Definition FIDO Was ist FIDO?

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FIDO steht für Fast IDentity Online. Es handelt sich um mehrere offene, lizenzfreie Standards und Protokolle der FIDO Alliance zur sicheren und komfortablen Online-Authentifizierung. Mithilfe der Protokolle ist eine passwortlose Zwei-Faktor-Authentifizierung basierend auf der Public-Key-Kryptographie möglich. Fast IDentity Online wird von zahlreichen Betriebssystemen, Browsern und Online-Services unterstützt. Die aktuelle Version des Standards ist FIDO2.

FIDO sind offene und lizenzfreie Standards zur sicheren und komfortablen Authentifizierung, zum Beispiel für passwortlose Zwei-Faktor-Authentifizierung mit Public-Key-Kryptographie.
FIDO sind offene und lizenzfreie Standards zur sicheren und komfortablen Authentifizierung, zum Beispiel für passwortlose Zwei-Faktor-Authentifizierung mit Public-Key-Kryptographie.
(Bild: gemeinfrei / Pixabay)

FIDO ist das Akronym für Fast IDentity Online. Es handelt sich um einen Satz offener, lizenzfreier Protokolle und Standards, die maßgeblich von der FIDO Alliance entwickelt wurden. Sie sollen eine sichere und komfortable Online-Authentifizierung ermöglichen. FIDO unterstützt die passwortlose Zwei-Faktor-Authentifizierung basierend auf der Public-Key-Kryptographie.

Die FIDO Alliance wurde im Jahr 2013 als gemeinnützige Organisation gegründet. Zum Konsortium mit Hauptsitz in Kalifornien gehören mittlerweile mehr als 250 Mitglieder. Darunter Technologieunternehmen, Dienstleister, Unternehmen aus der Finanzbranche sowie staatliche Institutionen und Behörden. Unter anderem sind Apple, Google, Microsoft, Amazon, PayPal, Facebook, Mastercard und viele weitere Unternehmen Mitglieder der FIDO Alliance.

Mit FIDO-kompatiblen Produkten und Services ist eine Anmeldung beispielsweise per Fingerabdruck, Stimme oder Aussehen möglich. Während des kompletten Anmeldevorgangs ist die Kommunikation verschlüsselt. Private Schlüssel und biometrische Merkmale der User werden niemals weitergegeben und verbleiben auf den lokalen Geräten. Gängige Betriebssysteme, Browser und viele Online-Services unterstützen mittlerweile die Authentifizierung per Fast IDentity Online.

Prinzipielle Funktionsweise von Fast IDentity Online

Die FIDO-Standards und -Protokolle stützen sich auf Public-Key-Verschlüsselungsverfahren und die Multifaktor-Authentifizierung (MFA). Grundsätzlich werden die zur Authentifizierung genutzten Merkmale lokal auf dem Gerät des Anwenders gespeichert und verlassen dieses niemals. Faktoren, die zur Authentifizierung genutzt und miteinander kombiniert werden können, sind beispielsweise Wissen des Users wie Kennwörter, Besitz des Users wie Sicherheits-Token oder biometrische Merkmale des Users wie Fingerabdrücke. Ohne im Detail auf die genaue Funktionsweise und die verschiedenen FIDO-Protokolle und -Versionen einzugehen, lässt sich der prinzipielle Ablauf einer Authentifizierung folgendermaßen darstellen:

  • 1. Bei der Registrierung für eine Anmeldung bei einem Online-Service wird auf dem User-Endgerät ein Schlüsselpaar bestehend aus öffentlichem und privaten Schlüssel erzeugt.
  • 2. Der öffentliche Schlüssel wird beim Online-Service eingetragen, der private Schlüssel verbleibt auf dem Endgerät.
  • 3. Bei der Authentifizierung erbringt das Endgerät den Nachweis, dass es im Besitz des privaten Schlüssels ist.
  • 4. Der User ermöglicht diesen Nachweis, indem er den Vorgang beispielsweise lokal durch Nutzerinteraktion und Zwei-Faktor-Authentifizierung per Fingerabdruck, Stimme oder Aussehen freigibt.

Die verschiedenen Versionen

Der erste Standard FIDO v1.0 erschien im Jahr 2014. Er schuf die Grundlagen für eine sichere, passwortlose Authentifizierung. Bestandteil dieser ersten Version waren FIDO U2F (Universal Second Factor) und FIDO UAF (Universal Authentication Framework).

FIDO2 wurden in Zusammenarbeit zwischen der FIDO Alliance und dem W3C (World Wide Web Consortium) entwickelt. Es nutzt den W3C-Web-Authentification-Standard (WebAuthn) und das Client to Authenticator Protocol (CTAP) der FIDO Alliance. FIDO2 bietet eine sichere, passwortlose Mehrfaktor-Authentifizierung und erlaubt die Verwendung von Zweitfaktoren wie biometrische Merkmale, Hardware-Keys, Smart-Cards oder TPM-Module (Trusted Platform Module). Mittlerweile unterstützen viele Betriebssysteme wie Windows, iOS oder Android und Webbrowser wie Chrome, Edge oder Firefox FIDO2.

Vorteile einer Authentifizierung mit Fast IDentity Online

  • höherer Sicherheitslevel der Authentifizierung (Verschlüsselung der kompletten Kommunikation, private Schlüssel verlassen Endgeräte nicht, keine unsicheren Passwörter)
  • Schutz vor Phishing-Angriffen und verlorenen oder gestohlenen Passwörtern dank passwortloser Anmeldung
  • hoher Benutzerkomfort bei der Authentifizierung
  • kein Generieren, Merken und Verwalten von Passwörtern notwendig
  • Einhaltung gesetzlicher Vorgaben wie die Zahlungsdiensterichtlinie (PSD2) der Europäischen Union

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