Definition Authentisierung, Authentifizierung und Autorisierung Was ist Authentifizierung?

Von Dipl.-Ing. (FH) Stefan Luber tutanch

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Die Authentifizierung sorgt im Computer- und Internetumfeld dafür, dass die Identität eines Benutzers gegenüber einem System nachgewiesen und verifiziert werden kann. Dieser Vorgang lässt sich in Authentisierung und Authentifizierung aufteilen und ist Bestandteil der AAA-Services.

Authentifizierung bedeutet die Verifizierung der Identität eines Benutzers oder Systems gegenüber anderen IT-Systemen.
Authentifizierung bedeutet die Verifizierung der Identität eines Benutzers oder Systems gegenüber anderen IT-Systemen.
(Bild: / CC0)

Die Begriffe Authentisierung, Authentifizierung und Autorisierung werden missbräuchlich oft synonym verwendet, obwohl es sich um klar voneinander abgrenzbare Vorgänge handelt. Für den Nachweis und die Verifizierung von Identitäten sowie der Zuteilung der Nutzerberechtigungen im IT-Umfeld kommen Authentisierung, Authentifizierung und Autorisierung gemeinsam zum Einsatz. Kommt noch die Abrechnung der Nutzung (Accounting) mit hinzu, werden die Services als Triple-A-Services (AAA-Services) für Authentifizierung, Autorisierung und Accounting bezeichnet.

Der erste Schritt zur Authentifizierung stellt die Authentisierung dar. Ein Benutzer legt mit der Authentisierung einen Nachweis einer bestimmten Identität vor, die vom System zu verifizieren und zu bestätigen ist. Einfache Authentisierungsmethoden verwenden beispielsweise eine Benutzerkennung und ein Passwort für das Nachweisen einer Identität.

Auf die Authentisierung folgt die Authentifizierung. Sie stellt die eigentliche Prüfung der vom Nutzer behaupteten Identität dar. Die Authentifizierung führt eine vertrauenswürdige Instanz wie der Identity-Provider aus. Er ist in Besitz geeigneter Informationen, um die Identität des Users anhand der mitgeteilten Merkmale zweifelsfrei zu verifizieren.

Ist die Authentifizierung abgeschlossen und die Identität vom System bestätigt, übernimmt die Autorisierung die eigentliche Zuteilung der Zugriffsberechtigungen des Users. Hierfür sind im System für jede Identität Informationen oder Regeln für die gewünschten Zugriffsberechtigungen hinterlegt. Nach der Autorisierung kann der Benutzer bestimmte Leistungen oder Services nutzen. Lässt sich die Identität nicht bestätigen oder es sind keine Zugriffsrechte für eine Identität im System hinterlegt, wird die Nutzung untersagt.

Gängige Methoden der Authentifizierung

Im IT-Umfeld haben sich verschiedene Methoden der Authentifizierung etabliert. Neben der einfachen Zwei-Faktor-Authentifizierung mit Usernamen und Passwort existieren so genannte Mehr-Faktor-Methoden, bei denen der User weitere Merkmale besitzen und nachweisen muss. Es kann hierfür nötig sein, in Besitz eines physischen Gegenstands wie eines Security-Tokens zu sein. Weitere Merkmale sind zum Beispiel biometrische Merkmale wie der Fingerabdruck, das Gesicht oder die Augeniris.

Das Authentisieren eines Benutzers ist also auf drei verschiedene Wege möglich:

  • Der User besitzt Kenntnis über geheime Informationen wie ein Passwort
  • Der User ist in Besitz eines einzigartigen Identifzierungsgegenstands wie eines Security-Tokens
  • Der User ist selbst das Identifizierungsobjekt und besitzt eindeutige biometrische Merkmale

Um höchste Sicherheitsstandards für den Zugriff auf Systeme zu realisieren, lassen sich die Merkmale miteinander zu einer Multi-Faktor-Authentifizierung kombinieren. In diesem Fall muss der User beispielsweise geheime Informationen kennen, einen Security Token besitzen und gleichzeitig seine biometrischen Merkmale nachweisen.

Authentifizierung als Service im Computer- und Cloud-Umfeld

Die Authentifizierung im Computer- und Cloudumfeld leisten in modernen Systemen eigene Services und Infrastrukturen. Diese werden als AaaS (Authentication as a Service) und AAI (Autorisierungs-Infrastruktur) bezeichnet. In großen Unternehmen kommen zentralisierte Identity- und Access Management-Systeme (IAM-Systeme) zum Einsatz, die sämtliche Identitäten und Zugriffsberechtigungen zentralisiert und übergeordnet verwalten.

Der Authentifizierungsservice fungiert als eigene Instanz, auch Identity-Provider genannt, zwischen den Benutzern und den Diensten, auf die Zugriff zu erteilen ist. Damit ein User Services und Leistungen des Systems nutzen kann, wird er zur Authentifizierung zu dieser Instanz weitergeleitet. Diese verifiziert den Nutzer und meldet die erfolgreiche Verifizierung dem jeweiligen Dienst. Da der IT-Dienst dem Identity-Provider vertraut, erteilt er dem Benutzer die angeforderte Zugriffsberechtigung.

Eines der Verfahren, dass auf diese Art und Weise arbeitet ist OpenID. Es handelt sich dabei um einen dezentral organisierten Authentifizierungsservice für webbasierte Dienste. OpenID ermöglicht das Single Sign-On-Prinzip, bei dem sich ein Nutzer nur einmalig gegenüber dem OpenID-Provider authentifizieren muss und sich anschließend ohne weitere Angabe von Benutzernamen und Passwort an allen dem OpenID-Provider vertrauenden Websites anmelden kann.

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