Definition Operational Technology (OT) Was ist Operational Technology (OT)?
Zur Operational Technology zählen Software und Hardware zur Überwachung und Steuerung industrieller Anlagen oder physischer Maschinen und ihrer Prozesse. In der Vergangenheit waren dies oft proprietäre, in abgeschotteten Umgebungen betriebene Lösungen. Die Digitalisierung und das Internet der Dinge lassen die klassische IT mit der Operational Technology verschmelzen. Diese Verschmelzung wird als IT/OT-Konvergenz bezeichnet.
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Operational Technology lässt sich mit "operative Technologie" ins Deutsche übersetzen. Die Abkürzung lautet OT. Zur Operational Technology zählen Software und Hardware zur Überwachung und Steuerung industrieller Anlagen oder physischer Maschinen und ihrer Prozesse. Diese Technologien haben sich ursprünglich aus mechanischen Steuerungen und Steuergeräten entwickelt. Sie wandelten sich durch den technischen Fortschritt zu elektronischen Lösungen, die vernetzt und digitalisiert wurden. In der Vergangenheit waren die Hard- und Software oft proprietäre Lösungen, die in abgeschotteten Umgebungen betrieben wurde.
Die OT war von den IT-Systemen eines Unternehmens getrennt und verwendete proprietäre Protokolle, Interfaces und Technologien. Die Digitalisierung, Fortschritte in den Netzwerktechnologien und das Internet der Dinge (IoT) lassen die operativen Technologie mehr und mehr mit der klassischen IT verschmelzen. Diese Verschmelzung wird als IT/OT-Konvergenz bezeichnet. Sie bringt zahlreiche Vorteile mit, ist aber auch mit Risiken und technischen Herausforderungen verbunden. Die IT/OT-Konvergenz ist eine wichtige Grundlage für die vernetzten Prozesse der Industrie 4.0 und bietet neue Möglichkeiten wie Predictive Maintenance oder echtzeitfähige Prozessabläufe. Anforderungen an die OT sind hohe Verfügbarkeit, Zuverlässigkeit und Sicherheit. In kritischen Infrastrukturen (KRITIS) ist es besondere Aufgabe der Betreiber, die operativen Technologien zu schützen.
Abgrenzung der Begriffe Informationstechnologie (IT) und operative Technologie (OT)
Die IT/OT-Konvergenz führt zu einer zunehmenden Verschmelzung von IT und OT. Dennoch lassen sich beide Begriffe voneinander abgrenzen. Zu den Informationstechnologien zählen alle Technologien, Systeme und Komponenten inklusive Hard- und Software, Computer, Server, Speichergeräte und Netzwerke, die zur Datenverarbeitung zum Einsatz kommen. Informationstechnologie ist der Oberbegriff für diese Systeme und Prozesse zur Datenverarbeitung. Die IT ist in der Lage, die produktiven oder betriebswirtschaftlichen Abläufe in einem Unternehmen abzubilden, auszuführen, zu unterstützen und zu steuern. Die Operational Technology konzentriert sich auf die Überwachung, Regelung und Steuerung von Maschinen und Anlagen inklusive ihrer Prozesse und der beteiligten physischen Geräte. Der Einsatz der Soft- und Hardware erfolgt produktionsnah. Die OT ist damit auf die operative Steuerung der Prozesse und Maschinen ausgerichtet.
Die Konvergenz von Informationstechnologie und Operational Technology
Der Begriff IT/OT-Konvergenz beschreibt die Verschmelzung von Informationstechnologie und Operational Technology. In der Vergangenheit kamen für die OT proprietäre Schnittstellen, Protokolle und Technologien in geschlossenen Systemen zum Einsatz. Digitale Steuerkomponenten waren zwar mit den Anlagen und Maschinen vernetzt, nutzten aber eigene, von der Ethernet- und IP-basierten IT getrennte Bus- und Kommunikationssysteme. Das Internet der Dinge und die zunehmende Verbreitung von IP- und Ethernet-basierten Vernetzungstechnologien auch im industriellen Umfeld lassen klare Trennlinien zwischen IT und OT mehr und mehr verschwinden. Durch die Konvergenz entstehen neue Möglichkeiten für eine effizientere Steuerung der Maschinen und Anlagen sowie ihrer Prozesse. Die IT/OT-Konvergenz ermöglicht Lösungen wie die Remote-Steuerung der Maschinen oder Prozesse über das Internet, die direkte M2M-Kommunikation (Machine-to-Machine-Kommunikation) oder die Einbindung fortschrittlicher Verfahren wie die Künstliche Intelligenz (KI), das Machine Learning (ML) oder Big Data. Gleichzeitig ergeben sich einige Risiken und Herausforderungen. Die Abkehr von geschlossenen, proprietären Systemen führt zu einem größeres Risiko, Opfer von Cyberangriffen zu werden. So können Produktionsanlagen und kritische Infrastrukturen (KRITIS) in den Fokus externer oder interner Angreifer geraten. Im Fall von kritischen Infrastrukturen kann dies Menschenleben, die Umwelt oder den wirtschaftlichen Wohlstand gefährden und zur Instabilität der öffentlichen Ordnung führen. Daher bestehen an KRITIS-Betreiber besondere Anforderungen, die operativen Technologien vor Manipulation oder unbefugter Nutzung zu schützen.
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