IAIT-Praxistest: Veritas Backup Exec Version 16 Zentrale Datensicherung für alle Komponenten
Mit Backup Exec bietet Veritas eine Cloud-fähige Datensicherungslösung an, die nicht nur physische, sondern auch virtuelle Umgebungen vor Datenverlusten schützen kann. Um die Arbeit mit Backup Exec so einfach wie möglich zu gestalten, hat der Hersteller die Management-Konsole mit umfassenden Dashboard-Ansichten ausgestattet, so dass die zuständigen Mitarbeiter stets darüber im Bilde sind, was in ihren Umgebungen vorgeht.
Anbieter zum Thema

Mit Backup Exec bietet Veritas eine Cloud-fähige Datensicherungslösung an, die nicht nur physische, sondern auch virtuelle Umgebungen vor Datenverlusten schützen kann. Der Hersteller verfolgt mit dem Produkt den Ansatz, eine Lösung bereit zu stellen, die alle Unternehmensdaten über eine einzige Konsole sichert und die Backup-Umgebungen durch das Überflüssigmachen spezieller Nischen-Tools für besondere Einsatzgebiete homogenisiert. Wir haben und im Testlabor angesehen, welche Funktionen das Produkt mitbringt und was es in der Praxis leistet.
Backup Exec sichert nicht nur die auf den Servern und Clients im Netz gespeicherten Daten lokal (auf Bandlaufwerken und Disks) oder in die Cloud (Amazon S3, Google Cloud und Microsoft Azure), sondern ist auch dazu in der Lage, virtuelle Installationen mit ins Backup aufzunehmen, egal ob die betroffenen virtuellen Maschinen (VMs) laufen oder nicht. Dabei unterstützt die Lösung nicht nur Vmware vSphere, sondern auch Microsofts Hyper-V.
Die Wiederherstellungsfunktionen wurden sehr flexibel gestaltet, so dass die Administratoren jederzeit dazu in der Lage sind, einzelne Anwendungsobjekte – beispielsweise für Microsoft Exchange, das Active Directory und SharePoint – zurück zu spielen.
Deduplizierungsfunktionen reduzieren im Betrieb den Speicherbedarf, verringern die Netzwerklast und verkürzen die Backup-Fenster. Sie werden immer dann aktiv, wenn die Administratoren Datensicherungen auf einem Speicher ausführen, der als Depuplication-Store definiert wurde. Es gibt auch die Möglichkeit festzulegen, ob die Deduplizierung auf bestimmten Clients oder Servern durchgeführt werden soll. Auf diese Weise lassen sich auf stark ausgelasteten Systemen Ressourcen sparen.
Um die Arbeit mit Backup Exec so einfach wie möglich zu gestalten, hat der Hersteller die Management-Konsole mit umfassenden Dashboard-Ansichten ausgestattet, so dass die zuständigen Mitarbeiter stets darüber im Bilde sind, was in ihren Umgebungen vorgeht. Backups, Recoveries und Statusansichten lassen sich mit wenigen Klicks anlegen beziehungsweise aufrufen und das Management-Tool kann auch zum Einsatz kommen, um verteilte Installationen zu verwalten.
Der Test
Im Test installierten wir Backup Exec auf einem Windows Server 2016, der mit einer Quad-Core-CPU mit 2,6 GHz Taktfrequenz, 16 GByte RAM und 280 GByte freiem Speicherplatz ausgestattet war. Nach dem Setup integrierten wir diverse Client Systeme aus unserem Netz in unsere Backup-Umgebung. Dazu gehörten Windows 7-Rechner genauso wie Server unter Windows Server 2012 R2 und Windows Server 2016. An Hypervisoren setzten wir Microsoft Hyper-V 2016 und Vmware vSphere 6.5a ein. Um die Cloud-Anbindung zu testen, verwendeten wir Speicher auf Microsoft Azure.
Nachdem wir alle Komponenten installiert und in unsere Backup-Umgebung eingebunden hatten, machten wir uns zunächst mit dem Leistungsumfang des Produkts vertraut, führten unterschiedliche Backup- und Restore-Vorgänge mit verschiedenen Speicherlösung durch und überwachten dabei die laufenden Jobs mit Hilfe der von Backup Exec bereitgestellten Monitoring-Features. Anschließend sicherten wir virtuelle Maschinen und banden den erwähnten Cloud-Speicher als Ziel in unsere Backup-Umgebung ein. Zum Schluss nahmen wir auch noch die im Azure Marketplace angebotene, cloud-basierte Backup Exec-Lösung unter die Lupe.
Das Konfigurationswerkzeug
Möchte ein Administrator mit Backup Exec arbeiten, so steht ihm ein übersichtliches Managementwerkzeug zur Verfügung, das in sechs unterschiedliche Bereiche aufgeteilt wurde. Der erste – ein Pull-Down-Menü – ermöglicht es den Anwendern, sich mit Backup Exec-Servern zu verbinden und grundlegende Einstellungen vorzunehmen. Hier finden sich Settings zur Datenbankverwaltung und zu den Berichten.
Des Weiteren verwalten die Administratoren über das genannte Menü Login-Konten zum Zugriff auf Client-Systeme, Warnmeldungen beziehungsweise Benachrichtigungen, Überwachungsprotokolle, Fehlerbehandlungsregeln, Lizenzen, die Cluster-Konfiguration und ähnliches. Darüber hinaus lassen sich auch Updates durchführen, Backup Exec-Optionen einspielen, Agenten auf Clients ausbringen und so weiter.
Der eigentliche Arbeitsbereich beginnt mit einer Übersichtsseite, die unter anderem über die Sicherungen virtueller Computer, die Speicherkonfiguration, die gültigen Lizenz- und Wartungsverträge und den Backup Status informiert. Am oberen Fensterrand steht den Administratoren bei der täglichen Arbeit – ähnlich wie bei Microsoft Office – ein Ribbon mit Icons zur Verfügung, die auf die einzelnen Funktionen verweisen.
Backups und Wiederherstellungen
Von besonderem Interesse ist der dritte Bereich des Konfigurationswerkzeugs "Backup und Wiederherstellung". Hier finden sich die vorhandenen Systeme und die zuständigen Mitarbeiter haben die Möglichkeit, Backup- und Restore-Aufträge zu erstellen. Was die Backups angeht, so bietet die Lösung einerseits virtuelle Backups mit Agenten für Vmware und Hyper-V, andererseits Backups mit Hilfe des Windows Agenten an. Der Hyper-V-Agent lässt sich in diesem Zusammenhang beispielsweise nutzen, um Deduplizierungsvorgänge direkt auf dem Hypervisor durchzuführen.
Die fertigen Backup-Aufträge mit Quelle und Ziel können im Betrieb sofort ausgeführt werden, es gibt aber auch die Möglichkeit, ihren Start über einen Zeitplaner zu automatisieren und so zum Beispiel regelmäßige Backups – erst vollständig, dann inkrementell – im Hintergrund ablaufen zu lassen, was im Test auf Anhieb funktionierte.
Um Daten wiederherzustellen, müssen die Verantwortlichen lediglich in den betroffenen Backup-Satz wechseln und die gewünschten Informationen sowie das Ziel (am Originalort oder an einer anderen Stelle) angeben, danach spielt die Software die Inhalte zurück. Auch dabei ergaben sich im Test keinerlei Schwierigkeiten.
Das Monitoring
Der nächste Bereich des Konfigurationswerkzeugs befasst sich mit der Auftragsüberwachung. Hier sind die IT-Mitarbeiter dazu in der Lage, sämtliche Jobs einzusehen und ihren Fortschritt zu verfolgen. Zu den angezeigten Informationen gehören Quelle, Ziel, die aktuelle Datei, der Durchsatz und ähnliches.
Der sechste und letzte Bereich des Konfigurationswerkzeugs befasst sich mit den Berichten. Die IT-Mitarbeiter führen hier die gewünschten, vordefinierten Berichte zu Aufträgen, Medien, Geräten und so weiter aus. Neben diesen vordefinierten Reports lassen sich auch eigene anlegen, dazu müssen die zuständigen Mitarbeiter zunächst einen Namen vergeben und dann eine Kategorie auswählen. An Kategorien bietet die Software "Auftragsgruppe", "Meldungsgruppe", "Auftragsverlaufsgruppe", "Mediengruppe" und "Gerätegruppe" an. Anschließend selektieren sie innerhalb der gewünschten Kategorie die hinzuzufügenden Felder wie "Auftragsdauer", "Auftragstyp" oder "Anzahl der Kilobyte".
Das Sichern virtueller Umgebungen
Nachdem wir uns mit dem Leistungsumfang von Backup Exec vertraut gemacht und erfolgreich die ersten lokalen Backups und Restores unserer Client-Systeme durchgeführt hatten, ging es im nächsten Schritt daran, virtuelle Umgebungen abzusichern. Wie bereits erwähnt, verwendeten wir im Testlabor sowohl Hyper-V 2016 als auch vSphere 6.5a. Um Hyper-V-Systeme zu sichern, reicht es einen neuen Host hinzuzufügen, den Typ "Hyper-V-Host" zu selektieren, die IP-Adresse des Servers anzugeben und festzulegen, ob Backup Exec den virtuellen Host Backup Exec-Agenten für Windows auf dem Zielsystem installieren soll. Alternativ gibt es auch die Option, den Backup-Exec-Agenten für Windows auf den Windows-VMs einzuspielen, die sich auf dem Host befinden. Anschließend fragt das System noch nach dem zu verwendenden Login-Konto. Zum Schluss zeigt Backup Exec eine Zusammenfassung der durchzuführenden Schritte an, stellt die Verbindung zum Host her und installiert dort den Agenten. Danach können die Mitarbeiter auf den Server und seine VMs zugreifen. Bei vSphere gehen die Administratoren ähnlich vor und die VMs auf den Hosts lassen sich danach ebenfalls für Backup-Jobs selektieren. Das Sichern virtueller Umgebungen gestaltet sich folglich sehr einfach.
Backups in Azure
Jetzt machten wir uns daran, Backups in die Azure Cloud durchzuführen und danach unsere Daten aus der Cloud wiederherzustellen. Dazu erzeugten wir zunächst in Azure ein Speicherkonto und legten darin einen Container an. Anschließend wechselten wir in das Backup-Exec-Verwaltungswerkzeug und riefen den Dialog "Cloud-Speicher konfigurieren" auf. Dort mussten wir unserem neuen Speicher zunächst einen Namen geben und dann auswählen, ob es sich um einen Azure- oder einen S3-Speicher handelte. Nachdem wir uns für Azure entschieden hatten, fragte uns das System nach dem zu verwendenden Zugriffskonto. Dieses legten wir zu diesem Zeitpunkt gleich an und gaben ihm den Namen unseres Azure-Speicherkontos mit einem Zugriffsschlüssel als Passwort. Nach einem Klick auf "Weiter" verband sich Backup Exec mit unserem Cloud-Speicher und fragte, welchen Container wir als Speichereinheit nutzen wollten. Zum Schluss präsentierte uns der Speicherkonfigurations-Wizard eine Zusammenfassung der durchzuführenden Schritte und bot uns die Option die Aufgabe abzuschließen. Nach einem Neustart der Backup-Exec-Dienste war der Speicher dann online verfügbar und ließ sich ganz normal für Backup- und Restore-Jobs nutzen.
Backup Exec in Azure
Zusätzlich zu der eben beschriebenen Option, Backup Exec in Verbindung mit Cloud-Storage auf Azure zu nutzen, gibt es im Azure Marketplace auch noch die Möglichkeit, automatisch eine Azure VM mit vorinstalliertem Backup Exec 16 zu erzeugen und diese dann direkt in Azure zu nutzen. In diesem Fall kommt Backup Exec mit einer 60 Tage-Testlizenz, soll das System über einen längeren Zeitraum zum Einsatz kommen, so sind die Anwender dazu in der Lage, eine eigene Lizenz einzuspielen (Bring your own License). Die "Backup Exec 16 – Standard Azure Solution" kommt bereits mit dem Agenten für Anwendungen und Datenbanken und dem Agenten für Vmware und Hyper-V. Andere Optionen lassen sich direkt in der VM über die entsprechende Backup-Exec-Utility nachinstallieren.
Im Betrieb haben die Anwender die Möglichkeit, sich per RDP mit der VM zu verbinden und direkt auf die Backup-Exec-Installation zuzugreifen. Die Arbeit mit der Software läuft dann genauso ab, wie bei einer lokalen Installation, mit dem Anlegen von Backup-Speichern, dem Export des Schlüssels und so weiter. Im Test traten beim Anlegen von Backups mit der Azure VM und bei der Wiederherstellung von Daten keine Probleme zu Tage.
Fazit
Backup Exec konnte uns im Test überzeugen. Die Installation und Inbetriebnahme der Software gestaltete sich einfach, das Management-Interface ist übersichtlich und der Leistungsumfang lässt keine Wünsche offen. Besonders gut gefiel uns der "One Backup to rule them all"-Ansatz, dank dessen sich sowohl lokale Daten als auch virtuelle Maschinen und Cloud-Installationen von einer zentralen Stelle aus sichern lassen. Das spielt insbesondere in Zeiten, in denen Unternehmen immer mehr Daten in die Cloud auslagern, eine sehr wichtige Rolle.
Die nahtlose Integration des Cloud-Speichers, die umfassenden Reportfunktionen und die Backup-Exec-Lösung in Azure trugen ebenfalls zu dem positiven Gesamtbild bei. Administratoren, die nach einer leistungsfähigen Gesamtlösung für ihre Unternehmensnetze suchen, sollten folglich einen Blick auf Backup Exec werfen.
(ID:45048464)