State of the Internet Q2 2017 Wieder mehr DDoS-Angriffe
Angriffe auf Webanwendungen und DDoS-Attacken (Distributed Denial of Service) sind wieder auf dem Vormarsch. Das zeigen die neu veröffentlichten Daten im „State of the Internet“ Sicherheitsbericht für das 2. Quartal 2017 von Akamai. Konkret konnten die Security-Experten das erneute Auftreten der PBot-DDoS-Malware nachweisen. Diese Schadsoftware verursachte die größte DDoS-Attacke im vergangenen 2. Quartal.
Anbieter zum Thema

Im Fall von PBot nutzten Cyberkriminelle einen Jahrzehnte alten PHP-Code, um den größten von Akamai gemessenen DDoS-Angriff des 2. Quartals 2017 zu erzielen. Den Angreifern gelang es dabei, ein kleines DDoS-Botnet zu erstellen, das einen DDoS-Angriff mit 75 Gigabit pro Sekunde (Gbit/s) durchführte. Obwohl das PBot-Botnet mit 400 Nodes relativ klein war, konnte es dennoch eine erhebliche Menge an Angriffstraffic generieren.
Eine weitere altbekannte Bedrohung ergab sich aus der Analyse des Enterprise Threat Research Teams von Akamai. Dieses untersuchte die Nutzung von Domain Generation Algorithms (DGA) in Command-and-Control-Malware-Infrastrukturen (C2). DGA trat zum ersten Mal 2008 im Zusammenhang mit dem Conficker-Wurm in Erscheinung und wird seit jeher häufig als Kommunikationstechnik für moderne Malwarebedrohungen verwendet. Das Akamai-Team fand für den „State of the Internet“-Sicherheitsbericht für das 2. Quartal 2017 heraus, dass infizierte Netzwerke 15 Mal höhere DNS-Abfrageraten als saubere Netzwerke generieren. Diese lassen sich durch die Abfrage der von der Malware zufällig generierten Domänen in den infizierten Netzwerken erklären. Da die meisten generierten Domänen nicht registriert waren, wurden durch die Abfrage aller Domänen eine Vielzahl von Ressourcen aufgewendet. Die Analyse von Verhaltensunterschieden zwischen infizierten und sauberen Netzwerken ist eine wichtige Methode, um Malwareaktivitäten zu erkennen.
Mirai trägt zur Kommerzialisierung von DDoS bei
Als das Mirai-Botnet im September des vergangenen Jahres entdeckt wurde, war Akamai eines der ersten Ziele. Die Unternehmensplattform war kontinuierlichen Angriffen des Mirai-Botnets ausgesetzt, konnte diese jedoch erfolgreich abwehren. Das Forschungsteam von Akamai hat sich die einzigartigen Einblicke in Mirai zunutze gemacht, um die verschiedenen Aspekte des Botnets zu studieren. Der Fokus im 2. Quartal lag dabei auf der C2-Infrastruktur. Die Forschungsergebnisse von Akamai deuten stark darauf hin, dass Mirai, ebenso wie andere Botnets, nun zur Kommerzialisierung von DDoS beitragen. Während viele C2-Nodes dedizierte Angriffe gegen ausgewählte IPs durchführten, führten sogar noch mehr sogenannte „Pay-for-Play“-Attacken durch. Dabei griffen die C2-Nodes von Mirai IPs kurzzeitig an, wurden inaktiv und tauchten anschließend wieder auf, um andere Ziele zu attackieren.
„Angreifer suchen stets nach Schwachstellen in der Abwehr von Unternehmen. Je verbreiteter und effektiver die Schwachstelle, desto mehr Energie und Ressourcen investieren die Hacker darin“, sagt Martin McKeay, Senior Security Advocate bei Akamai. „Ereignisse, wie das Mirai-Botnet, die Exploits von WannaCry und Petya, die stetige Zunahme von SQLi-Angriffen und die Rückkehr von PBot zeigen uns, dass Angreifer nicht immer nur neue Methoden ausprobieren, sondern auch gerne auf Altbewährtes zurückgreifen.“
Über die Studie
Der „State of the Internet“-Sicherheitsbericht für das 2. Quartal 2017 kombiniert Angriffsdaten aus der globalen Infrastruktur von Akamai und spiegelt die Forschung verschiedenster Teams im gesamten Unternehmen wider. Darüber hinaus bietet der Bericht Analysen zur aktuellen Cloudsicherheit und Bedrohungslandschaft sowie Einblicke zu Angriffstrends basierend auf den Daten der Akamai Intelligent Platform. Die am „State of the Internet“-Sicherheitsbericht beteiligten Personen sind Sicherheitsexperten aus den verschiedensten Abteilungen von Akamai. Hierzu zählen u. a. das Intelligence Response Team (SIRT), die Threat Research Unit sowie die Bereiche Information Security und Custom Analytics.
(ID:44857866)