Definition UTM Was ist Unified Threat Management (UTM)?

Autor / Redakteur: Dipl.-Ing. (FH) Stefan Luber / Peter Schmitz

Unified Threat Management bezeichnet eine Sicherheitslösung, die mehrere Sicherheitssysteme und -funktionen in einer einzigen Appliance bereitstellt. Bestandteile von UTM sind Firewalls, IDS- und IPS-Systeme, Virenschutz, Gateways, VPNs, Spamfilter und Contentfilter.

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Unter Unified Threat Management (UTM) versteht man die Konsolidierung mehrerer Sicherheitssysteme und die Bereitstellung umfassender Sicherheitsfunktionen in einer Sicherheitslösung.
Unter Unified Threat Management (UTM) versteht man die Konsolidierung mehrerer Sicherheitssysteme und die Bereitstellung umfassender Sicherheitsfunktionen in einer Sicherheitslösung.
(Bild: Pixabay / CC0 )

Bei Sicherheitslösungen lässt sich zwischen Specialized Security Appliances (SSA) und Unified Threat Management Appliances (UTMA) unterscheiden. Während Specialized Security Appliances für spezielle Sicherheitsaufgaben konzipiert sind, vereinen Unified Threat Management Appliances mehrere Sicherheitsfunktionen in einer gemeinsamen Plattform. UTM ist dadurch in der Lage, durch ein einzelnes System an einem zentralen Ort für Sicherheit in einem Netzwerk zu sorgen. Es werden unterschiedliche Technologien in einer Appliance konsolidiert und gemeinsam gemanagt. Der Betrieb von separaten Sicherheitsprodukten wie Firewalls oder IDS- und IPS-Systemen entfällt.

Bestandteil einer UTM-Appliance sind beispielsweise Antivirusfunktionen, Spamfilter, Contentfilter, Firewallfunktionen, VPN-Funktionen oder Intrusion Detection und Intrusion Prevention Funktionen. Für Administratoren ergibt sich der Vorteil, dass nur ein einziges System zu installieren und zu betreuen ist. Auf dem Markt sind UTM-Lösungen von namhaften Herstellern wie beispielsweise Check Point, Cisco, Fortinet, Juniper Networks und Sophos erhältlich. Ist ein leistungsfähiges Unified Threat Management im Unternehmensnetzwerk installiert, lassen sich unternehmensspezifische Sicherheitsstrategien oder -konzepte schneller und mit geringerem administrativen Aufwand umsetzen. Die Sicherheitsarchitektur wird integrativ und bündelt eine Vielzahl an Funktionen unter einer gemeinsamen Oberfläche.

Häufige Bestandteile eines UTM-Systems

Die Architektur von Unified Threat Management Lösungen ist serviceorientiert und stellt umfangreiche Sicherheitsfunktionen zur Verfügung, die sich in verschiedene Anwendungen und Dienste einbinden lassen. Neben dem Netzwerk selbst schützt das UTM-System E-Mail-Services, Datenübertragungen, Datenbanken, Webserver, Anwendungsserver oder Messenger- und Kurznachrichtendienste. Um all diese Aufgaben zu leisten, vereint die UTM-Appliance verschiedenste Sicherheitslösungen in einer gemeinsamen, funktionskombinierten Lösung. Bestandteile eines Unified Threat Management Systems können folgende Einzelfunktionen und -komponenten sein:

  • Firewalls
  • Intrusion Detection Systeme (IDS)
  • Intrusion Prevention Systeme (IPS)
  • Antiviren-Gateways, -Scanner und -Protectionsysteme
  • Internet-Gateways
  • VPN Gateways (Virtual Private Network Gateways)
  • Spamfilter
  • Contentfilter
  • Proxy-Funktionen
  • Network Address Translation (NAT)
  • Authentifizierungssysteme
  • Verschlüsselungssysteme
  • Quality of Service Funktionen (QoS)
  • Reportingfunktionen

Vorteile durch Unified Threat Management (UTM)

Unified Threat Management Systeme gewinnen aufgrund von immer komplexer werdender Bedrohungsszenarien mehr und mehr an Bedeutung. Grundsätzlich können unterschiedliche Teile des Netzwerks und der IT-Umgebung gleichzeitig mit Kombinationen von Schadsoftware und verschiedenen Angriffsmustern attackiert werden. Kommen bei solchen Angriffen viele verschiedene einzelne Sicherheitssysteme zum Einsatz, die getrennt verwaltet und aktualisiert werden, sind die Abwehrmaßnahmen nur wenig effektiv. Gerade wenn es um den Schutz vor neuen Formen von Schadsoftware geht, ist es oft kaum möglich, die Systeme unterschiedlicher Hersteller auf einen gemeinsamen aktuellen Stand zu bringen. Das Unified Threat Management bietet den Vorteil, dass eine zentrale Stelle für die Abwehr von Bedrohungen geschaffen wird, die die einheitliche Administration aller Einzelfunktionen gestattet. Komplexe Angriffe lassen sich leichter abwehren und das Gesamtsystem ist wesentlich schneller mit neuesten Abwehrstrategien versorgt. Der Hauptvorteil der UTM-Lösung liegt in der einfachen Installation und Verwendung. Administratoren können alle Security-Funktionen gleichzeitig auf dem Laufenden halten und müssen sich nicht mit Hard- und Software verschiedener Hersteller auseinandersetzen. Ein weiterer Vorteil liegt in geringeren Investitions- und Betriebskosten. Die durch eine komplexe Security-Landschaft verursachten hohen Kosten lassen sich durch ein UTM-Einzelsystem vermeiden, ein Grund, weshalb UTM-Systeme in der Regel vor allem bei kleineren Unternehmen zum Einsatz kommen.

Mögliche Nachteile des Unified Threat Managements

Das Unified Threat Management bietet zwar viele Vorteile, doch können durch den Einsatz einer zentralen Sicherheitslösung mit gebündelten Sicherheitsfunktionen auch Nachteile entstehen. Die UTM-Appliance kann unter Umständen zur zentralen Schwachstelle werden, wenn sie selbst Sicherheitslücken aufweist, nicht auf dem neuesten Stand ist oder eine Fehlkonfiguration besitzt. Oft ist es daher erforderlich, zusätzlich zum Unified Threat Management eine zweite Verteidigungslinie zu schaffen, um Angriffe zu eliminieren, die die zentrale Verteidigungsstellung überwunden haben. Zudem setzen gerade größere Unternehmen häufig auf einen Best-of-breed-Ansatz, bei dem für jeden Teilbereich die für das Unternehmen beste Einzellösung eingesetzt wird. Für sehr große Unternehmen ist bei UTM-Systemen teilweise auch die Performance der Systeme ein limitierender Faktor.

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