Definition Exploit (Ausnutzung von Schwachstellen) Was ist ein Exploit?
Ein Exploit zeigt Sicherheitslücken von Software auf und ermöglicht deren Ausnutzung. Exploits stellen ein Werkzeug für Hacker dar, um in Computersysteme einzudringen und sie zu manipulieren. Sie können auch zur Beseitigung der Schwachstellen genutzt werden.
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Ein Exploit stellt eine systematische Möglichkeit dar, aufgrund von Schwachstellen oder Sicherheitslücken der Software in Computersysteme einzudringen. Es kann sich dabei sowohl um die rein theoretische Beschreibung der Schwachstelle als auch um einen ausführbaren oder einsetzbaren Programmcode zur direkten Verwendung handeln.
Für Hacker sind Exploits wichtige Werkzeuge, um unbefugten Zugriff auf einen Computer zu erlangen und diesen zu manipulieren. Exploits kommen darüber hinaus zum Einsatz, um Sicherheitslücken zu dokumentieren und für deren Beseitigung mittels eines Patches oder Updates zu sorgen. In vielen Fällen basieren Exploits auf so genannten Pufferüberläufen, die es ermöglichen, Programmcode in einem nicht dafür vorgesehenen Speicherbereich des Rechners mit privilegierten Userrechten (Administratorrechten) auszuführen. Viele Exploits machen sich zudem unsauber programmierte Schnittstellen zunutze, mit denen eigener Code zur Ausführung gebracht werden kann.
Exploits sind nicht nur für Hacker wichtig, sondern lassen sich zur Absicherung von Computersystemen vielseitig nutzen. Mit Hilfe der Exploits können Rechner auf bekannte Sicherheitslücken geprüft werden. Sind bereits Updates oder Patches für bekannte Schwachstellen im System installiert, ist mit dem Exploit die Wirksamkeit dieser Patches verifizierbar. Exploit-Pakete sammeln eine Vielzahl verschiedener Schwachstellen in einem einzigen Programm. Ein Rechner ist dadurch auf eine große Zahl von Schwachstellen prüfbar. Für Angreifer erhöht sich durch den Einsatz eines Exploit-Pakets die Wahrscheinlichkeit für die Ausführung seines Schadcodes.
Einteilung von Exploits nach Angriffsart und zeitlichen Aspekten
Es existiert eine Vielzahl verschiedener Exploits. Abhängig von der verwendeten Angriffsart und zeitlichen Aspekten lassen sich die Exploits unterschiedlich klassifizieren. Oft genannte Exploit-Arten sind beispielsweise:
- Remote ausgeführte Exploits
- Lokale ausgeführte Exploits
- Denial-of-Service-Exploits (DoS-Exploits)
- SQL-Injection-Exploits
- Command-Execution-Exploits
- Zero-Day-Exploits
Remote-Exploits zielen auf Schwachstellen der Netzwerksoftware und verwenden manipulierte Datenpakete für ihre Angriffe. Ein lokaler Exploit ist direkt beim Öffnen einer Datei auf dem Rechner aktiv. In der harmlos wirkenden Datei (zum Beispiel ein Textverarbeitungs-Dokument oder ein Bild) kann Programmcode enthalten sein, der eine Schwachstelle des Computers ausnutzt. Denial-of-Service-Exploits (DoS-Exploits) führen keinen eigenen Programmcode auf den angegriffenen Systemen aus, sondern verursachen eine Überlastung der Anwendung. Mit Hilfe eines Command-Execution-Exploits wird Programmcode vom Angreifer gesteuert mit weitreichenden Rechten auf dem kompromittierten System ausgeführt. Webanwendungen, die auf Basis von SQL-Datenbanken ihre Funktionen ausführen, sind unter Umständen über SQL-Injection-Exploits angreifbar. Bei einem Zero-Day-Exploit handelt es sich um eine entdeckte Sicherheitslücke, die dem Hersteller der Software oder Hardware noch nicht bekannt ist. Sie kann daher frühestens beim ersten Angriff auf ein System entdeckt werden. Da der Hersteller erst einen Patch für das Exploit entwickeln muss, erhält der Angreifer mehr Zeit, um eine größere Anzahl von Rechnern zu manipulieren oder größeren Schaden anzurichten.
Mögliche Schutzmaßnahmen vor Exploits
Um sich vor Exploits zu schützen, sollten veröffentlichte Patches oder Updates zeitnah auf den Systemen installiert werden. So ist sichergestellt, dass der Rechner vor bereits bekannten Angriffsmustern sicher ist und Schwachstellen geschlossen sind. Exploits, die ihre Angriffe über das Internet ausführen, lassen sich durch entsprechende Vorkehrungen aussperren. Es können Firewalls oder Intrusion Detection und Intrusion Prevention Systeme zum Einsatz kommen, die Angriffsmuster erkennen und ungewollten Datenverkehr aus dem Internet direkt blockieren. Das Ausnutzen von bisher unbekannten Sicherheitslücken durch Zero-Day-Exploits ist in vielen Fällen nicht zu verhindern. Diese Angriffe lassen sich meist nur vermeiden, wenn bei der Entwicklung und Programmierung der Anwendungen hohe Qualitätskriterien gelten. Durch mehrstufige Testverfahren und ein hohes Maß an Sorgfalt werden systematisch Schwachstellen und Programmierfehler direkt bei der Softwareherstellung ausgeschlossen.
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