Definition XDR | Extended Detection and Response Was ist XDR?

Autor / Redakteur: Dipl.-Ing. (FH) Stefan Luber / Peter Schmitz

Extended Detection and Response (XDR) ist ein Sicherheitskonzept zur erweiterten Erkennung und Abwehr von Sicherheitsbedrohungen über die komplette IT-Infrastruktur eines Unternehmens hinweg. Im Gegensatz zu Endpoint Detection and Response (EDR) konzentriert sich XDR nicht nur auf Endgeräte, sondern integriert auch Server, Netzwerke, Anwendungen und Cloud-Services in die Gefahrenerkennung und -abwehr.

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XDR ist die erweiterte Bedrohungserkennung und -abwehr nicht nur für Endpoints, sondern über die komplette IT-Infrastruktur eines Unternehmens hinweg.
XDR ist die erweiterte Bedrohungserkennung und -abwehr nicht nur für Endpoints, sondern über die komplette IT-Infrastruktur eines Unternehmens hinweg.
(Bild: gemeinfrei / Pixabay )

Extended Detection and Response, abgekürzt XDR, ist ein noch recht junges Sicherheitskonzept. Der Begriff wurde im Jahr 2018 unter anderem vom US-amerikanischen Unternehmen Palo Alto Networks und Gartner-Analysten geprägt. Mittlerweile existieren einige Produkte, die dieses Sicherheitskonzept umsetzen. Die deutsche Übersetzung lautet "erweiterte Erkennung Reaktion". Es handelt sich um einen konzeptionellen und technischen Ansatz aus dem Sicherheitsumfeld, der das Erkennen und Abwehren von Sicherheitsbedrohungen über die komplette IT-Infrastruktur eines Unternehmens hinweg ermöglicht.

Im Gegensatz zu Vorgängerkonzepten wie EDR (Endpoint Detection and Response) konzentriert sich XDR nicht nur auf die Gefahrenerkennung und -abwehr bei Endgeräten, sondern integriert alle IT-Schichten, -Anwendungen und -Geräte wie Server, Netzwerke, Applikationen und Cloud-Services in ein einheitliches, transparentes Sicherheitsmanagement. Die Sicherheit der IT-Infrastruktur wird nicht mehr nur in Teilbereichen, sondern ganzheitlich betrachtet. Das System sammelt, korreliert und analysiert Daten der einzelnen Komponenten und nutzt die erhaltenen Informationen für automatisierte oder manuelle Maßnahmen zur Gefahrenabwehr. XDR ist kein rein reaktives Konzept, sondern kann auch proaktiv handeln. Dem Sicherheitspersonal werden Security Dashboards für einen schnellen Überblick über die Sicherheits- und Gefahrenlage zur Verfügung gestellt. Ziel von Extended Detection and Response ist es, für ein hohes Sicherheitsniveau der IT-Infrastruktur zu sorgen und Schäden durch Datenschutzverletzungen, Datenverlust und andere Cyber-Gefahren zu verhindern.

In Extended Detection and Response eingebundene Systeme und Komponenten

XDR konzentriert sich nicht nur auf die Sicherheit der Endpoints. Die komplette IT-Infrastruktur eines Unternehmens wird berücksichtigt. Dazu zählen:

  • virtuelle und physische Server
  • Netzwerke und Netzwerkkomponenten wie Router und Switches
  • Anwendungen wie E-Mail, ERP-Anwendungen, Datenbanken etc.
  • Cloud-Services und Cloud-Workloads wie Computing, Storage, Software, Plattformen und Dienste

Abgrenzung zwischen XDR und EDR

Extended Detection and Response lässt sich als eine Erweiterung des EDR-Konzepts betrachten. EDR steht für Endpoint Detection and Response und konzentriert sich auf die Sicherheit der Endpunkte wie PCs oder Laptops. Im Gegensatz zu einfachen Antivirus-Lösungen ist EDR in der Lage, das Verhalten der Endpunkte aufzuzeichnen und zu analysieren. Angriffe auf die Cybersicherheit der Endgeräte und Malware lassen sich mit EDR aufgrund von verdächtigem Verhalten erkennen. Anstatt nach Malware und Virensignaturen zu suchen, identifiziert Endpoint Detection and Response Gefahren auf Basis des Endpoint-Verhaltens, um sie anschließend abzuwehren. XDR geht einen Schritt weiter, indem es alle Systeme, Komponenten und Layer in die Analyse und Gefahrenabwehr mit einbezieht. Wie EDR nutzt Extended Detection and Response Machine-Learning- und KI-Verfahren für Bedrohungsanalysen und automatisierte Reaktionen zur Gefahrenabwehr.

Vorteile von Extended Detection and Response

Durch die Einbeziehungen aller Systeme, Komponenten und Layer der IT-Infrastruktur erhöht XDR die Sichtbarkeit und den Kontext möglicher Gefahren der Cyber-Sicherheit. Die Sicht bleibt nicht auf Teilbereiche beschränkt und es entsteht ein umfassendes Bild der Sicherheitslage. Ereignisse lassen sich korrelieren, um mit priorisierten Maßnahmen schneller darauf zu reagieren. Dank der ganzheitlichen Sicht verbessern sich zudem die Möglichkeiten, proaktiv und automatisiert zu reagieren. Die Verantwortlichen für die IT-Sicherheit arbeiten effizienter und zielgerichteter. Das Sicherheitsmanagement wird zentralisiert und dadurch produktiver.

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