Interview mit dem VMware-Experten für das Cloud Computing Matthias Schorer “Zentrale Sicherheitssysteme sind nicht Cloud-gemäß.“

Redakteur: Ulrich Roderer

Am 11.06.2012 starten die »Virtualisierung & Cloud Computing Technology Solution Days 2012«. DataCenter-Insider sprach im Vorfeld mit Matthias Schorer, seit Mai 2011 als Enterprise Cloud Leader, EMEA Central Region bei VMware verantwortlich für die Geschäftsentwicklungen im Bereich Cloud Computing.

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Die »Virtualisierung & Cloud Computing Technology Solution Days 2012« bieten dichte Informationen zu allen Aspekten des Cloud Computings.
Die »Virtualisierung & Cloud Computing Technology Solution Days 2012« bieten dichte Informationen zu allen Aspekten des Cloud Computings.

Die »Virtualisierung & Cloud Computing Technology Solution Days 2012« bieten dichte Informationen zu allen Aspekten des Cloud Computings und ist eine bewährte Plattform für das Networking zwischen Anbietern, Channel und Anwendern. VMware ist als Partner mit an Board. DataCenter-Insider befragt Mathias Schorer, warum Unternehmen Cloud Computing einsetzen sollten.

Derzeit sind private Clouds akzeptiert, hybride und öffentliche werden von Anwendern misstrauisch beäugt. Welche Gründe sprechen nach Ihrer Meinung für die letzteren?

Matthias Schorer: Neben der deutschen Zurückhaltung gegenüber Neuem ist sicher auch unser komplexes Datenschutzgesetz (BDSG) daran schuld, dass sich Cloud Computing in Deutschland nur langsam durchsetzt. Zwar ist es für deutsche Unternehmen zulässig, Cloud-Services von US-Anbietern zu nutzen, die Anforderungen unter denen dies erlaubt ist, sind jedoch sehr hoch.

Können Sie dazu einen Ratschlag geben?

Matthias Schorer: In jedem Cloud-bezogenem Vertrag sollte vermerkt sein, personenbezogene Daten ausschließlich in Rechenzentren innerhalb des Europäischen Wirtschaftsraums zu verarbeiten. Der Cloud-Anbieter muss sich zudem der Geltung des EU-Rechts unterwerfen.

Cloud-Anbieter aus den USA müssen sich gegenüber dem US-Handelsministerium zur Einhaltung der Safe-Harbor-Grundsätze verpflichten und zur Kooperation mit europäischen Datenschutzbehörden bereit sein. Zwischen dem US-Cloud-Anbieter und dem deutschen Unternehmenskunden muss weiterhin eine Vereinbarung zur Auftragsdatenverarbeitung nach deutschem Datenschutzrecht geschlossen werden. Die Entscheidung für oder gegen Cloud Computing in Deutschland ist also weniger technischer als vielmehr juristischer Natur.

Wie helfen Sie ihren Kunden, mehr Transparenz in die Situation zu bringen?

Matthias Schorer: Wir haben unserem weltweiten vCloud Ökosystem zusammen mit deutschen Rechenzentrumsbetreibern ein rein aus Deutschland geliefertes Angebot mit deutschen Service Providern hinzugefügt. Somit können unsere Kunden sicher sein, dass wenn sie den Schritt in die Hybrid Cloud gehen wollen - sie also ihre private cloud mit der public cloud verbinden - die Daten garantiert in Deutschland bleiben. Des Weiteren wird vor der Nutzung ein entsprechender Vertrag unterzeichnet, in dem zum Beispiel die Verfügbarkeit der bereitgestellten Ressourcen geregelt ist. Es gibt also kein anonymes "click through agreement" wie es bei vielen anderen Cloud-Anbietern sonst der Fall ist.

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