Definition Infrastructure-as-a-Service | IaaS Was ist Infrastructure-as-a-Service (IaaS)?

Von Dipl.-Ing. (FH) Stefan Luber Lesedauer: 3 min |

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Infrastructure-as-a-Service ist neben Software-as-a-Service und Platform-as-a-Service eines der drei klassischen Servicemodelle des Cloud-Computings. Es stellt Nutzern die typischen Leistungen einer Rechenzentrumsinfrastruktur als Service aus einer privaten, öffentlichen oder hybriden Cloud zur Verfügung. Zu diesen Leistungen zählen Rechenleistung (Computing), Speicherplatz (Storage) und Netzwerkressourcen (Networking). Die Abrechnung der Leistungen erfolgt in der Regel nutzungsbasiert.

IaaS (Infrastructure-as-a-Service) ist eines der drei klassischen Servicemodelle des Cloud-Computings, bei dem Rechenzentrumsinfrastrukturleistungen als Service aus der Cloud genutzt werden.
IaaS (Infrastructure-as-a-Service) ist eines der drei klassischen Servicemodelle des Cloud-Computings, bei dem Rechenzentrumsinfrastrukturleistungen als Service aus der Cloud genutzt werden.
(Bild: gemeinfrei / Pixabay)

IaaS ist das Akronym für Infrastructure-as-a-Service. Es handelt sich neben Software-as-a-Service (SaaS) und Platform-as-a-Service (PaaS) um eines der drei klassischen Servicemodelle des Cloud-Computings. Bereitgestellt werden typische Leistungen einer Rechenzentrumsinfrastruktur wie Rechenleistung (Computing), Speicherplatz (Storage) und Netzwerkressourcen (Networking). Die Services werden in einer öffentlichen, privaten oder hybriden Cloud von Cloud-Providern verantwortet und in virtualisierten, mandantenfähigen Umgebungen betrieben.

Der Zugriff auf die Infrastrukturleistungen ist über private oder öffentliche Netzwerke, wie das Internet, möglich. In Service Level Agreements (SLA) zwischen Kunden und Anbietern sind Rahmenbedingungen und Leistungsmerkmale wie Verfügbarkeiten, Entstörzeiten oder Eskalationsstufen geregelt. Die Abrechnung der Leistungen erfolgt in der Regel nutzungsbasiert in einem Abomodell. IaaS bietet den Vorteil, dass sich die bezogenen Leistungen flexibel dem Bedarf anpassen lassen. Es muss keine eigene Hard- und Software für Infrastrukturleistungen angeschafft, betrieben und gewartet werden. Zu den großen namhaften Anbietern von IaaS zählen zum Beispiel Microsoft, Amazon, Google, IBM oder Oracle.

Die weiteren klassischen Servicemodelle des Cloud-Computings

Infrastructure-as-a-Service ist eines der drei klassischen Servicemodelle des Cloud-Computings. IaaS stellt die unterste Ebene an Services des Cloud-Computings dar. Darüber sind die Servicemodelle Platform-as-a-Service (PaaS) und Software-as-a-Service (SaaS) angesiedelt. PaaS stellt Laufzeit- und Programmierumgebungen als Service aus der Cloud zur Verfügung. Mit diesen Leistungen lassen sich zum Beispiel Anwendungen mit Softwaretools entwickeln und in einer bestimmten Softwareumgebung ausführen. SaaS repräsentiert die oberste Ebene an Services des Cloud-Computings. SaaS stellt cloudbasiert Anwendungen und Software bereit. Einige Definitionen zählen auch Function-as-a-Service (FaaS) und Serverless Computing zu den klassischen Servicemodellen des Cloud-Computings.

Die verschiedenen IaaS-Ressourcen

Die im Rahmen von IaaS bereitgestellten Ressourcen lassen sich in die drei Hauptkategorien Computing, Storage und Networking einteilen. Zu Computing zählen Rechenleistung von CPUs oder GPUs und der zur Ausführung benötigte interne RAM-Arbeitsspeicher. Typische Storage-Ressourcen sind Blockspeicher, Dateispeicher oder Objektspeicher auf virtualisierten Storage-Systemen wie Festplatten, Arrays, SSDs, NAS oder SAN. Networking-Ressourcen umfassen die typischen Netzwerkleistungen und -funktionen von Routern, Switches, Load-Balancern, Proxys, Gateways und anderen Netzkomponenten.

Liefermodelle für Infrastructure-as-a-Service

IaaS ist in den drei grundsätzlichen Liefermodellen aus einer Public Cloud, Private Cloud oder Hybrid Cloud verfügbar. Leistungen einer Public Cloud sind für die Allgemeinheit verfügbar und über das öffentliche Internet erreichbar. Viele Kunden nutzen die gleiche Cloud-Plattform parallel. Eine Private Cloud wird exklusiv für bestimmte Kunden oder Kundengruppen betrieben und ist über private Netzwerkverbindungen erreichbar. Oft tritt die unternehmenseigene IT-Abteilung als Cloud-Anbieter auf und übernimmt die Bereitstellung und den Betrieb der Ressourcen. Es kann sich aber auch um einen externen Dienstleister handeln, der die Private Cloud exklusiv betreibt. In einer Hybrid Cloud lassen sich die Services von privaten und öffentlichen Clouds miteinander kombinieren. Kunden können von den Vorteilen beider Cloud-Modelle gleichzeitig profitieren, indem sie einige Infrastrukturleistungen aus der privaten und andere aus der öffentlichen Cloud beziehen. So lassen sich sensible Ressourcen in der privaten Umgebung schützen und weniger kritische Ressourcen kostengünstig in einer öffentlichen Umgebung ausführen.

Vor- und Nachteile von Infrastructure-as-a-Service

Typische Vorteile von Infrastructure-as-a-Service sind:

  • keine Investitionen in eigene Hard- oder Software notwendig
  • kein Aufwand und Know-how-Bedarf für den Betrieb und die Wartung eigener Infrastruktur
  • schnelle Bereitstellung der Infrastrukturressourcen
  • Ressourcen lassen sich flexibel und in großem Umfang skalieren
  • transparente, nutzungsabhängige Kosten
  • Infrastruktur wird vom Anbieter voll gemanagt
  • Leistungen werden in professionellen Cloud-Rechenzentren weltweit verteilt produziert
  • Cloud-Plattformen professioneller Anbieter nutzen moderne und aktuelle Technologien
  • Services der Public Cloud sind über das Internet von überall erreichbar

Als Nachteile von IaaS lassen sich aufführen:

  • es entsteht eine gewisse Abhängigkeit vom Cloud-Anbieter, seinen Produkten, seinen Preisen, der Verfügbarkeit seiner Services und seinen Qualitäts- und Sicherheitsstandards
  • der Wechsel des Anbieters kann mit hohem Aufwand verbunden sein
  • der Cloud-Kunde hat nicht mehr die komplette Hoheit über die Systeme und Daten
  • es entstehen unter Umständen Probleme mit Datenschutzvorgaben und Compliance-Richtlinien
  • die Nutzung von Services über das öffentliche Internet kann aufgrund von Verzögerungen und zu niedrigen Bandbreiten zu Problemen führen
  • es entsteht Aufwand in der Ausarbeitung und Überwachung von Service Level Agreements
  • öffentlich erreichbare Cloud-Services bieten Angriffsfläche für Cyberattacken
  • unter Umständen wird die Performance der bezogenen Services durch andere Kunden der Plattform beeinflusst

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