begehrten Award erreichten die Jury um Prof. Dr. Peter Buxmann (TU Darmstadt), Philipp Hübsch (mediaTest digital), Pascal Matzke (Forrester) und Werner Nieberle (Vogel IT-Medien) in diesem Jahr.

Nach einer intensiven Erstbewertung durch die Jury bereits im Vorfeld des Summits, waren die Anbieter der neun besten Lösungen aus den Kategorien „Business Process Mobilization“, „Digital Workspace / Collaboration“, „Customer Experience & Services“ und „VR / Augmented Reality“ aufgerufen, ihre Projekte den Teilnehmern des Enterprise Mobility Summits in fünfminütigen Präsentations-Slots vorzustellen. Im Anschluss daran gab die Jury dann die Gewinner der Enterprise Mobility Awards in den einzelnen Kategorien bekannt:

Die Gewinner des Enterprise Mobility Award 2018 in der Kategrorie „Business Process Mobilization“ sind auf Platz eins incapptic Connect mit "Schindler DTF App Release Automation", auf Platz zwei Couplink mit "smartDEB" und auf Platz drei COMSYS mit "4mobileWindow".

In der Kategorie „Digital Workspace / Collaboration” gehen die Plätze eins bis drei an humbee solutions mit "humbee – der neue digitale Arbeitsplatz", an "Stackfield" von Stackfield und an den "Diso Secure Workplace" von thyssenkrupp und Diso.

Auf dem Siegerpodest der Kategorie „Customer Experience & Services“ finden sich auf Platz eins die Cortado Mobile Solutions & Everphone mit ihrer Lösung "upday" und auf Platz zwei die output.ag mit ihrem "bitkasten".

In der Kategorie „VR / Augmented Reality“ gehen die Plätze eins und zwei an iTiZZiMO mit "simplifier – die Instandhaltungs-App" und an "Ubimax Frontline" von Ubimax.

Last but not Least wählte das Publikum aus allen vorgestellten Lösungen sämtlicher Kategorien den Gewinner des Publikums-Awards aus, über den sich nach spannender Abstimmung mit knappem Ausgang erneut die Firma Stackfield mit ihrer gleichnamigen Lösung freuen durfte.

Nach dem Summit ist vor dem Summit

Für das kommende Jahr hat die Vogel IT-Akademie erneut die Villa Kennedy in Frankfurt reserviert und so wird es am 10. und 11. Oktober 2019 wieder heißen: Herzlich willkommen zum Enterprise Mobility Summit. Man darf gespannt sein, welche Themen den Kongress im kommenden Jahr prägen werden.

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