Mehr Sicherheit für komplexe Umgebungen: TÜV Rheinland i-sec TÜV Rheinland expandiert zum Security-Riesen

Autor / Redakteur: Das Interview führte Dr. Andreas Bergler / Stephan Augsten

Der TÜV Rheinland ist nach eigenen Aussagen der „führende unabhängige Anbieter für Informationssicherheit auf dem deutschen Markt“. Zu Beginn dieses Jahres wurde die Secaron AG in die „TÜV Rheinland i-sec“ integriert. Olaf Siemens, unter anderem Geschäftsführer der TÜV Rheinland i-sec, erklärt die IT-Security-Strategie.

Anbieter zum Thema

Olaf Siemens, Global Vice President Information Security, TÜV Rheinland und Geschäftsführer der TÜV Rheinland i-sec
Olaf Siemens, Global Vice President Information Security, TÜV Rheinland und Geschäftsführer der TÜV Rheinland i-sec
(Bild: Lothar Wels 2014)

Dr. Andreas Bergler: Nach der Akquisition des Security-Dienstleisters Secaron wurde gerade die US-amerikanische OpenSky Corp. übernommen. Damit arbeiten jetzt 270 Spezialisten für IT-Security beim TÜV Rheinland. Ihren Umsatz haben Sie damit verdoppelt. Welche Rolle spielt das Thema jetzt bei Ihnen?

Olaf Siemens: Eine große. Für TÜV Rheinland ist Informationssicherheit eines der wichtigsten strategischen Geschäftsfelder der Zukunft, weil sie für Unternehmen und Organisationen einer der erfolgsentscheidenden Faktoren ist. Wir gehen davon aus, dass die Nachfrage nach externem Know-how angesichts der dynamischen Risikolage noch zunehmen wird.

TÜV Rheinland hat seine Gesellschaft für Informationssicherheit bereits 2000 gegründet, seitdem investieren wir in den Ausbau unserer Position in diesem Markt, 2013 haben wir dies noch einmal verstärkt. Seit 2014 sind wir der führende unabhängige Anbieter für Informationssicherheit auf dem deutschen Markt, auch international streben wir eine führende Rolle an. In den kommenden vier Jahren wollen wir den Umsatz in diesem Bereich noch deutlich steigern.

Dr. Bergler: Warum die Investition in den USA?

Siemens: Der US-Markt ist der wichtigste und größte Markt für IT- und IT- Security-Lösungen, noch vor Europa, Asien, dem Mittleren Osten oder Lateinamerika. Analysten erwarten bis 2023 Investitionen bis zu 93,6 Milliarden US-Dollar in Cyber-Security. Außerdem sind die USA die Wiege zahlreicher wichtiger Innovationen in der IT-Security.

Umso wichtiger ist es für uns, auch dort präsent zu sein, um Innovationen für unsere Kunden schneller und flexibler umsetzen zu können. OpenSky wird als eigenständige Business Unit unter der Führung ihres CEO Roger Levasseur weiterarbeiten.

Dr. Bergler: Welche Schwerpunkte werden Sie innerhalb der bei TÜV Rheinland setzen?

Siemens: Unsere Spezialisten decken das komplette Spektrum ab: von der Analyse über Konzeption und Implementierung bis hin zur operativen Unterstützung oder Zertifizierung von Unternehmen. Zu unseren Kerngeschäftsfeldern zählen die Strategische Informationssicherheit, Qualität und Sicherheit für Applikationen und Portale, Mobile und Network Security sowie die IT-Sicherheit in Industrieanlagen und kritischen Infrastrukturen.

Das aktuelle Kompetenz- und Leistungs-Portfolio beinhaltet Governance, Risk und Compliance Management, Konzeption und Implementierung technischer Sicherheitsarchitekturen und -lösungen sowie die Überprüfung von Sicherheitsinfrastrukturen, darunter Penetrationstests und Analysen sowie Audits. Außerdem bieten wir die Zertifizierung von Systemen und Anwendungen an, allerdings nur, wenn wir zuvor keine Beratung geleistet haben.

Im laufenden Jahr werden wir uns vor allem auf die Abwehr gezielter komplexer Angriffe, so genannter APTs, konzentrieren, daneben werden Qualität und Sicherheit in der Cloud sowie Application Security und die Absicherung von kritischen Infrastrukturen und Produktionsanlagen für uns eine wesentliche Rolle spielen.

(ID:42535303)