Definition Schwachstelle / Sicherheitslücke Was ist eine Sicherheitslücke?
Bei einer Sicherheitslücke handelt es sich um eine Schwachstelle von IT-Komponenten oder IT-Endgeräten. Sie wird durch Fehler in der Programmierung oder Codierung verursacht und lässt sich ausnutzen, um beispielsweise Schadcode auf Rechnersystemen einzuschleusen.
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Im Umfeld der Informationstechnik stellt eine Sicherheitslücke eine Schwachstelle auf Systemen wie Computern, Servern oder Netzwerkkomponenten dar. Die Schwachstelle wird zu einem potenziellen Sicherheitsrisiko, wenn sich über sie Schadcode auf den betroffenen Systemen ausführen lässt. Sicherheitslücken können in Betriebssystemen, Anwendungen oder in einer Firmware vorhanden sein. Ursache für die Schwachstelle sind Fehler in der Programmierung oder ein unzureichender Schutz des Systems. Die Sicherheitslücke lässt sich unter Umständen dafür nutzen, Daten von einem System zu entwenden, ein Gerät unter seine Kontrolle zu bringen, den Anwender auszuspionieren oder Daten zu manipulieren oder zu löschen.
Wie entstehen Sicherheitslücken?
Sicherheitslücken können verschiedene Ursachen haben. Oft sind Fehler bei der Programmierung für die Schwachstelle verantwortlich. Weitere Gründe für das Entstehen einer Sicherheitslücke sind die Verwendung von Software für einen nicht vom Programmierer vorgesehenen Zweck oder das Erweitern von Programmen mit Zusatzanwendungen wie Addons oder Plugins. Vor allem wenn bei der Konzeption von Programmen wichtige Sicherheitsaspekte vernachlässigt werden, steigt das Risiko von Schwachstellen in der Software. Oft sind knappe Budgets und hoher Zeitdruck Ursache hierfür. Softwaresysteme können so komplex sein, dass Fehler im Entwicklungsprozess kaum zu vermeiden sind. Fehlt dann eine effiziente Qualitätskontrolle, bleiben die Programmierfehler unentdeckt und die Sicherheitslücke gelangt zusammen mit der Software zum Anwender.
Welche Komponenten können von Sicherheitslücken betroffen sein?
Programmierfehler sorgen in den verschiedensten IT-Komponenten für Sicherheitslücken. Komponenten, die von einer solchen Schwachstelle betroffen sein können, sind:
- Betriebssysteme von Geräten wie Computer, Server, Smartphones, Tablets oder Smart Home Devices
- Softwareanwendungen wie Webbrowser, Virenprogramme, Office-Anwendungen oder E-Mail-Programme
- Softwareerweiterungen wie Plugins oder Addons
- Datenbanken und Datenbankmanagementsysteme
- Betriebssysteme von Netzwerkkomponenten wie Router, Switche, Firewalls oder Access-Points
- Firmware von elektronisch gesteuerten Geräten wie Kameras, Heizungssteuerungen, Fernseher oder intelligente Stromzähler
Wie werden Sicherheitslücken gefunden?
Sicherheitslücken können zufällig durch einen Anwender entdeckt werden. In den meisten Fällen wird nach Sicherheitslücken jedoch gezielt gesucht. Organisationen, die sich mit dem Aufspüren von Schwachstellen beschäftigen, können Softwarefirmen, Firmen aus dem Sicherheitsbereich oder Cyberkriminelle und Hacker sein. Ist eine Sicherheitslücke gefunden, kann sie geheim gehalten oder veröffentlicht werden. In einigen Bereichen ist es üblich, dass Softwarefirmen dem Entdecker einer Schwachstelle bei entsprechender Information eine Belohnung zahlen. Das Ausnutzen von Sicherheitslücken zum Schaden des Anwenders oder der Softwarefirma lässt sich dadurch vermeiden.
Wie lassen sich Sicherheitslücken ausnutzen?
In vielen Fällen ist ein Puffer- oder Speicherüberlauf die Ursache für eine Sicherheitslücke. Durch gezieltes Herbeiführen eines Speicherüberlaufs wird fremder Programmcode auf einem System ausführbar. Ein Exploit beschreibt, wie sich die Schwachstelle genau ausnutzen lässt, und stellt Werkzeuge oder Programmcode hierfür zur Verfügung. Kommt fremder Programmcode auf einem System zu Einsatz, ist dieses fast beliebig kompromittierbar. Daten lassen sich kopieren oder manipulieren, Anwendungen verändern oder die kompletten Systeme aus der Ferne steuern. In seltenen Fällen kann der über eine Schwachstelle eingeschleuste Code auch Hardwareschäden verursachen.
Wie lassen ich Sicherheitslücken schließen?
Sobald eine Sicherheitslücke bekannt ist, kann der Hersteller der Software einen Patch dafür entwickeln. Dieser lässt sich nachträglich installieren und schließt die Schwachstelle. Oftmals stellen die Hersteller komplette Software-Updates zur Verfügung, die eine Vielzahl von Schwachstellen gleichzeitig beseitigen und zusätzlich neue Funktionen integrieren. Existiert keine Korrektur für die Software, lässt sich die Schwachstelle unter Umständen mit Hilfe anderer Maßnahmen schließen. Beispielsweise kann über eine Firewall verhindert werden, dass die von der Sicherheitslücke betroffenen Schnittstellen oder Funktionen der Software ansprechbar sind.
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